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Vernissage 'Grenzüberschreitungen'

Eine Ausstellung von Horst Esser zum Jahresschwerpunkt der Akademie


Künstler Horst Esser steht seitlich zur Kamera vor seiner Fotografie "building gods" und lächelt. Neben ihm steht eine Frau mit weißen Haaren

Künstler Horst Esser vor seiner Fotografie "building gods"


Tutzing / Kultur / Online seit: 17.04.2015

Von: Carina Schmotz

# Kultur


"Grenzüberschreitungen", so lautet das Jahresthema der Akademie für Politische Bildung. Diesen Schwerpunkt thematisieren auch die großformatigen Bilder des Künstlers Horst Esser. Am 16. April fand die Vernissage zu seiner Ausstellung "GRENZÜBERSCHREITUNGEN Photo-Graphien" in der Akademie statt. Darin zeigt Esser teils gesellschaftskritische, teils politische Werke, die vom Kino und seinen Techniken inspiriert sind.

"Darf ich Sie einladen zu einer kurzen Reise? Wir sind sozusagen im Zeitraffermodus unterwegs: Sie können heute zwischen New York, Istanbul und Varansi pendeln", so versprach die Kunsthistorikerin Freia Oliv in ihrer Laudatio.

Tatsächlich stammen die meisten Bilder des gebürtigen Kölners Horst Esser aus weit entfernten Ländern so wie beispielsweise ein Motiv aus der indischen Stadt Bodh Gaya: Auf dem Bild "building gods" ist eine riesengroße Buddha-Statue zu sehen, als unangenehme Kultfigur, wenig anbetungswürdig.

In seinen Werken spielt der Künstler mit verschiedenen Techniken wie Überblendung, Montage sowie De- und Rekonstruktion. Auch die beruflichen Erfahrungen als Cutter, Mediendidakt und Redakteur wirken auf seine Bilder mit den typischen Schnitteffekten.

Esser, der seine Bildsprache als Autodidakt entwickelt hat, fotografiert seit mehr als 20 Jahren. Er sammelt Bilder und Eindrücke, bearbeitet sie und stellt nun seine Werke vor, die sich alle um Grenzüberschreitungen drehen. Der Künstler präsentiert Fotoreihen über die früheren Twin-Towers des World Trade Centers in New York, verschleierte Frauen in Zügen oder Atomkraftwerke. "Sie bergen eine durchaus soziale bzw. politische Sprengkraft", so Oliv.

Bei der Bearbeitung seiner Werke ist für Esser der Weg das Ziel.  Ein perfektionistisches Endergebnis empfindet der Künstler als negativ: "Durch Perfektionismus macht man die Sache tot und ich will die Sachen am Leben halten. Außerdem wird ein Kunstwerk erst mit dem Betrachter zusammen zur Kunst".

Bis zum 6. August und nach der Sommerpause vom 1. bis zum 13. September kann man die Ausstellung in der Akademie besuchen, wochentags von 8 Uhr bis 17 Uhr.

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