Aktuelle Veröffentlichungen

Die Übersicht "Aktuelle Veröffentlichungen" liefert einen Überblick zu den jüngeren Neuerscheinungen aus allen Bereichen des wissenschaftlichen Veröffentlichungswesens der Akademie für Politische Bildung. Neben Titeln aus unseren etablierten Schriftenreihen enthält die Übersicht auch Einzelpublikationen und Veröffentlichungen im Eigenverlag der Akademie.


Hakan Akbulut / Steffen Hagemann / Anja Opitz (Hrsg.)
Umbruch, Zerfall und Restauration
Der Nahe Osten im Spannungsfeld regionaler Akteure und externer Mächte

[Tagung "Weltmacht im Alleingang. Donald Trump und die USA im Nahen und Mittleren Osten" in Kooperation mit der Technischen Universität Kaiserslautern, 14. bis 16. Dezember 2018 in Tutzing]
Baden-Baden 2022, Nomos, 279 Seiten
ISBN-13: 978-3-8487-7645-0
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Zehn Jahre nach Beginn der Aufstände in der MENA-Region, beleuchtet dieser Band Ursachen, Stand und Perspektiven der Revolten und rückt dabei die Zielsetzungen und Strategien von ausgewählten Akteuren aus der Region (Ägypten, Saudi-Arabien, Israel) sowie von externen Mächten (USA, EU, Russland, Türkei) in den Mittelpunkt, während Syrien und der Iran Querschnittsthemen darstellen. Hierbei steht das Bestreben im Zentrum, das Zusammenspiel von inneren und äußeren Einflussfaktoren freizulegen und auf diesem Wege auch zu zeigen, wie einerseits externe Faktoren sowohl auf die Region als auch einzelne Staaten einwirken und andererseits innenpolitische Faktoren sich in regionalen wie globalen Beziehungsgeflechten und Entwicklungen niederschlagen. Mit Beiträgen von Hakan Akbulut, Elena Dück, Sherin Gharib, Steffen Hagemann, Helmut Krieger, Gerhard Mangott, Anja Opitz, Wolfgang Tönnesmann und Iris Wurm.
Sebastian Bukow / Uwe Jun / Jörg Siegmund (Hrsg.)
Parteien in Bewegung

Tutzinger Studien zur Politik, Band 20
Baden-Baden 2021, Nomos, 239 Seiten
ISBN-13: 978-3-8487-8461-5
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Politische Bewegungen unterschiedlichster Ausrichtung verzeichnen jüngst in vielen Demokratien starken Zulauf und zu Teilen beachtliche Wahlerfolge. Ihre vitale gesellschaftliche Verankerung, ihre beteiligungs- und aktionsfokussierte Organisation, ihre zugespitzte bis populistische Themensetzung scheint für viele Menschen von besonderer Strahlkraft. Damit setzen sie die etablierten Parteien unter Druck, die vielfach als personell, strukturell und inhaltlich wenig attraktiv wahrgenommen werden. Und doch sind und bleiben Parteien in der Demokratie systemrelevant, etwa als verlässliches, dauerhaftes Scharnier zwischen Gesellschaft und staatlichen Institutionen sowie für den demokratischen Wettbewerb um Themen und Konzepte. Die Beiträge in diesem Buch fragen unter anderem, wie es um das Verhältnis von Parteien und Bewegungen bestellt ist und wie die etablierten Parteien mit dem Erwartungs- und Veränderungsdruck umgehen, der aus dem Erfolg des Organisationsmodells »Bewegung« entsteht. Dazu bietet der Band mittels fundierter Analysen Einblicke in Entwicklungen in Deutschland und Europa. Mit Beiträgen von Deniz Anan, Daniela Braun, Sebastian Bukow, Anna-Sophie Heinze, Alexander Hensel, Benjamin Höhne, Uwe Jun, Danny Michelsen, Teresa Nentwig, Jörg Siegmund und Simon Stratmann.
Michael Spieker / Christian Hofmann (Hrsg.)
Miteinander vor Ort
5. Tutzinger Diskurs

