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Kurzchronik der Akademie für Politische Bildung

Geschichte von 1957 bis heute

"Der Bestand und die Zukunft des demokratischen Staates und der von ihm gewährleisteten Freiheit hängen von der rechten Einschätzung seiner Werte durch die Staatsbürger und ihrem Willen, sie zu behaupten, ab. Dem Staat erwächst daher die Pflicht, alle Maßnahmen zu unterstützen und zu ergreifen, die der Pflege der politischen Bildung dienen. Zu diesem Zweck wird eine Akademie für Politische Bildung errichtet." So heißt es wörtlich in der Präambel des vom Bayerischen Landtag am 27. Mai 1957 beschlossenen "Gesetzes über die Errichtung einer Akademie für Politische Bildung (Akademiegesetz)", die inzwischen auf über 60 Jahre erfolgreicher Tätigkeit zurückblicken kann.

Als Anstalt des öffentlichen Rechts mit dem Recht der Selbstverwaltung arbeitet die Akademie im Rahmen der von ihrem Kuratorium gebilligten Richtlinien im Sinne der freiheitlich-demokratischen Staats- und Gesellschaftsordnung.
Der Sitz der Akademie ist das "Haus Buchensee" in Tutzing, die ehemalige Sozialpolitische Schule der Landesversicherungsanstalt (LVA) Oberbayern. Die Akademiegebäude liegen in einem ruhigen, gepflegten Park unmittelbar am westlichen Hangufer des Starnberger Sees. Sie beherbergen die Hörsäle und Seminarräume, Aufenthalts- und Speiseräume, ein Bettenhaus mit insgesamt 72 Gästebetten (48 Einzelzimmer und 12 Doppelzimmer), Büroräume für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die rund 45.000 bibliothekarische Einheiten umfassende Akademiebibliothek, Wirtschafts- und Nebenräume sowie den im Sommer 2011 in Betrieb genommenen modernen Hörsaalkomplex mit Seestüberl.

Die folgende Kurzchronik der Akademie für Politische Bildung listet wichtige Wegmarken und Impressionen sowie exemplarische Ereignisse aus den mehr als sechs Jahrzehnten seit ihrer Gründung auf.

I. Vorgeschichte der Akademiegründung

29. bis 31. Juli 1955
1. Tagung des "Grünwalder Arbeitskreises", der sich aus namhaften deutschen Wissenschaftlern, Pädagogen, Politikern und Beamten zusammensetzt und sich Gedanken zur Konzeption und institutionellen Absicherung der politischen Bildungsarbeit im Freistaat Bayern macht.

5./6. Dezember 1955
2. Tagung des Grünwalder Arbeitskreises, aus der die "Empfehlungen des 1. und 2. Grünwalder Arbeitskreises über die Gründung einer Akademie für Politische Bildung" ("Grünwalder Gutachten") hervorgehen.

17. Januar 1956
In seiner Regierungserklärung vor dem Bayerischen Landtag unterstreicht Ministerpräsident Wilhelm Hoegner die Entschlossenheit zur Errichtung von Einrichtungen der politischen Bildung, namentlich einer Akademie für Politische Bildung.

12. April 1956
Einbringung eines Gesetzentwurfs über "die Errichtung einer Akademie für Politische Bildung" (Akademiegesetz) durch die Fraktionen der SPD (W. v. Knoeringen), der Bayernpartei (C. Lacherbauer), des Gesamtdeutschen Blocks / Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (W. Becher) und der FDP (K. Eberhardt) in den Bayerischen Landtag. Der Gesetzentwurf war von Hans-Jochen Vogel, damals junger Mitarbeiter in der Bayerischen Staatskanzlei, ausgearbeitet worden.

24. April 1956
Erste Lesung des Gesetzentwurfs im Bayerischen Landtag. Es folgt eine intensive parlamentarische Auseinandersetzung in verschiedenen Ausschüssen.

30. Januar 1957
Zweite und dritte Lesung des Gesetzentwurfs in der Fassung vom 15. Januar 1957 im Bayerischen Landtag.
8. März 1957 Beratung des vom Landtag beschlossenen Akademiegesetzes im Bayerischen Senat. Insgesamt zwölf Einwendungen werden von den vereinigten Senatsausschüssen gegen das Akademiegesetz erhoben und im Plenum beraten.

