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Gästehaus der Akademie

Neue Unterbringung für Tagungsgäste vereinfacht das Akademie-Leben

März 1974




Am 29. März 1974 war es endlich soweit: Die lang ersehnte Eröffnung des neuen Gästehauses der Akademie wurde mit einem Empfang gefeiert, zu dem der damalige Akademiedirektor Manfred Hättich rund 110 Ehrengäste begrüßen konnte.

Bereits bei Hättichs Amtsantritt 1970 war der Bau weitgehend geplant. Bis dahin standen für die Unterbringung der Tagungsgäste standen ausschließlich das erste und zweite Obergeschoss des Altbaus (die sog. „Klenzevilla") zur Verfügung. Für die meisten Teilnehmer bedeutete dies die Unterkunft in Zwei-, Drei- oder gar Vierbettzimmern – auf eher rustikalem Jugendherbergsniveau. Das Sekretariat der Akademie musste sich mit einem einzigen Raum begnügen. Auch verfügten die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht in jedem Falle über Einzelbüros. Die Möglichkeit, ein Seminar in kleinere Gruppen aufzuteilen, war außerordentlich beschränkt.

Neubau führt zu mehr Tagungen

Dies alles änderte sich mit der Inbetriebnahme des neuen Gästehauses. Die Akademiegäste sind nun in hellen Zimmern mit eigenem Bad untergebracht. Die Kapazität beläuft sich seither auf 72 Teilnehmer, die auf 48 Einzel- und 12 Doppelzimmer verteilt werden können.
Der Neubau führte zu einer annähernden Verdoppelung der jährlichen Tagungen. In der Regel finden seither parallel zwei Veranstaltungen statt, die auch in Kleingruppen aufgeteilt werden können.

In die bisherigen Gästezimmer im Altbau wurden  Büros verlegt, die in den Pavillons untergebracht waren. So konnten weitere Seminar- und Gruppenräume eingerichtet werden. So fällt denn auch die erste Bilanz von Manfred Hättich im Bericht an das Kuratorium durchweg positiv aus:

„Insgesamt kann man nach dem ersten Semester der Inbetriebnahme des Gästehauses sagen, dass die Akademie hinsichtlich ihrer räumlichen, arbeitsmäßigen und vor allem unterkunftsmäßigen Verhältnisse einen wichtigen Schritt nach vorne getan hat. Die Unterbringung der Gäste findet überall großen Anklang.“

Architektur im Stil der 70er Jahre

Aber auch Kritisches gibt es anzumerken: Ausgeführt im typischen Baustil der siebziger Jahre passt sich das neue Bettenhaus weder von seiner Architektur noch von seiner Dimensionierung her dem Altbau der Villa an. Auch unter Aspekten der Energieeffizienz ist das Gebäude nicht gerade als richtungsweisend anzusehen.

Für erhebliche Beeinträchtigungen über mehrere Monate hinweg sorgten die Brandschutzmaßnahmen im Jahr 2003. Die umfangreichen und kostspieligen Baumaßnahmen betrafen vor allem das Gästehaus und das Foyer der Akademie. Der gesamte Tagungsbetrieb musste erheblich reduziert werden. Ein halbes Jahr blieb das Bettenhaus geschlossen und Gäste mussten Absagen, Verlegungen und auswärtige Unterbringung in Kauf nehmen. Im Zuge dieser Maßnahmen wurde der gesamte Bau mit Internetzugängen versorgt. Seit März 2014 steht unseren Gästen auch ein drahtloser Internetzugang über WLAN auf den Zimmern zur Verfügung.

Steffen H. Elsner

Einträge im Akademiemosaik

Übersicht

2018: Romano Guardini und die Akademie

2016: Lernstatt Demokratie

2016: Digitale Optimierung mit der Zahl sieben

2013: Alles Öko, oder was?

2013: Ein kritisch-wohlwollender Begleiter und Förderer

2013: Eigennütziges Miteinander der Generationen

2010: Hilfestellungen für das wissenschaftliche Arbeiten

2007: Festlich war es bei uns schon immer

2003: Rationalität als Ziel politischer Bildung

1998: Akademie und Bayerischer Senat

1998: „Spiels noch einmal, Sam!“

1994: Scharpings Tutzinger Rede

1989: 28 Jahre Friedliche Revolution

1985: „Eine Demokratie ist kein Schlaraffenland“

1982: Weihnachtswunsch nach mehr Geld bleibt unerfüllt

1977: Heißes Eisen Nachrichtensperre

1975: Ein unprätentiöser Mann der ersten Stunde

1974: Gästehaus der Akademie

1972: Kybernetikon – ein medienpädagogisches Experiment

1970: Fruchtbare Kooperation mit Tradition

1969: Mitbegründer der „Kritischen Akademie"

1968: Telekolleg aus Tutzing

1967: Die Akademie und die sogenannte „Ausländerfrage"

1966: „Humoriger Poltergeist" und „urbajuwarischer Senator"

1966: 51 Jahre „Mobilisierung der Demokratie"

1966: Anspruch und Wirklichkeit der politischen Bildung in Bayern

1965: Zeitlebens ein Freund von Druckwerk und „schwarzer Kunst“

1963: Ein Dachschaden mit Folgen

1963: Die Ordnung des Freistaats

1963: Beunruhigte Staatsbürger, kritische Experten oder Wichtigtuer?

1962: Vor 55 Jahren: Stadtentwicklung als großes neues Thema

1962: Politische Bildung für die Bundeswehr

1961: Vor 56 Jahren: heftiger Gegenwind für die Akademie

1961: Bedeutender Staatsrechtler und Gründungskurator der Akademie

1961: Entschiedenes Nein zur „Ludendorffstraße"

1961: „Politische Bildung durch das Buch – Aufgabe und Möglichkeiten“

1960: "Ach, Obrigkeit und … Stauffenbach"

1960: Politische Jugendbildung im überregionalen Verbund

1960: „Homo sociologicus" und Liebhaber von Kartoffelpuffern

1959: Endlich Gewissheit

1959: Frühe Kämpferin für Frauenrechte

1959: Die Veröffentlichungen der Akademie

1959: „Wissen, was 'drüben' ist"

1959: Erinnerung an einen Gründervater

1958: Startschuss für politische Bildungsarbeit

1958: Erfolgreiche Arbeit für transatlantischen Kulturaustausch

1958: Ein Leben im Zeichen der politischen Bildung

1955: „Grünwalder Empfehlungen" als Blaupause