Dr. Michael Mayer
Zeitgeschichte
Dr. Michael Mayer ist Mitglied des Wissenschaftsrats des französischen Nationalarchivs (Comité Scientifique de la Seconde Guerre Mondiale) und Vertrauensdozent der Friedrich-Ebert-Stiftung. Er lehrt Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr München.
Dr. Michael Mayer arbeitet an einem Habilitationsprojekt, das sich dem Asylrecht im Grundgesetz widmet. Er untersucht dabei die Vorgeschichte der Debatten im Parlamentarischen Rat 1948/49, die er insbesondere in der seit 1947 betriebenen Asylpolitik der westdeutschen Länder für Flüchtlinge aus der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) sieht. Darauf aufbauend fragt er, weshalb der Parlamentarische Rat bei der Formulierung eines Asylrechts im Grundgesetz vor allem darüber debattierte, ob deutschen Staatsangehörigen aus der SBZ Asyl gewährt werden sollte. Zugleich geht er der Frage nach, welcher Asylschutz ausländischen Verfolgten im Vergleich zu deutschen Verfolgten zuerkannt werden sollte. Zudem widmet er sich der Wirkungsgeschichte des Asylrechts im Grundgesetz bis 1975. Dabei überlegt er insbesondere, weshalb sich das Asylrecht im Grundgesetz, das ursprünglich primär für deutsche Staatsangehörige vorgesehen war, langfristig zu einem Recht entwickelte, das ausschließlich auf ausländische Asylsuchende angewandt wurde.
Einige Ergebnisse finden Sie in Michael Mayers Beitrag in der ZEIT "Als Deutsche in Deutschland Asyl suchten. Die vergessene Entstehungsgeschichte des umkämpften Artikels 16 im Grundgesetz".
Aktuelle Positionen
Als wissenschaftlicher Assistent an der Akademie für Politische Bildung in Tutzing seit November 2011 zuständig für den Arbeitsbereich Zeitgeschichte.
Lehrbeauftragter an der Universität der Bundeswehr München und der Universität Augsburg.
Mitglied im Wissenschaftsrat des französischen Nationalarchivs (Comité Scientifique de la Seconde Guerre Mondiale).
Vertrauensdozent der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Beruflicher Werdegang
April/Mai 2018 Forschungsaufenthalt am Institute for Humanities Research der Arizona State University.
Januar bis Juli 2015 Gastwissenschaftler (Visiting Fellow) am Institute for Humanities Research der Arizona State University.
Januar bis Oktober 2011 Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte, Abteilung Berlin-Lichterfelde.
2008-2010 Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte, Abteilung Auswärtiges Amt.
2002-2003 Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Professor Dr. Reinhard Spree am Seminar für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Universität München.
Juni bis Oktober 1999 Projektmitarbeiter am DFG-Projekt „Akteursrollen und Argumentationsrituale bei der Skandalierung von Mißständen” unter der Leitung von Professor Hans Mathias Kepplinger.
Nebenberufliche Lehraufträge
Seit April 2017 Lehrbeauftragter an der Universität der Bundeswehr, München.
Januar bis Juli 2015 Lecturer an der historischen Fakultät (School of Historical, Philosophical and Religious Studies) der Arizona State University in Phoenix.
Seit Oktober 2011 Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte bzw. am Lehrstuhl für Geschichte des europäisch-transatlantischen Kulturraumsder Universität Augsburg.
Oktober 2008 bis September 2011 Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Neuere Geschichte (19./20. Jahrhundert) der Universität Potsdam.
Studium
2007 Deutsch-französische Promotionsprüfung (Soutenance) unter der Beteiligung von Professor Horst Möller (Universität München), Professor Michael Werner (EHESS), Professor Reinhard Spree (Universität München) und Professor Georges-Henri Soutou (Université de Paris IV – Sorbonne). Disputatio mit dem Ergebnis „summa cum laude“ bzw. „très honorable avec les félicitations du jury à l'unanimité“.
2003-2006 Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung.
2002-2007 Deutsch-französische Promotion (cotuelle-de-thèse) an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) Paris mit dem Titel „Antisemitismus in NS-Deutschland und Vichy-Frankreich. Die Ministerialbürokratie und die ‚Judenpolitik’ “.