30. März 1957
Abschluss des Mietvertrages zwischen dem Bayerischen Finanzministerium und der Landesversicherungsanstalt Oberbayern über die Anmietung des Anwesens "Haus Buchensee" ab dem 1. September 1957 zur Unterbringung der Akademie. Das Hauptgebäude war 1952/53 durch Erweiterungsbauten (Hörsaalbau sowie vier Pavillons) ergänzt worden.

17. Mai 1957
Endgültige Beratung und Beschluss des Akademiegesetzes in der 100. Sitzung des Bayerischen Landtags.

27. Mai 1957
Ausfertigung des "Gesetzes über die Errichtung einer Akademie für Politische Bildung" durch den Bayerischen Ministerpräsidenten Wilhelm Hoegner (Akademiegesetz - veröffentlicht im BayGVBl. Nr. 10 vom 31. Mai 1957, S. 103–105). Das Gesetz trat rückwirkend zum 1. April 1957 in Kraft.

9. September 1957
Der Bayerische Ministerpräsident Wilhelm Hoegner eröffnet die konstituierende Sitzung des Kuratoriums der Akademie im Sitzungssaal der Bayerischen Staatskanzlei in München. Das Kuratorium wählt den Bayreuther Oberbürgermeister Hans Rollwagen einstimmig zu seinem ersten Vorsitzenden.

25. März 1958
Der Bayerische Ministerrat unter Ministerpräsident Hanns Seidel entspricht dem Vorschlag des Kuratoriums und ernennt Felix Messerschmid unter Berufung in das Beamtenverhältnis auf Zeit für die Dauer von sechs Jahren zum Gründungsdirektor der Akademie. Messerschmid wird 1964 für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt.

5. September 1958
Das Kuratorium der Akademie genehmigt die "Richtlinien für die Arbeit der Akademie". Die Richtlinien stellen die Grundlage für die Arbeit der Akademie dar.

II. Die Akademie nimmt ihre Arbeit auf: Die Amtszeit von Akademiedirektor Felix Messerschmid (1958-1970)

1. Oktober 1958
Arbeitsbeginn der Akademie in dem seit Juni 1938 im Eigentum der LVA Oberbayern stehenden Anwesen "Haus Buchensee" in Tutzing, das - nach verschiedenen Nutzungsänderungen - bislang die Sozialpolitische Schule der Landesversicherungsanstalt beherbergte.

2. Oktober 1958
Felix Messerschmid, bisher Oberstudiendirektor im höheren Schuldienst des Landes Baden-Württemberg und zuletzt am Kepler-Gymnasium in Ulm tätig, tritt sein Amt als Gründungsdirektor der Akademie an.

21. Februar 1959
Feierliche Akademie-Eröffnung in der Großen Aula der Ludwig-Maximilians-Universität in München: Der Begrüßungsansprache von Felix Messerschmid und dem Grußwort von Ministerpräsident Hanns Seidel folgt der Festvortrag von Eric Voegelin zur "Demokratie im Neuen Europa".

24. Juli 1959
In der konstituierenden Sitzung des Beirats der Akademie wird Oberstudienrat Josef Baudrexel (Organisationen der Erwachsenenbildung) zum Vorsitzenden und Senator Max Kolmsperger (Bayerischer Journalistenverband) zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Die Sitzung war durch Staatsminister Theodor Maunz einberufen und eröffnet worden.

5. Mai 1961
Entschiedenes Nein zur "Ludendorffstraße": Mit Vehemenz opponiert die Akademie in einer Protestnote gegen den Beschluss des Tutzinger Gemeinderats, eine Straße nach dem in Tutzing beigesetzten General Erich Ludendorff zu benennen. "Zugunsten der Mitglieder des Gemeinderats", heißt es darin, "möchten wir [...] vermuten, dass es an der ausreichenden Information über die persönlichen und politischen Auffassungen des Herrn Generals Ludendorff gemangelt hat." Die Gemeinde rückt daraufhin von ihrem Vorhaben ab.

20./21. Mai 1966
Gründung des Landesverbands Bayern der DVPB: Gemeinsam mit der noch jungen Deutschen Vereinigung für Politische Bildung veranstaltet die Akademie eine Wochenendtagung für bayerische Sozialkundelehrer aller Schulgattungen, an der auch Vertreter bayerischer Erwachsenenbildungseinrichtungen teilnehmen. Auf der Tagung gründet sich der Landesverband, mit dem die Akademie seither in sehr engem Kontakt steht.

