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Lernstatt Demokratie

Hamm-Brücher-Preis für Kölner OB Reker und zwei Schulen

Juni 2016



GRIT HIERSEMANN DEMOKRATISCH HANDELN


Die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, Henriette Reker, hat im Juni 2016 den „Hildegard Hamm-Brücher-Förderpreis für Demokratie Lernen und Erfahren" des Fördervereins Demokratisch Handeln erhalten. Bei der Festveranstaltung in der Akademie für Politische Bildung betonte die Preisträgerin im Beisein der Stifterin: „Wir müssen noch viel mehr unternehmen, um die freiheitlich-demokratische Grundordnung in den Köpfen aller zu verankern."

Zusammen mit dem Geschäftsführer des Förderprogramms Demokratisch handeln, Wolfgang Beutel, unterstrich Akademiedirektorin Ursula Münch  die besondere Beziehung der Stifterin Hildegard Hamm-Brücher zur Akademie: Hamm-Brücher, stets von der Sorge um die Politik bewegt, habe sich in den 1950er-Jahren maßgeblich für die Gründung der Akademie als „geistig-pädagogisches Kraftzentrum“ stark gemacht. Ziel sei es schon damals gewesen, Bürger jeden Alters zu motivieren, zu mobilisieren und zu befähigen an der Politik aktiv teilzuhaben. Speziell verwies Münch auf das heutige Akademie-Angebot für junge Menschen, um vorhandene politische Bildung auszubauen und zu fördern – wie zum Beispiel die Lernstatt Demokratie, die nun bereits zum dritten Mal in Tutzing gastiert. Bei diesem Projekt präsentieren 200 Schülerinnen und Schüler aus der gesamten Bundesrepublik selbst entwickelte Vorhaben zur Demokratieförderung.

Laudatio und Preisbegründung

Die Laudatio für die diesjährige Hauptpreisträgerin hielt Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, ehemalige Bundesministerin der Justiz und aktuelles Vorstandsmitglied der Theodor-Heuss-Stiftung. Sie hob hervor, wie wichtig es ist, Persönlichkeiten zu ehren, die sich für die Demokratie einsetzen und sich darum bemühen, Fakten wahrzunehmen, sowie Ursachenanalyse und Lösungskonzepte anzubieten. Henriette Reker habe sich bereits in den vergangenen Jahren um die Integration von Migranten bemüht, dabei keinen Halt vor Verwaltungsreformen gemacht, Mut bewiesen und sich durch ihr vorbildliches demokratisches Handeln ausgezeichnet.

Integration als Prüfstein

Die Kölner Oberbürgermeisterin nahm den Hamm-Brücher-Preis mit großer Freude und Dankbarkeit entgegen– und erklärte, das Preisgeld an einen gemeinnützigen Verein in Köln zu spenden. Reker bezeichnete die Integration der Migranten als Prüfstein für die heutige Gesellschaft. Sie betonte: Die Grundlagen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung seien nur durch Aufklärung und Bildung vermittelbar. In Ihrer Rede ging die Preisträgerin auch auf Schwierigkeiten ein; sie bedauerte die Ereignisse der Kölner Silvesternacht 2015, fordert präventive Strategien, um deren Wiederholung zu verhindern und hofft auf eine gründliche juristische Aufklärung.

Auszeichnung der Schulprojekte

Ebenfalls mit dem Hamm-Brücher-Förderpreis ausgezeichnet wurden zwei Schulen, die in der Akademie an der 26. Lernstatt Demokratie des Fördervereins Demokratisch Handeln e.V. teilnahmen: Das „Karlinchen-Projekt“ des Luise-Henriette-Gymnasiums Oranienburg (Brandenburg), ein Partnerschaftsprogramm zu Flüchtlingskindern, sowie das Projekt „Weltoffen und bunt – Wir zeigen Flagge gegen demokratiefeindliche Strömungen“ der Städtischen Realschule Waltrop (Nordrhein-Westfalen). Im abschließenden Podiumsgespräch – moderiert von der Journalistin Blanka Weber – sprachen Schülerinnen und Schüler mit Henriette Reker und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger über den Zustand der Demokratie, Migration, aktuelle Politik und das Schulsystem.

