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Internationale Beziehungen und Sicherheitspolitik

Aktuelle wissenschaftliche und empirische Fragestellungen der internationalen Beziehungen und der Sicherheitspolitik greift der Arbeitsbereich Internationale Politik und Sicherheitspolitik - mit dem Regionalschwerpunkt Asien - an der Akademie für Politische Bildung auf. Er zielt darauf ab, die politikfeldspezifische Komplexität der aktuellen politischen Themen für die bildungspolitische Öffentlichkeit zu übersetzen.

Die internationalen Beziehungen und die internationale Sicherheitspolitik durchlaufen seit dem Ende des Ost-West-Konflikts tiefgreifende Veränderungen. Globale Politik trifft auf traditionelle Werte, aber auch auf geopolitische Integrationskonkurrenz. Dies spiegelt sich etwa im transatlantischen Verhältnis wider, in dem sich die USA außenpolitisch neu orientieren und die Europäische Union ihrerseits ihre globale Rolle festigt. Es globalisieren sich Phänomene, die existentielle, sicherheitspolitische Auswirkungen für die Gesellschaften haben: ein weltweites Bevölkerungswachstum etwa, abnehmende Rohstoffvorkommen, der Klimawandel und Pandemien. Ihre Bewältigung erfordert die Erarbeitung innovativer und vorrausschauender Steuerungs- und Kooperationsformen.

Instabilitäten und Konflikte außerhalb Europas können die Sicherheit innerhalb Europas heute unmittelbar betreffen. Die enorme Anzahl der Menschen, die gegenwärtig aufgrund von Krieg und Verfolgung nach Europa flüchten, ruft diesen Zusammenhang ins Bewusstsein Vieler. Er manifestiert sich aber auch in einer Angst vor dem Unbekannten und der Suche nach schnellen Bewältigungsstrategien. So stellen vermeintlich richtige, weil einfache und ad hoc gelieferte, Antworten eine große Gefahr für das Überleben der Demokratien und die internationale Zusammenarbeit dar.

Chinas beispiellose wirtschaftliche Entwicklung und seine außenpolitischen Initiativen haben Einfluss auf Asien und auf die gesamte Welt. Asien ist der Weltteil mit den am stärksten wachsenden Rüstungsausgaben. Nicht nur China, auch Indien hat beispielsweise seine Seestreitkräfte erheblich modernisiert und ausgebaut. Somit steigt im Krisenfall die Eskalationsgefahr. Mit den formellen Atommächten Russland und China, den inoffiziellen und verfeindeten Atomstaaten Indien und Pakistan und den nuklearen Aggressionsmitteln in Nordkorea verfügt Asien über einen Großteil des weltweiten Nuklearpotentials. Die größte Herausforderung für den Arbeitsbereich Internationale Politik und Sicherheitspolitik ist die Schnelllebigkeit der internationalen Beziehungen. Die Konflikte des Nahen und Mittleren Ostens, ein Dauerbrenner des Faches. Doch wer hätte vorhersagen können, dass politische Bildung heute einen völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russland in der Ukraine, innerhalb Europas erklären muss.

Globales Konfliktgeschehen kennt keine Grenzen. Es verschärft die Unsicherheit innerhalb von Zivilgesellschaften und Angst macht auch vor beruflichen Kontexten nicht Halt. Umso wichtiger ist es, sich nicht von der Komplexität dieser Geschehnisse einschüchtern und von einfachen Antworten verleiten zu lassen. Die Disziplin Internationale Politik steht daher vor der Aufgabe, dieses sich wandelnde internationale System wissenschaftlich zu erfassen, dessen Mechanismen die altbekannten Denk- und Analysemuster gegenwärtig obsolet erscheinen lassen. Zugleich muss das Fach Internationale Politik seinen Erkenntnisgewinn auch für den Diskurs außerhalb ihres eigenen Wirkungskreises zugänglich machen. Aus diesem Grund setzt der Arbeitsbereich Internationale Politik und Sicherheitspolitik an der Akademie für Politische Bildung gezielt inhaltliche Schwerpunkte und nimmt sich Zeit für ihre Analyse, indem aktuelle politische Themen der internationalen Beziehungen kontinuierlich aufgegriffen werden. Dadurch gelingt es, Multiplikatoren gezielt anzusprechen, deren tägliche berufliche Praxis genau diese politischen Themen umfasst. Den Menschen die Vielschichtigkeit der internationalen Beziehungen und den hohen Grad an Interdependenzen zwischen einzelnen globalen Phänomenen zu erklären, ist zu einer enormen, doch zukunftsweisenden Herausforderung für die politische Bildungsarbeit an der Akademie geworden. Und genau an dieser Schnittstelle vereint der Arbeitsbereich Internationale Politik und Sicherheitspolitik den wissenschaftlichen Diskurs mit dem bildungspolitischen Auftrag der Akademie: Letzterer zielt auf einen urteilsfähigen, und politisch mündigen Bürger. Die Voraussetzung dafür ist der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnis über internationale Politik und Sicherheitspolitik in die gesellschaftspolitische Debatte.

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Publikationen
Lukas D. Herr / Marcus Müller / Anja Opitz / Jürgen Wilzewski (Hrsg.)
Amerikanische Außenpolitik in der Ära Donald Trump
Tutzinger Studien zur Politik, Band 15
Baden-Baden 2019, Nomos, 341 Seiten
ISBN-13: 978-3-8487-5945-3
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