[5. Tutzinger Diskurs 2019 bis 2021]
Tutzing 2021, Akademie für Politische Bildung, 86 Seiten
ISBN-13: 978-3-9821033-5-8
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Selbstregierung statt Fremdbestimmung ist das Grundprinzip der Demokratie. Die Grundlage dafür ist umfassende Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Damit jemand selbstregierungsfähig wird, muss ihm immer schon die Fähigkeit zugestanden werden, sich selbst zu bestimmen. Die politische Beteiligung von Jugendlichen soll ihnen die Erfahrung von Selbstwirksamkeit ermöglichen: Was ich will und was ich sage, das macht einen Unterschied und ist nicht gleichgültig. Ziel und Anspruch des Tutzinger Diskurses ist es, kontroverse aktuelle Themen zu erörtern, aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten und Ideen für die Politik zu erarbeiten. Der 5. Tutzinger Diskurs »Integration – Miteinander vor Ort« hatte seit Dezember 2019 das Ziel, zu untersuchen, wie die Beteiligung von Jugendlichen insbesondere in ländlichen Räumen gelingen kann. Die unerwarteten Herausforderungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie mussten in diese Reflexion einfließen.
Ursula Münch / Christoph Klein / Carolin Ruther / Jörg Siegmund (Hrsg.)
Kranke Kinder haben Rechte!
Bilanz des 1. Deutschen Kindergesundheitsgipfels

Tutzinger Studien zur Politik, Band 19
Baden-Baden 2021, Nomos, 204 Seiten
ISBN-13: 978-3-8487-7791-4
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Die Kindermedizin hat in den vergangenen 200 Jahren enorme Erfolge erzielt. Doch in einem Gesundheitssystem, das zunehmend auf Effizienz und Optimierung ausgerichtet ist, werden die Bedürfnisse und Rechte von Kindern oft übergangen. Dazu zählen Aspekte der Krankenhausarchitektur ebenso wie die nötigen Ressourcen, um Kindern die Zeit zu schenken, die sie brauchen. Auch die Begegnung auf Augenhöhe und die Achtung ihrer partizipativen Rechte wird oft vernachlässigt. Im politischen Diskurs und in den Medien finden die Besonderheiten der Kindermedizin ebenfalls kaum Widerhall. Die aktuellen Herausforderungen bei der Behandlung kranker Kinder standen im Fokus des 1. Deutschen Kindergesundheitsgipfels. Vertreter aller deutschen Universitätskinderkliniken diskutierten mit Staatsrechtlern, Ethikern und Experten aus Kinderrechts- und Patientenorganisationen, wie die Situation der Kindermedizin verbessert und kranken Kindern zu ihrem Recht auf eine umfassende Versorgung verholfen werden kann. Der vorliegende Band dokumentiert die auf dem Kongress diskutierten Beiträge. Mit Beiträgen von Thomas Bergmann, Doris Bühler-Niederberger, Stefan Burdach, Klaus-Michael Debatin, Florian Eckert, Benedikt Keil, Christoph Klein, Paul Kirchhof, Thomas Klingebiel, Thomas Lücke, Jörg Maywald, Ursula Münch, Annette Mund, Charlotte Niemeyer,   Sabrina Oppermann, Antonia Pelshenke, Annika Reinersmann, Carolin Ruther, Pia Sailer, Helmut Schiffer,  Karin Schmidt, Jörg Siegmund und Klaus-Peter Zimmer.
Ulrich Berls
Glückliche Niederlage: Warum die CSU froh sein sollte, dass Markus Söder nicht Kanzlerkandidat wurde