Lernstatt Demokratie 2016

Bei der Lernstatt Demokratie präsentierten 200 Schülerinnen und Schüler Projekte zur Demokratieförderung, die sich durch besonderes Engagement und Lernqualität auszeichnen. Sie haben die Möglichkeit, ihre Erfahrungen auszutauschen und neue Ideen für gelebtes bürgerschaftliches Engagement zu diskutieren und zu entwickeln. Neben dem Comedy-Programm mit Öczan Cosar, Stadtspaziergängen und den Gesprächen mit Politikern wurden auch jede Menge Workshops angeboten. Eine Präsentation der Ergebnisse aus den Workshops mit samt Urkundenvergabe an die Teilnehmer rundete eine rundum gelungene Veranstaltung ab.

Manfred Schwarzmeier

Einträge im Akademiemosaik

Übersicht

2018: Romano Guardini und die Akademie

2016: Lernstatt Demokratie

2016: Digitale Optimierung mit der Zahl sieben

2013: Alles Öko, oder was?

2013: Ein kritisch-wohlwollender Begleiter und Förderer

2013: Eigennütziges Miteinander der Generationen

2010: Hilfestellungen für das wissenschaftliche Arbeiten

2007: Festlich war es bei uns schon immer

2003: Rationalität als Ziel politischer Bildung

1998: Akademie und Bayerischer Senat

1998: „Spiels noch einmal, Sam!“

1994: Scharpings Tutzinger Rede

1989: 28 Jahre Friedliche Revolution

1985: „Eine Demokratie ist kein Schlaraffenland“

1982: Weihnachtswunsch nach mehr Geld bleibt unerfüllt

1977: Heißes Eisen Nachrichtensperre

1975: Ein unprätentiöser Mann der ersten Stunde

1974: Gästehaus der Akademie

1972: Kybernetikon – ein medienpädagogisches Experiment

1970: Fruchtbare Kooperation mit Tradition

1969: Mitbegründer der „Kritischen Akademie"

1968: Telekolleg aus Tutzing

1967: Die Akademie und die sogenannte „Ausländerfrage"

1966: „Humoriger Poltergeist" und „urbajuwarischer Senator"

1966: 51 Jahre „Mobilisierung der Demokratie"

1966: Anspruch und Wirklichkeit der politischen Bildung in Bayern

1965: Zeitlebens ein Freund von Druckwerk und „schwarzer Kunst“

1963: Ein Dachschaden mit Folgen

1963: Die Ordnung des Freistaats

1963: Beunruhigte Staatsbürger, kritische Experten oder Wichtigtuer?

1962: Vor 55 Jahren: Stadtentwicklung als großes neues Thema

1962: Politische Bildung für die Bundeswehr

1961: Vor 56 Jahren: heftiger Gegenwind für die Akademie

1961: Bedeutender Staatsrechtler und Gründungskurator der Akademie

1961: Entschiedenes Nein zur „Ludendorffstraße"

1961: „Politische Bildung durch das Buch – Aufgabe und Möglichkeiten“

1960: "Ach, Obrigkeit und … Stauffenbach"

1960: Politische Jugendbildung im überregionalen Verbund

1960: „Homo sociologicus" und Liebhaber von Kartoffelpuffern

1959: Endlich Gewissheit

1959: Frühe Kämpferin für Frauenrechte

1959: Die Veröffentlichungen der Akademie

1959: „Wissen, was 'drüben' ist"

1959: Erinnerung an einen Gründervater

1958: Startschuss für politische Bildungsarbeit

1958: Erfolgreiche Arbeit für transatlantischen Kulturaustausch

1958: Ein Leben im Zeichen der politischen Bildung

1955: „Grünwalder Empfehlungen" als Blaupause