2002 Magister Artium: Neuere und Neueste Geschichte, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte sowie Kommunikationswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit dem Gesamturteil „Sehr gut“.
1999-2002 Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung
1999-2000 Studium der Neueren und Neuesten Geschichte an der Université de Paris IV – Sorbonne
1996-1999 Studium der Neueren und Neuesten Geschichte, Publizistik und Volkswirtschaftslehre an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Auszeichnungen
November 2003 „Fakultätspreis für herausragende Leistungen im akademischen Jahr 2003“, verliehen von der Ludwig-Maximilians-Universität München für das zweimalig aufeinanderfolgend beste Abschneiden bei der Lehrevaluation der Fakultät (Wintersemester 2002/2003 und Sommersemester 2003)
Publikationen
Monographien und Sammelbände
Das letzte Jahrzehnt des Sozialismus. Transformationsprozesse in der DDR und der Sowjetunion (1985 bis 1989/91). Hrsg. von Michael Mayer, Jörg Morré, Markus Pieper [et al.]. Moskau: Novyj Khronograf 2016.
Russische Fassung: Poslednee desiatiletie sozialisma: Transfornazionnye prozessy v GDR i v Sovetskom Soiuze (1985-1989/91). Moskva: Novyj Khronograf 2016.
Rabota nad proschlym: XX vek v kommunikatsii i pamjati poslevoennyh pokolenij Germanii i Rossii. [Die Arbeit an der Vergangenheit. Das 20. Jahrhundert im Gedächtnis und in der Kommunikation russischer und deutscher Nachkriegsgenerationen]. Hrsg. von Michael Mayer, Oxana Nagornaja [et al.]. Tscheljabinsk: Kamennyj pojas 2014.
Deformation der Gesellschaft. Neue Forschungen zum Nationalsozialismus. Hrsg. von Christian A. Braun, Michael Mayer und Sebastian Weitkamp. Berlin: Wissenschaftlicher Verlag 2008 (Seminarreihe Bonner Venusberg; 4).
NSDAP und Antisemitismus 1919-1933. München 2002 (Münchener Wirtschaftswissenschaftliche Beiträge, Bd. 02-05).
Akteneditionen
Aufsätze in Zeitschriften und Sammelbänden
Politique(s) antisémite(s) allemande(s) en France occupée : Idéologies et pratiques. In: La France et la Shoah. Vichy, l'occupant, les victimes, l'opinion, hrsg. von Laurent Joly, Paris (Calmann Lévy) 2023, S. 35–66.
La coopération franco-allemande dans le domaine de la Judenpolitik 1940-1942. In: La France et la Shoah. Vichy, l'occupant, les victimes, l'opinion, hrsg. von Laurent Joly, Paris (Calmann Lévy) 2023, S. 111–138.
United Nations versus the Federal Agency. The Recognition of Asylum-Seekers in West German Camps after 1949. In: Internment, Refugee, Camps. Historical and Contemporary Perspectives. Hrsg. von Gabriele Anderl, Linda Erker und Christoph Reinprecht, Bielefeld (transcript Verlag) 2023, S. 73–85.
Asyl für NS-Kollaborateure in der Bundesrepublik. Die Gewährung eines Asylstatus für Ausländer in den Diensten der Nationalsozialisten. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 69 (2021), S. 729-750.
La coopération franco-allemande dans le domaine de la Judenpolitik. In: Revue d'histoire de la Shoa 212 (2020), S. 43-58.
Gewalt gegen Kinder und gesellschaftlicher Wandel. Die "Sex Crime Panic" in den USA in den 1950er Jahren. In: Zucht und Ordnung. Gewalt gegen Kinder in historischer Perspektive (Hrsg. von Stefan Grüner und Markus Raasch. Berlin: Duncker & Humblot 2019, S. 457-481.
Demokratie verwalten lernen: Die Entstehung einer Asylpraxis in der Bundesrepublik im Zusammenspiel zwischen Behörden und Gerichten seit 1953, in: HEUSS-FORUM 6/2019.
Vom Kulturbund in Berlin zum Kurhaus in Baden-Baden: Das Schriftstellerpaar Ingeborg und Herbert Wendt im Dialog mit Lion Feuchtwanger. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 166 (2018), S. 427-451.
Ein Gespenst geht um in Westeuropa – das Gespenst des Eurokommunismus. Die Bundesrepublik, die DDR und die mögliche Regierungsbeteiligung der Kommunistischen Parteien in Frankreich und Italien in den siebziger Jahren. In: 1917. 100 Jahre Oktoberrevolution und ihre Fernwirkungen auf Deutschland. Hrsg. von Tilman Mayer und Julia Reuschenbach. Baden-Baden: Nomos 2017, S. 117-131.
Heiliger Krieg im Kampf gegen das Zarenreich? Die deutschen Geheimdienstoperationen im Kaukasus, Persien und Afghanistan während des Ersten Weltkrieges. In: Deutschland und Russland: Ereignisse, Gestalten, Leute: Beiträge zu russisch-deutschen Untersuchungen. Hrsg. von Sergey Kretinin. Woronesch 2016, S. 33-41.