Akademie-Kurzanalysen, 1/2021
Tutzing 2021, Akademie für Politische Bildung, 11 Seiten
ISBN-13: 978-3-9821033-4-1
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Im Kampf um die Kanzlerkandidatur der Union unterlag CSU-Chef Markus Söder dem Vorsitzenden der CDU Armin Laschet. Dass Söder überhaupt eine Chance hatte, grenzt an ein politisches Wunder. Die Landtagswahl 2018 hatte er mit dem schlechtesten CSU-Ergebnis seit 1950 abgeschlossen. Söder war in Umfragen einer der unbeliebtesten Politiker der Republik und galt als rechter Hardliner. Zufällig hatte Bayern während des Höhepunkts der Coronakrise den Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz inne. Söder präsentierte gemeinsam mit Kanzlerin Angela Merkel nach jeder Sitzung medienwirksam die Ergebnisse, pflegte einen besonnenen Stil und einen engen Schulterschluss mit Merkel. Seine Umfragewerte und die seiner Partei schossen nach oben. Erst damit wurde seine Kanzlerkandidatur überhaupt denkbar. Doch für die CSU als Regionalpartei ist die Landtagswahl prinzipiell wichtiger als die Bundestagswahl. Existenziell für seine Partei ist ihr Abschneiden im Land 2023. Deshalb sollte die CSU froh sein, dass ihre Nummer eins jetzt in Bayern bleibt und sich nicht als Regierungschef in Berlin von Kompromiss zu Kompromiss hangeln muss.
Ursula Münch, Heinrich Oberreuter, Jörg Siegmund (Hrsg.)
Komplexe Farbenlehre
Perspektiven des deutschen Parteiensystems im Kontext der Bundestagswahl 2017

1. Auflage, Frankfurt / New York 2021, Campus, 307 Seiten
ISBN-13: 978-3-593-51032-3
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Massive Verluste für CDU/CSU und SPD, die Rückkehr der FDP und der Einzug der AfD in den Bundestag, zähe Koalitionsverhandlungen zwischen September 2017 und März 2018: Die Bundestagswahl von 2017 hat sich tief in die Erinnerung eingegraben. In diesem Band legen Expertinnen und Experten eine Nachlese vor, die neben den Besonderheiten des Wahlkampfs, dem Wählerverhalten und dem Wahlergebnis besonders die Folgen dieser Wahl für das deutsche Parteiensystem in den Blick nimmt. Im Fokus stehen dabei nicht nur die Regierungsbildung und die Positionierung der Parteien in der neuen Legislaturperiode, sondern auch die Einordnung der Entwicklungen aus einer langfristigen Perspektive. Mit Beiträgen von Ulrich Berls, Svenja Boberg, Sebastian Bukow, Frank Decker, Markus Engels, Lena Frischlich, Tim Geiger, Roberto Heinrich, Pablo Jost, Helmut Jung, Elias Koch, Marcus Maurer, Stefan Merz, Daniela Münkel, Gero Neugebauer, Heinrich Oberreuter, Thomas Petersen, Thorsten Quandt, Tim Schatto-Eckrodt, Nico A. Siegel, Jörg Siegmund, Matthias Storath, Bernhard Vogel und Florian Wintterlin.
Monika Franz / Gero Kellermann (Koord.)
Zukunft vor Ort
Kommunalpolitik in Bayern

Hrsg. von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit und der Akademie für Politische Bildung.
1. Auflage, München 2020, Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, 292 Seiten
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„Zukunft vor Ort“ ist das Motto, unter dem Aufsätze und Interviews zu aktuellen Themen der Kommunalpolitik versammelt sind. Die Publikation mit Beiträgen von Expertinnen und Experten konzentriert sich auf die rechtlichen und politischen Grundlagen der Kommunalpolitik, auf ausgewählte Zukunftsvisionen sowie auf die Frage nach Partizipation und Interaktion auf kommunaler Ebene. Gleichzeitig soll der Blick von der „Arbeitsebene“ aus zeigen, wie vielgestaltig und herausfordernd die Arbeit vor Ort in diesen dynamischen Zeiten aussieht. Das Textangebot wird durch Infografiken ergänzt. Die Publikation versteht sich als Angebot, die elementare Basispolitik, die den Alltag der Menschen entscheidend prägt, stärker in den Blick zu nehmen. Sie wendet sich sowohl an Praktiker in der Kommunalpolitik als auch an alle Interessierten. Mit Beiträgen von Diane Ahrens, Siegfried Balleis, Okan Bellikli, Martin Burgi, Monika Franz, Norbert Gebbeken, Max-Emanuel Geis, Florian Gleich, Nobert Göttler, Julia Hacker, Gero Kellermann, Uwe Kranenpohl, Manuel Kronschnabel, Thomas Müller, Ursula Münch, Judith Sandmeier, Angelika Vetter, Paul Warnstedt und Barbara Weishaupt. Interviews mit Wolfgang Glock, Franz Löffler, Christian Bernreiter, Markus Pannermayr und Uwe Brandl.
Volker Benkert (Hrsg.)
Unsere Väter, unsere Mütter
Deutsche Generationen seit 1945

