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Alles Öko, oder was?

Auszeichnung der Akademie für ihr ökologisches Engagement

Oktober 2013




Fragen der Ökologie gehören schon seit langem zu den Themen der Akademie. Dieses ökologische Bewusstsein wird aber nicht nur gelehrt, sondern auch gelebt.

In der Europäischen Union ist die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA - European Food Safety Authority) zuständig für die Risikobewertung von Lebens- und Futtermitteln. Nach einer Reihe von Lebensmittelkrisen in den 1990er Jahren (BSE; Wachstumshormone im Fleisch; Glykol im Wein; Etikettenschwindel bei Obst, Gemüse und Fleisch; Pestizidrückstände; Dioxin-Skandal; Gen-Mais) wurde die EFSA 2002 als Agentur der Europäischen Union mit Sitz im italienischen Parma ins Leben gerufen. Sie soll als „unabhängige wissenschaftliche Beratungs- und Kommunikationsstelle über Risiken im Zusammenhang mit der Lebensmittelkette" dienen.

Rückstände in Lebensmitteln?

Nahrungsqualität und Landbaumethoden hatte die Akademie bereits im November 1985 zum Thema gemacht. In der gleichnamigen, ausgebuchten Expertentagung trafen in Tutzing Agrar-, Umwelt- und Gesundheitspolitiker mit Fachwissenschaftlern, Fachjournalisten, Verbraucherberatern sowie Vertretern von Bauernverband und Organisationen des Alternativen Landbaus zusammen. Schon damals hatte Wolfgang Lingk vom Bundesgesundheitsamt in Berlin im seinem Referat über „Rückstände in Lebensmitteln – Trends der letzten Jahre und Jahrzehnte" unter anderem auf die Notwendigkeit regelmäßiger Kontrolluntersuchungen mit Probenahmen nach den Kriterien repräsentativer Auswahl hingewiesen. Eine Forderung, die – trotz vielfältiger ermutigender Initiativen in dieser Richtung – heute notwendiger denn je erscheint.

Problembereich Ökologie

Ökologische Fragen zählen seit jeher im Programm der Akademie zu den Schwerpunktthemen. Die politische Bildungsarbeit sieht sich – in den Worten des früheren Akademiedirektors Manfred Hättich – dabei immer wieder vor ein grundsätzliches Problem gestellt: Zu den Informationen, auf die das politische Urteil angewiesen ist, gehören naturwissenschaftliche Daten, die in den beteiligten Fachwissenschaften oft umstritten sind. Diese Kontroversen müssen in einer primär am Ziel der politischen Urteilsbildung orientierten Akademieveranstaltung einbezogen werden. Und die Akademie als neutraler Boden ist dafür auch besonders gut geeignet.

Ausgezeichnet in der Praxis

Zu den gelebten Formen ökologischen Bewusstseins gehört indes auch ein zeitgemäßes betriebliches Umweltmanagement. Für ihr ökologisches Engagement ist die Akademie 2013 zum ersten Mal mit dem mit dem Prädikat „Öko-Profit-Betrieb" ausgezeichnet worden. Auch in den Folgejahren 2014, 2015 und 2016 hielt die Akademie ihren Status als "Öko-Profit-Betrieb". Im Jahr 2015 wurden zum Beispiel mehrere Heizungspumpen ausgetauscht, die Flurbeleuchtung mit energiesparenden LED-Leuchten ausgestattet und eine neue Photovoltaik-Anlage zur Grundversorgung der Akademie mit Strom in Betrieb genommen. Durch diese Maßnahmen erhoffte sich die Akademie Stromeinsparungen in Höhe von knapp 50.000 Kilowattstunden sowie eine Reduzierung der CO2-Emmissionen von rund 30 Tonnen.

Steffen H. Elsner

Einträge im Akademiemosaik

Übersicht

2018: Romano Guardini und die Akademie

2016: Lernstatt Demokratie

2016: Digitale Optimierung mit der Zahl sieben

2013: Alles Öko, oder was?

2013: Ein kritisch-wohlwollender Begleiter und Förderer

2013: Eigennütziges Miteinander der Generationen

2010: Hilfestellungen für das wissenschaftliche Arbeiten

2007: Festlich war es bei uns schon immer

2003: Rationalität als Ziel politischer Bildung

1998: Akademie und Bayerischer Senat

1998: „Spiels noch einmal, Sam!“

1994: Scharpings Tutzinger Rede

1989: 28 Jahre Friedliche Revolution

1985: „Eine Demokratie ist kein Schlaraffenland“

1982: Weihnachtswunsch nach mehr Geld bleibt unerfüllt

1977: Heißes Eisen Nachrichtensperre

1975: Ein unprätentiöser Mann der ersten Stunde

1974: Gästehaus der Akademie

1972: Kybernetikon – ein medienpädagogisches Experiment

1970: Fruchtbare Kooperation mit Tradition

1969: Mitbegründer der „Kritischen Akademie"

1968: Telekolleg aus Tutzing

1967: Die Akademie und die sogenannte „Ausländerfrage"

1966: „Humoriger Poltergeist" und „urbajuwarischer Senator"

1966: 51 Jahre „Mobilisierung der Demokratie"

1966: Anspruch und Wirklichkeit der politischen Bildung in Bayern

1965: Zeitlebens ein Freund von Druckwerk und „schwarzer Kunst“

1963: Ein Dachschaden mit Folgen

1963: Die Ordnung des Freistaats

1963: Beunruhigte Staatsbürger, kritische Experten oder Wichtigtuer?

1962: Vor 55 Jahren: Stadtentwicklung als großes neues Thema

1962: Politische Bildung für die Bundeswehr

1961: Vor 56 Jahren: heftiger Gegenwind für die Akademie

1961: Bedeutender Staatsrechtler und Gründungskurator der Akademie

1961: Entschiedenes Nein zur „Ludendorffstraße"

1961: „Politische Bildung durch das Buch – Aufgabe und Möglichkeiten“

1960: "Ach, Obrigkeit und … Stauffenbach"

1960: Politische Jugendbildung im überregionalen Verbund

1960: „Homo sociologicus" und Liebhaber von Kartoffelpuffern

1959: Endlich Gewissheit

1959: Frühe Kämpferin für Frauenrechte

1959: Die Veröffentlichungen der Akademie

1959: „Wissen, was 'drüben' ist"

1959: Erinnerung an einen Gründervater

1958: Startschuss für politische Bildungsarbeit

1958: Erfolgreiche Arbeit für transatlantischen Kulturaustausch

1958: Ein Leben im Zeichen der politischen Bildung

1955: „Grünwalder Empfehlungen" als Blaupause