Russische Fassung: Svjaščennaja vojna v bor'be protiv carskoj imperii? Operacii nemeckich specslužb na Kavkaze, v Irane i v Afganistane v chode Pervoj Mirovoj vojny // Germanija i Rossija: Sobytija, Obrazy, Ljudi. Sbornik Rossijsko-Germanskich issledovanij. Voronež 2016, C. 33-41.
Racial Legislation in France and Germany. Comparing the Implementation of Anti-Jewish Policies. In: Anti-Semitic Legislation in Slovakia and Europe. Hrsg. von Martina Fiamová. Bratislava: Nation's Memory Institute 2015, S. 204-219.
No Unwanted Advices: The People’s Republic of China and the Two German States between Tiananmen Square Protests and German Reunification 1989/90. In: Transcultural Encounters between Germany and China since the Eighteenth Century. Hrsg. von Joanne Miyang Cho und David Crowe. New York: Palgrave Macmillan 2014, S. 267-282.
Staraja i novaja „vostochnaja politika“ kak pokolencheskaja problema: FRG i SSSR mezdu Adenauerom i Brandtom (na primere potavok gasovyh trub). [Alte und neue Ostpolitik als Generationenfrage: Die Bundesrepublik und die Sowjetunion zwischen Adenauer und Brandt am Beispiel der Erdgas-Röhren-Geschäfte]. In: Rabota nad proschlym: XX vek v kommunikatsii i pamjati poslevoennyh pokolenij Germanii i Rossii. [Die Arbeit an der Vergangenheit. Das 20. Jahrhundert im Gedächtnis und in der Kommunikation russischer und deutscher Nachkriegsgenerationen]. Hrsg. von Michael Mayer, Oxana Nagornaja [et al.]. Tscheljabinsk: Kamennyj pojas 2014, S. 224-234.
Demokratie und Diktatur im Europa der Zwischenkriegszeit. In: Buchners Kolleg Geschichte. Unterrichtswerk für das Fach Geschichte in der gymnasialen Oberstufe der Länder Berlin und Brandenburg. Bamberg: Buchner Verlag 2013, S. 8-38.
„Freibrief für Eigenmächtigkeiten“ – Die Anschläge auf die Pariser Synagogen am 3. Oktober 1941 und die deutschen Besatzungsbehörden in Frankreich. In: Politik des Hasses. Studien zum Antisemitismus und zur radikalen Rechten. Hrsg. von Gideon Botsch, Christoph Kopke, Lars Rensmann und Julius H. Schoeps. Hildesheim 2010 (Haskala – Wissenschaftliche Abhandlungen des Moses-Mendelssohn-Zentrums für europäisch-jüdische Studien, Bd. 44), S. 177-191.
„Machterschleichung auf Filzpantoffeln“. Die Bundesrepublik, die DDR und die mögliche Regierungsbeteiligung der Kommunistischen Parteien in Frankreich und Italien in den Siebzigerjahren. In: Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung 2010, S. 147-162.
„Unerwünschte Juden – juifs indésirables“. Ausländische Juden in Deutschland und Frankreich von Ebert bis Hitler, von Clemenceau bis Pétain. In: Deformation der Gesellschaft. Neue Forschungen zum Nationalsozialismus. Hrsg. von Christian A. Braun, Michael Mayer und Sebastian Weitkamp. Berlin: Wissenschaftlicher Verlag 2008 (Seminarreihe Bonner Venusberg; 4), S. 145-162.
Die Judenfeindschaft rechtsextremer Organisationen in der Weimarer Republik und der Dritten Französischen Republik. In: Jahrbuch für Antisemitismusforschung 16 (2007), S. 139-162.
Artikel in Zeitungen
Ungeahnte Vergangenheit. Putin und die Geschichte, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 17. Mai 2016, S. 8.
Als Botschafter wenig gefragt. Ingo Mussi in Tel Aviv, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 10. Mai 2016, S. 8.
Noch hinterher darauf reingefallen. Die Stalin-Note vom März 1952, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 9. Februar 2016, S. 6.
Wie konnte es zum Holocaust kommen?, in: Süddeutsche Zeitung vom 17. Juni 2014, S. 13.
Bitte keine Bombenstimmung. Einseitiges und vereinfachendes Gedenken an die Zerstörung Dresdens im Jahr 1945, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 28. Oktober 2013, S. 8.
Tabakbau im Gotengau. Reemtsma und die Zwangsarbeit auf der Krim während der deutschen Besatzung, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 6. Februar 2012, S. 8.
Schleichende Ausgrenzung. Antijüdische Boykotte in Deutschland 1924 bis 1935, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 2. Januar 2012, S. 8.
Als man Pétain begeistert feierte. Der Widerstand in Europa gegen Nationalsozialismus und Faschismus, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 18. Juli 2011, S. 6.

