Medien, Journalismus und Politische Kommunikation
Der digitale Wandel macht ein Umdenken in der Medienwelt nötig – wir begleiten dieses mit unseren Veranstaltungen
Der Arbeitsbereich Medien, Journalismus und Politische Kommunikation der Akademie für Politische Bildung greift relevante, aktuelle und zukunftsweisende journalistische und medienpolitische Entwicklungen sowie neue Technologien auf und diskutiert ihre Implikationen für Politik, Gesellschaft und Öffentlichkeit.
Inmitten globaler Krisen und Konflikte, Pandemien und politischer Diskurse, disruptiver Ereignisse und sich rasant verändernder Technologien und Kommunikationsplattformen stehen Medienschaffende, Journalistinnen und Journalisten. Sie sollen lokale und globale Geschehnisse einordnen und bewerten, simplifizieren und gleichzeitig die Komplexität erschließen. Sie sollen dabei im besten Fall auf dem neuesten Stand technologischer Entwicklungen und Möglichkeiten sein, mindestens aber diese begreifen und durchdringen, um beispielsweise Fake News und Deep Fakes zu erkennen und sich in der heutigen Datenflut zurechtzufinden. Das ist alles andere als einfach und gleichzeitig eine unabdingbare Notwendigkeit, weil diese Themen unsere Zeit dominieren, weil sie eine nicht zu unterschätzende Wucht und Wirkung im Kontext sozialer, gesellschaftlicher wie politischer Dynamiken haben.
In der Pandemie etwa ist die Notwendigkeit von Krisenberichterstattung besonders in den Vordergrund getreten. Es handelt sich um eine Krise der öffentlichen Gesundheit lokaler, nationaler und globaler Dimension, von der jeder und jede einzelne ganz persönlich betroffen und dabei auf die Informationsbeschaffung durch die Medien angewiesen ist. Für die Journalistinnen und Journalisten bedeutet das: Sie müssen in ihrer Funktion als Informierende dreierlei tun. Sie müssen die Komplexität von gesundheitsbezogenen Informationsquellen wie Zahlen und Statistiken begreifen, wissenschaftlich komplexe Zusammenhänge für die breite Öffentlichkeit verständlich aufbereiten und in dem vorliegenden Fall abwägen, ob sie die gesellschaftlich-öffentliche Ebene wie Politik, Wirtschaft oder Kultur beleuchten oder die gemeinschaftlich-private Sphäre adressieren. All das findet und fand statt unter erschwerten Bedingungen wie etwa eingeschränkter Mobilität. Eine wesentliche Rolle spielt in solchen Situationen das Lesen, in Korrelation setzen, Auswerten und Interpretieren von Daten.
Denn die Datenlage heute ist eine besondere: Immense Mengen an Daten ermöglichen Journalistinnen und Journalisten neue Räume der Berichterstattung. Doch als Rohinformationen sind sie schwer zugänglich. Man muss wissen, welche Arten von Daten es gibt, wo diese nützlichen Daten (öffentlich) zu finden sind, wie man sie auswertet und interpretiert, wie man die für Rezipienten und Rezipientinnen, für Gesellschaft und Politik relevanten Themen in den Daten findet und schließlich auch, wie man diese bearbeitet und visualisiert. Angesichts der (schwerwiegenden) Veränderungen in den Bereichen von Klima- und Biodiversität und Nachhaltigkeit wird grüner Datenjournalismus einen wesentlichen Platz einnehmen (müssen).
Hinzu tritt, dass junge Menschen journalistische Angebote deutlich weniger bis kaum über Fernsehen, Print und Hörfunk nutzen, sondern über Social-Media-Plattformen - und die folgen einer eigenen, einer kommerziellen Plattform-Logik. Diese Logik unterliegt ökonomischen Interessen und steht klar im Konflikt mit journalistischer Unabhängigkeit. Entsprechend träge werden Desinformation und Propaganda unterbunden, ein Zustand, der gesellschaftliche Fragmentierung befördert. Eine verbindliche Digitalethik muss erst noch erarbeitet und juristisch implementiert werden. Dieser Umstand fällt in eine Zeit, in der die öffentlich-rechtlichen Medien ohnehin zu kämpfen haben: Junge Menschen fühlen sich vielfach nicht abgeholt, marginalisierte Gruppen fordern mehr Meinungspluralität und Repräsentation ein und journalistische Qualität muss sich mit Reichweitenmaximierung verbinden lassen. Das bedeutet, Marktlogik und gesetzlicher Auftrag müssen in Einklang gebracht werden, ohne dass die journalistische Qualität und der gesetzliche Auftrag darunter leiden.