1. Auflage, Frankfurt / New York 2020, Campus, 246 Seiten
ISBN-13: 978-3-593-50527-5
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Was meint der Begriff »Generation«? Ist er durch Zeitumstände geprägt oder wird er im Nachhinein konstruiert? Inwieweit kann Gesellschaftsgeschichte durch den Blickwinkel von Generationen erzählt werden? Wie ist die Beziehung zwischen Generation und Gedächtnis? Wie wird der Begriff um Jugendbewegungen konstruiert? Dieser Band beleuchtet die Zäsuren der deutschen Geschichte seit 1945 durch die von ihnen geformten Generationen: Das Erbe von Weltkrieg und Völkermord, Teilung und Vereinigung spiegeln sich in den jeweiligen Alterskohorten und wurden von diesen unterschiedlich rezipiert. Dabei kommen nicht nur unterschiedliche Altersgruppen in Ost und West zu Wort. Die Autoren stellen auch Grundpositionen der Generationenforschung zwischen generationeller Prägung und nachträglicher Konstruktion einander gegenüber. Mit Beiträgen von Thomas Ahbe, Andreas P. Bechtold, Volker Benkert, Yael Sarah Ben-Moshe, Wulf Kansteiner, Adriana Lettrari-Pietzcker, Benjamin Möckel, Christian Nestler, Jane Porath und Lu Seegers.
Ursula Münch / Andreas Kalina (Hrsg.)
Demokratie im 21. Jahrhundert
Theorien, Befunde, Perspektiven

Tutzinger Studien zur Politik, Band 18
Baden-Baden 2020, Nomos, 446 Seiten
ISBN-13: 978-3-8487-6903-2
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Wo die Demokratie noch vor der Jahrtausendwende einen weltweiten Siegeszug zu erleben schien, steht sie heute massiv unter Druck: als real existierende Herrschaftsform, aber auch als theoretisches und normatives Konzept. Die Coronakrise verdeutlicht und beschleunigt diese Entwicklungen. Die Gründe sind vielfältig. Sie liegen vor allem in den grundlegenden Veränderungen in Staat und Gesellschaft im Angesicht der großen Transformationen – allen voran der Globalisierung, der Digitalisierung, der Migration, des Klimawandels und nicht zuletzt der Pandemie. Der Band analysiert den Wandel sowie die Krisenerscheinungen der Demokratie im 21. Jahrhundert. Er identifiziert dabei zum einen den Handlungsbedarf und fragt zum anderen nach zeitgemäßen Reformoptionen und Perspektiven für Politik, politische Kommunikation und politische Bildung. Mit Beiträgen von Ulrich von Alemann, Bernd Becker, Frank Brettschneider, Frank Decker, Claudio Franzius, Georg Paul Hefty, Andreas Kalina, Helmut Klages, Uwe Kranenpohl, Pola Lehmann, Linus Leiten, Dirk Lüddecke, Thomas Metz, Ursula Münch, Ursula Alexandra Ohliger, Veronika Ohliger, Rainer-Olaf Schultze, Peter Seyferth, Hans Vorländer, Uwe Wagschal, Thomas Waldvogel und Samuel Weishaupt.
Michael Spieker / Christian Hofmann (Hrsg.)
Integration
Teilhabe und Zusammenleben in der Migrationsgesellschaft

