Prof. Dr. Manfred Hättich

Direktor der Akademie für Politische Bildung (1970 - 1993)


(* 12.10.1925 – † 31.03.2003)

Manfred Hättich wurde am 12. Oktober 1925 in Owingen bei Überlingen (Bodensee) geboren und legte am humanistischen Gymnasium in Konstanz das Abitur ab. Nach Kriegsdienst und Heimkehr aus französischer Kriegsgefangenschaft nahm er 1947 im Alter von 22 Jahren das Theologiestudium an der Universität Freiburg auf. Beginnend im Jahre 1951 erweiterte Hättich seine fachlichen Interessen um die Disziplinen Volkswirtschaftslehre, Politikwissenschaft und Soziologie. Mit einer Schrift zum Verhältnis von Wirtschaftsordnung und katholischer Soziallehre wurde Hättich im Jahre 1957 zum Dr. rer. pol. promoviert.

Bereits seit 1953/54 war Manfred Hättich als Referent für politische Bildung im Generalsekretariat der Deutschen UNESCO-Kommission in Köln tätig, bevor er von dort aus im Jahre 1958 an das Institut für politische Bildung Baden-Württemberg e.V. (Studienhaus Wiesneck) in Buchenbach im Südschwarzwald wechselte, und als dessen erster Direktor fungierte. Nebenher nahm er ab 1959 Lehraufträge für Wissenschaftliche Politik an der Universität Freiburg wahr, wo er sich 1965 mit einer Schrift über Demokratie als Ordnung und Idee auch habilitierte.

Ab 1964 war der Privatdozent Leiter der Studentensiedlung der Universität Freiburg. Im Sommersemester 1967 folgte Hättich dem Ruf auf den Lehrstuhl für Politikwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Mit dem Wechsel im Jahre 1970 auf den Lehrstuhl für Politische Wissenschaft an der Ludwig Maximilians-Universität München ging zugleich die Berufung in das Amt des Direktors der Akademie für Politische Bildung einher. Das Tutzinger Direktorenamt hatte Hättich für die Dauer von 23 Jahren bis zu seiner Pensionierung im Oktober 1993 inne. Am 31. März 2003 ist Manfred Hättich im Alter von 77 Jahren in Tutzing verstorben.

Manfred Hättich gehörte dem wissenschaftlichen Beirat der Bundeszentrale für politische Bildung an, war u.a. Mitglied der Kommission für politische Bildung der Westdeutschen Rektorenkonferenz, der Deutschen Gesellschaft für Politik und der Arbeitsgruppe Erwachsenenbildung bei der Konrad-Adenauer-Stiftung sowie Vorstandsmitglied des Arnold-Bergstraesser-Instituts in Freiburg i.Br. Neben dem Vorsitz des pädagogischen Beirats des Arbeitskreises Deutscher Bildungsstätten hatte er auch den Vorsitz der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft innegehabt.

Quelle: Steffen H. Elsner: Die Direktoren, in: Heinrich Oberreuter (Hrsg.) / Steffen H. Elsner (Bearb.): Kristallisationskern politischer Bildung. Zur Geschichte der Akademie 1957 bis 2007. 50 Jahre Akademie für Politische Bildung, München: Olzog 2009, S. 301-302.


Geschichte & Ehemalige der Akademie