Ähnliches gilt für weitere Technologien, die langsam aber sicher ihren Platz einfordern: Anwendungsoptionen Künstlicher Intelligenz (KI) sind im Journalismus so vielfältig wie vielversprechend. Bereits heute helfen Algorithmen etwa bei der Recherche großer Datenmengen, die einzelne Menschen nicht auswerten könnten. In den Bereichen Wetterberichterstattung und Sportberichterstattung gibt es sogar, und auch schon länger, automatisierte Textproduktion. KI wie der Einsatz von Algorithmen bieten im und für den Journalismus große Chancen, bergen gleichzeitig viele Risiken, die reflektiert werden müssen. So können Algorithmen - vor allem durch rein kommerziell-geleiteten Einsatz - schwerwiegende soziale Ausgrenzungs- und Radikalisierungsdynamiken erzeugen.
Aktuelle Dynamiken mit wissenschaftlichen Erkenntnissen in Verbindung zu denken, dabei stets komplexitätserschließend und anschaulich zu bleiben, werden die Herausforderungen in den Bereichen Journalismus und Medien sein. Diese Entwicklungen zu reflektieren, Lehrende, Schülerinnen und Schüler, Multiplikatoren und Multiplikatorinnen zu schulen und mit Wissenschaft und Journalismus an Ideen und Lösungen zu arbeiten, sieht die Akademie für Politische Bildung als ihre Aufgabe im Medienpolitischen.
Russische Propaganda und Desinformation
Zwischen Staatsfunk und Internet-Trollen
Tagungsbericht, Tutzing, 01.08.2022
© Sarah Bures
Neue Formate für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk
Akademie-Tagung entwickelt Sendungen und Tools für die Zukunft
Tagungsbericht, Tutzing, 06.04.2022
© Sarah Bures
So gelingt die investigative Recherche
Nachwuchsreporter lernen von Profis
Tagungsbericht, Tutzing, 04.11.2021
© Sophie Behrendt
Medien in der Corona-Pandemie
Symposium zum Abschied unseres Dozenten Michael Schröder
Tagungsbericht, Tutzing, 22.10.2021
© Beate Winterer
Verantwortungsvolle Suizidberichterstattung in den Medien
Vom Werther-Effekt zum Papageno-Effekt
Tagungsbericht, Tutzing, 06.10.2021
© Carla Grund genannt Feist
Die offene Gesellschaft und ihre Gegner
Tutzinger Mediendialog über den radikalen Wandel unserer Kommunikation
Tagungsbericht, Tutzing, 04.12.2018
Foto © APB Tutzing
Sagen, was ist
Auf den Spuren Rudolf Augsteins und anderer Journalisten in der Medien-Metropole Hamburg
Tagungsbericht, Hamburg, 08.11.2018
Foto © Dr. Michael Schröder
Politik, Kommerz und (Un-)Fairplay
Wie kann Sport noch ein gesellschaftliches Allgemeingut bleiben?
Tagungsbericht, Tutzing, 13.10.2018
Foto © APB Tutzing
Mein Smartphone, das unbekannte Wesen
Wo verläuft die Grenzen zwischen Freiheit und Sicherheit im Digitalen?
Tagungsbericht, Würzburg, 17.09.2018
Foto © APB Tutzing
Die Audiowende
14. Tutzinger Radiotage: Die Grenzen des Mediums überwinden
Tagungsbericht, Tutzing, 14.09.2018
Foto © Pixabay CC0
Politische Bildung in Zeiten des Populismus
Zur Wirkung in einer Ära der Polarisierung, Verrohung und fake news
Tagungsbericht, Tutzing, 06.09.2018
Foto © Pixabay CC0 / eigene Collage
Überzeugen(d) im Netz
Abgeordnete und Social Media: Wer das Handwerk beherrscht, kann gelassen bleiben
Tagungsbericht, Tutzing, 10.08.2018
Foto © APB Tutzing
(K)eine Krise des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
Akademiegespräch im Landtag mit BR-Intendant Ulrich Wilhelm und Diemut Roether
Tagungsbericht Akademie-Gespräch, München, 22.04.2018
Foto © Bildarchiv Bayerischer Landtag / Rolf Poss
Alles Lüge?