Tutzinger Studien zur Politik, Band 17
Politischer und Gesellschaftlicher Wandel
Baden-Baden 2020, Nomos, 268 Seiten
ISBN-13: 978-3-8487-7680-1
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»Integration« wird auf vielfache Weise ausgesagt, doch nie als etwas, das gleichgültig wäre. Stets geht es um die Integration von etwas oder jemandem in ein größeres Gebilde. Dabei bezeichnet sie sowohl den Vorgang wie den Zustand: Sie stellt eine Ganzheit her und sie stellt sie dar. Integration sichert die Kohäsion von Gesellschaften, sie sichert deren Problemlösungsfähigkeit und steht für umfassende Teilhabe. Doch ist damit erst eine Aufgabe und keineswegs schon eine Erklärung gegeben. Vielfältig sind die damit verbundenen Fragen und impliziten Voraussetzungen: Was ist das für ein Gebilde, in das Integration stattfindet? Wird etwas integriert oder integriert es sich? Gibt es notwendige Grundlagen, die einer gesellschaftlichen Integration von Individuen vorangehen müssen? Was ist das Integrierte, wenn Integration stattgefunden hat? Welcher Zustand ist gegeben, wenn Integration nicht stattfindet? Wie lässt sich der Prozess der Integration als Bewegung beschreiben, wer bewegt sich dabei? Und nicht zuletzt: Verbindet sich mit der Sache der Integration ein Sollen und ist sie plan- beziehungsweise verhinderbar? Beiträge aus Philosophie, Soziologie und Politologie, Rechts- und Erziehungs- sowie Migrations- und Religionswissenschaft beleuchten die normativen Grundlagen und die empirische Situation der Integration in Deutschland. Mit Beiträgen von Elif Alp-Marent, Micha Brumlik, Manuel Dieterich, Aladin El-Mafaalani, Andreas Funke, Sonja Haug, Christian Hofmann, Wolfgang Kaschuba, Gertrude Lübbe-Wolff, Julian Nida-Rümelin, Boris Nieswand, Simon Schmidbauer, Christian Schwaabe, Michael Spieker, Krassimir Stojanov, Dietrich Thränhardt, Annette Treibel und Bernhard Uhde.
Ursula Münch / Ralph Mocikat / Siegfried Gehrmann / Jörg Siegmund (Hrsg.)
Die Sprache von Forschung und Lehre
Lenkung durch Konzepte der Ökonomie?

Tutzinger Studien zur Politik, Band 16
Baden-Baden 2020, Nomos, 231 Seiten
ISBN-13: 978-3-8487-6111-1
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Internationales wissenschaftliches Arbeiten erzieht in besonderer Weise zu kultureller Toleranz, gedanklicher Offenheit und Neugier. Unbestritten ist, dass die Wissenschaft vom mehrsprachigen interkulturellen Austausch profitiert. Gleichwohl dominiert die »Weltsprache Englisch« seit einiger Zeit nahezu alle strategisch wichtigen Bereiche gesellschaftlichen Denkens und Handelns. Auch in der Wissenschaft sind andere Sprachen aus zahlreichen Disziplinen fast verschwunden. Die Asymmetrie zugunsten der Hegemonialsprache Englisch könnte nicht nur mit wichtigen Chancen, sondern auch mit erheblichen Risiken verbunden sein, zu denen beispielsweise ein beschränkter Erkenntnisgewinn, eine Verflachung des wissenschaftlichen Austausches, die Ausgrenzung bei gesellschaftlicher Wissensteilhabe und die Begünstigung rein marktorientierter Erkenntnisinteressen zählen. Vor diesem Hintergrund widmet sich der Sammelband der Frage, ob und wie sehr eine zunehmende Dominanz unternehmerischer Kategorien in der Wissenschaftskultur mit der Uniformierung allen wissenschaftlichen Sprechens zusammenhängt. Mit Beiträgen von Pavo Barišić, Jutta von Campenhausen, Thomas Corsten, Hermann H. Dieter, Peter L. W. Finke, Siegfried Gehrmann, Hans Goebl, Christoph Koch, Thomas Loew, Ralph Mocikat, Gerhard Müller, Richard Münch, Ursula Münch, Olga Rösch, Eva Schlotheuber, Cornelia Schu, Jörg Siegmund, Johannes Singhammer, Ulrich Steinbach, Winfried Thielmann und Günter-Ulrich Tolkiehn.
Ursula Münch / Gero Kellermann (Hg.)
Die dritte Gewalt in Deutschland und Europa
Symposium zur Verfassungspolitik zum 75. Geburtstag von Hans-Jürgen Papier