26. November 1968
Festakt zum zehnjährigen Bestehen der Akademie im Plenarsaal des Bayerischen Landtags mit Grußworten von Landtagspräsident Rudolf Hanauer und Ministerpräsident Alfons Goppel sowie dem Festvortrag von Hans Maier zur "Reform in der Demokratie".

25. September 1970
Festakt zur offiziellen Verabschiedung von Felix Messerschmid und der Amtseinführung seines Nachfolgers Manfred Hättich in der Akademie - mit Festansprache des Bayerischen Kultusministers Ludwig Huber.

III. Entwicklung und Kontinuität: Die Amtszeit von Akademiedirektor Manfred Hättich (1970-1993)

1. Oktober 1970
Manfred Hättich, zuletzt Ordinarius für Politikwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, löst Felix Messerschmid im Amt des Direktors der Akademie ab. Hättich wird auf Vorschlag des Kuratoriums von der Bayerischen Staatsregierung 1976, 1982 und 1988 für jeweils weitere sechs Jahre im Amt bestätigt.

29. März 1974
Empfang anlässlich der offiziellen Vorstellung und Inbetriebnahme des neuen Gästehauses der Akademie: Die Bettenkapazität umfasst seither 72 Teilnehmerplätze, die sich auf 48 Einzel- und 12 Doppelzimmer verteilen. Mit den neuen Unterbringungsmöglichkeiten sind fortan größere Tagungen ebenso wie die Durchführung von Parallelkursen bei normalem Fortbildungsbetrieb möglich. Im Zuge des Neubaus entsteht auch der nördlich an das Bettenhaus angrenzende Mitarbeiterparkplatz.

Juli 1974
Beginnend mit dem 2. Halbjahr 1974 stellt die Akademie ihre Veranstaltungsplanung von Semester- auf Halbjahresprogramme um.

23. November 1979
Die Akademie macht Bildungsfernsehen: Die Akademie war bereits ab 1968 maßgeblich an der Konzeption des Sozialkundelehrgangs im Telekolleg beteiligt. 1969 wurden die ersten Sozialkundesendungen vom Akademiedozenten und späteren langjährigen Tutzinger Bürgermeister Alfred Leclaire im BR-Studio in München-Unterföhring "eingesungen". Im Jahre 1979 verfasste Manfred Hättich eine komplett überarbeitete und auch erheblich umfangreichere Neuauflage der schriftlichen Kursunterlagen. Für deren Lektion 21 ("Politisches Leben an der Basis") wird am 23. November 1979 auf der Tutzinger Rathaustenne vom Südwestfunk Baden-Baden eine Fernsehaufzeichnung produziert. Die 29-minütige Telekolleg-Sendung ist erstmals am 6. Januar 1984 ausgestrahlt worden.

29. Juni 1982
Festakt zum 25-jährigen Bestehen der Akademie im Plenarsaal des Bayerischen Landtags: Nach den Grußworten von Landtagspräsident Franz Heubl und Justizminister Karl Hillermeier hält Dolf Sternberger seine berühmt gewordene Festansprache zum "Verfassungspatriotismus".

1983
Die Akademie sieht sich erstmals gezwungen, eine Tagungsgebühr zum Ausgleich des Haushalts zu erheben. Als Regelgebühr gelten 10 DM pro Tag.

15. April 1988
Gründungsversammlung des Förderkreises der Akademie für Politische Bildung e.V.: Alfred Leclaire übernimmt das Amt des 1. Vorsitzenden. Der Förderkreis unterstützt die Arbeit der Akademie und gewährt finanzielle Zuwendungen für Projekte, die nicht allein durch staatliche Haushaltsmittel realisiert werden können. Die erste Tat des Förderkreises war die Finanzierung eines VW-Busses im Jahr 1997; die bislang letzten, der Kauf eines modernen Getränkeautomaten für das im April 2016 eröffnete "Seestüberl" sowie eines E-Bikes für örtliche Erledigungsfahrten der Akademie.