Medien, Wahlkampf und Populismus
Tagungsbericht, Tutzing, 23.10.2017
Foto © Pixabay CC0 / eigene Collage
Wie Technik Journalismus verändert
Virtual Reality, Chatbots, persönliche Ansprache - eine Tagung zur Zukunft der Berichterstattung
Tagungsbericht, Tutzing, 27.09.2017
Foto © Pixabay CC0
Hörbar glaubwürdig
13. Tutzinger Radiotage: Wie der Hörfunk auch in Zukunft relevant bleibt
Tagungsbericht, Tutzing, 13.09.2017
Foto © APB Tutzing
Daten. Dinge. Werte.
Internet als revolutionäre Avantgarde des 21. Jahrhunderts / Kooperation mit der Studienstiftung des deutschen Volkes
Tagungsbericht, Tutzing, 20.06.2017
Foto © APB Tutzing
Die panische Mediengesellschaft
Echtzeit-Kommunikation im digitalen Zeitalter
Tagungsbericht, Bayreuth, 19.05.2017
Foto © CCO Pixabay
Digitaler Wandel verändert Formate und Inhalte
Studienreise in den Medienbetrieb der Hauptstadt
Tagungsbericht, Berlin, 27.04.2017
Foto © Dr. Michael Schröder
Smart, effizient, zügellos?
Wie die Digitalisierung unsere Gesellschaft verändert
Tagungsbericht, Tutzing, 08.04.2017
Foto © APB Tutzing
Integration durch Medien – ein Auslaufmodell?
Journalisten und Medienwissenschaftler im Dialog über Medienethik
Tagungsbericht, Tutzing, 22.02.2017
Foto © APB Tutzing
Das Ende der Einbahnstraße
#apbdigital - Wie sich das Verhältnis von Journalisten und ihrem Publikum verändert hat und weiter verändern wird
Tagungsbericht, Tutzing, 28.10.2016
Foto © APB Tutzing
Umschalten im Kopf
12. Tutzinger Radiotage zur Glaubwürdigkeit von (Hörfunk)Journalismus in Zeiten der Krise
Tagungsbericht, Tutzing, 13.09.2016
Alles Wichtige zum Berufsstart
Junge Journalistinnen und Journalisten, etablierte Experten und Visionäre des Digitalen diskutieren bei Tutzinger Journalistenakademie
Tagungsbericht, Tutzing, 09.09.2016
Foto © APB Tutzing
Tweets, Blogs - #apbdigital!
Medienschaffende diskutieren über Journalismus im digitalen Zeitalter / Von Ausbildung bis Best Practice
Tagungsbericht, Tutzing, 18.06.2016
Polizeiruf 110: Spiegelbild der DDR?
Eine Tagung über Moralvorstellungen, seriöse Ermittler und gesellschaftliche Randgruppen
Tagungsbericht, Tutzing, 07.11.2015
Tutzinger Journalistenakademie
Werkstattseminar zur Zukunft der Radionachrichten
Tagungsbericht, Baden-Baden, 28.10.2015
Recht brauchbar
Tutzinger Journalistenakademie: Aktuelles juristisches Rüstzeug für die Praxis
Tagungsbericht, Tutzing, 18.06.2015
Gratwanderungen
Medienethik zwischen Kommerz, Information und Unterhaltung
Tagungsbericht, Bayreuth, 29.04.2015
Die Macht der Algorithmen
Selbstbestimmung trotz(t) künstlicher Intelligenz
Publikation Akademie-Gespräch, München/Tutzing, 28.04.2015
Verdummte Öffentlichkeit?
PR und Journalismus zwischen Manipulation und Wahrheit / Mit Ministerpräsident a.D. Beckstein
Tagungsbericht, Tutzing, 08.03.2015
Politik und politische Bildung - digital!
Ein Sammelband über Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung
Publikation, Tutzing, 10.12.2014
Internet essen Kino auf?
Keine Angst vor der Zukunft des Films beim Akademiegespräch am See mit Tom Tykwer
Tagungsbericht Akademie-Gespräch, Tutzing, 30.07.2014
© Foto: Katharina Kreye
Fachkonferenz Medienkompetenz
Wie Medienkompetenz fördern angesichts der Veränderungen in Gesellschaft, Medien und Bildung?
Tagungsbericht, Tutzing, 29.03.2014
Social Media: eine Chance für Kommunen
"Überzeugen(d) im Netz" mit Social Media
Tagungsbericht, Tutzing, 22.10.2013
Online wird die analoge Welt nicht gerettet
Digitalisierung der Politik – Politisierung des Digitalen
Tagungsbericht, Tutzing, 08.07.2012