[Festsymposium »Die dritte Gewalt in Deutschland und Europa. Gegenwart und Zukuft« aus Anlass des 75. Geburtstags von Hans-Jürgen Papier am 13. und 14. Juli 2018 in der Akademie für Politische Bildung in Tutzing]
Tutzing 2020, Akademie für Politische Bildung, 120 Seiten
ISBN-13: 978-3-9821033-2-7
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Aus Anlass des 75. Geburtstags von Prof. Dr. Dres. h.c. Hans-Jürgen Papier fand im Juli 2018 ein hochkarätig besetztes Symposium in der Akademie für Politische Bildung statt. Es widmete sich der »dritten Gewalt« und damit einem der Fundamente der freiheitlich-­demokratischen Grundordnung. Zahlreiche Gäste und viele renommierte Referentinnen und Referenten kamen nach Tutzing, um dem Jubilar die Ehre zu erweisen. Der vorliegende Band dokumentiert den wissenschaftlichen Ertrag der Veranstaltung. Hans-Jürgen Papier wurde am 6. Juli 1943 in Berlin geboren. Er promovierte 1970 an der Freien Universität Berlin und wurde drei Jahre später habilitiert. 1974 nahm er einen Ruf der Universität Bielefeld an und lehrte dort bis 1991. Im Anschluss wechselte er nach München, wo er an der Ludwig-Maximilians-Universität einen Lehrstuhl für Öffentliches Recht innehatte. Am 27. Februar 1998 wurde er zum Vizepräsidenten und Vorsitzenden des Ersten Senats des Bundesverfassungsgerichts gewählt und am 10. April 2002 zu seinem Präsidenten ernannt. Seine Amtszeit endete im März 2010. Die Akademie für Politische Bildung veranstaltet gemeinsam mit Hans-Jürgen Papier seit 2014 die Tagungsreihe »Forum Verfassungspolitik«.
Michael Schröder
Die Twitter-Demokratie: Der Strukturwandel politischer Kommunikation durch digitale Medien

Akademie-Kurzanalysen, 2/2020
Tutzing 2020, Akademie für Politische Bildung, 15 Seiten
ISBN-13: 978-3-9821033-1-0
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Die digitale Transformation läuft auf Hochtouren und erfasst alle Bereiche: Staat, Gesellschaft und Wirtschaft. Sie macht auch vor den Medien und dem politischen System nicht Halt. Viele Mediennutzerinnen und -nutzer sind angesichts dieser sich rapide ändernden Medienlandschaft und ihrer neuen Phänomene verunsichert. Um die Wirkungsweise und Mechanismen dieser neuen digitalen Medienwelt zu verstehen, ist kritisches Denken – also Medienkompetenz – gefragt. Dafür müssen Medienbildung und politische Bildung mehr denn je zusammenwachsen. Michael Schröder, Dozent für Medien und Kommunikationspolitik an der Akademie, fordert, dass Projekte zur Förderung digitaler Bildung und Demokratiekompetenz den häufig an Risiken orientierten und dystopischen Diskursen zur Digitalisierung entgegengestellt werden. Nur so ließen sich die Herausforderungen für Staat, Gesellschaft und Wirtschaft durch die Digitalisierung meistern und vor allem politisch gestalten.