Aufgrund der aktuellen Debatte wird der Gastbeitrag von Dr. Michael Mayer, Zeithistoriker der Akademie, zu Artikel 16 des Grundgesetzes, erneut veröffentlicht

Dr. Michael Mayer, USA-Experte der Akademie, über die US-Wahlen

Dr. Michael Mayer, Zeithistoriker der Akademie, schreibt über die Entstehungsgeschichte des umkämpften Artikels 16 im Grundgesetz

Warum US-Präsident Biden bei den Kongress- und Gouverneurswahlen ein Denkzettel droht, erklärt Dr. Michael Mayer, USA-Experte der Akademie

Dr. Michael Mayer, Zeithistoriker der Akademie, spricht bei alpha-demokratie über Demokratie-Exporte

Unser Zeithistoriker Dr. Michael Mayer über Diskriminierung und Polizeigewalt gegen Minderheiten

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Tel: 08158 / 256-45
m.mayer@apb-tutzing.de

09.05.2025 - 11.05.2025 / Nr. 19-1-25
Internationale Akademie: Illusion, Fake, and Fraud in American History
26.05.2025 - 28.05.2025 / Nr. 22-2-25*
Studienforum Jüdische Geschichte 2025: 1945: Der Krieg ist aus - die Gewalt geht weiter?
Dr. Michael Mayer