Ethische Kontroverse und Mitwirkung

Bio- und Gentechnologie in politischer Bildung

Publikation / Online seit: 01.09.2009

# Ethik

Ethik gilt vielen als exklusiver Hoheitsbereich von Experten, vor allem wenn es dabei um technische oder naturwissenschaftliche Themen geht wie im Falle der Bio- und Gentechnologie. Mit den Zielen politischer Bildung scheint die Beschäftigung mit ethischen Fragen jedenfalls nicht vereinbar. Doch gerade hier, wenn es um die Grundlagen unseres Lebens und um unser Selbstverständnis als Menschen geht, ist die demokratische Teilhabe durch politische Bildung unabdingbar. Doch anhand welcher Kriterien sollen wir entscheiden? Reichen die vorhandenen Rechtsinstrumente aus? Und was verbirgt sich eigentlich hinter den naturwissenschaftlichen Versprechungen und bioethischen Diskussionen? Was dürfen wir mit Blick auf bio- und gentechnologische Entwicklungen wollen? Was müssen wir tun?

Die Autorin zeichnet die Grundlinien der Debatte nach, die sich rund um den Kompromiss über den Import embryonaler Stammzellen im Jahr 2002 und danach zwischen Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft entsponnen hat, erläutert deren Argumentationsweisen und zeigt, dass politische Bildung gerade in bioethischen Fragen zur Urteilsbildung beitragen muss. Denn es handelt sich um eine grundlegende politische Kontroverse, die weder rechtlich noch (natur-)wissenschaftlich noch durch eine von allen geteilte Moral entschieden werden kann. Sie ist allein politisch zu lösen.

Mit den "Tutzinger Schriften zur politischen Bildung" eröffnet die Akademie eine neue Reihe, die ausgewählte Themenbereiche fachwissenschaftlich durchdringen, ihre Relevanz für die politische Bildung aufzeigen und Hinweise für die praktische Umsetzung in Bildungsprozessen geben will. Die Bücher der Reihe können Sie auf der Homepage des Wochenschau-Verlages bestellen.


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Die Tutzinger Schriften zur politischen Bildung


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Foto © Pixabay CC0 / eigene Collage