4. Oktober 1988
Der frühere Staatsminister Hans Maier wird einstimmig zum neuen Vorsitzenden des Kuratoriums gewählt. Sein Vorgänger, Ministerialdirektor a.D. Karl Böck, hatte dieses Amt annähernd 25 Jahre inne.

1989
Erstmals stellt die GEDOK München (Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstförderer e.V.) ihre Werke (Malerei, Zeichnung, Fotografie) im Rahmen einer Jahresausstellung in den Räumen der Akademie aus. Die Kooperation mit den Münchner Künstlerinnen besteht bis heute.

9. bis 13. Oktober 1989
30. Internationale Hochschulwoche: In Zusammenarbeit mit der Südosteuropa-Gesellschaft München widmet sich die Tagung dem Thema "Wandlungen in der Eigentumsverfassung der sozialistischen Länder Südosteuropas". Nicht vorhersehbar war bei der vorbereitenden Themenauswahl im Herbst 1988, welch unglaubliche Dynamik der politischen Reformprozess im Verlauf des Jahres 1989 noch gewinnen sollte. Die Kooperation mit der Südosteuropa-Gesellschaft besteht bis heute.

1. bis 4. Juni 1993
Symposion zur Zeitdiagnose: Unter der bewährten Leitung von Manfred Hättich stellt das 16. Symposion zur Zeitdiagnose die Frage nach der "Krise der Politik". Die Veranstaltungsreihe war 1976 durch Hättich eingeführt worden und fand regelmäßig in der Woche nach Pfingsten statt. Auch nach seinem Übertritt in den Ruhestand hat sie Hättich viele Jahre weiter begleitet.

IV. Ausbau und Erweiterung: Die Amtszeit von Akademiedirektor Heinrich Oberreuter (1993–2011)

29. Oktober 1993
Heinrich Oberreuter, Ordinarius für Politikwissenschaft an der Universität Passau, löst Manfred Hättich im Amt des Akademiedirektors ab. Die Bayerische Staatsregierung bestellt Oberreuter auf Vorschlag des Kuratoriums auch 1999 und 2005 für jeweils sechs Jahre zum Direktor der Akademie.

Sommer 1995
In der Sommerpause (Hausschließungszeit) wird mit der Generalsanierung der Küche einschließlich neuer Lüftungsanlage begonnen, was für mehrere Monate nur einen eingeschränkten Tagungsbetrieb zulässt. Die Räume hatten sich baulich noch im Zustand der Vorkriegs- oder frühen Nachkriegszeit befunden. Darüber hinaus werden eine Neuverglasung der Wandelgänge mit Isolierglas und viele Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt. Einen hohen finanziellen Aufwand bedeutet zudem die begonnene Neumöblierung des Bettenhauses der Akademie.

1996
Mit der Nummer 1/1996 erscheinen die bisherigen "Mitteilungen" aus der Akademie in neuem Format und ohne das bisherige Akademie-Logo sowie erstmalig unter dem bis heute geführten Namen "Akademie-Report".

18. Juli 1996
1. Akademiegespräch im Bayerischen Landtag: Im Münchner Maximilianeum referiert Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutschen Bank, zum Thema "Globalisierung - Ende nationaler Wirtschaftspolitik?". Bis heute stößt die Vortragsreihe auf anhaltend große Resonanz.

6. Juni 1997
Festakt zum 40-jährigen Bestehen der Akademie im Plenarsaal des Bayerischen Landtags: Den Grußworten von Landtagspräsident Johann Böhm, Kultusminister Hans Zehetmair, der Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion Renate Schmidt sowie des Kuratoriumsvorsitzenden Hans Maier schließt sich der Festvortrag des früheren polnischen Außenministers Wladyslaw Bartoszewski zum Thema "Bürgertugenden und politische Kultur - Voraussetzungen der Demokratie" an.

Oktober 1998
Abschluss der Sanierung von "Haus Buchensee", des Verbindungsbaus und der südlich angrenzenden vier eingeschossigen Pavillons: In erster Linie muss das Kanalsystem der Akademie zur Ableitung des Oberflächenwassers dringend erneuert werden. Mit den Tiefbauarbeiten ist zugleich eine Neugestaltung der Gartenanlagen verbunden.

Dezember 1998
Der Akademie-Report erhält mit der Ausgabe 4/1998 eine neue Optik: Ab sofort erscheint der Report mit dem neuen Logo der Akademie und mit einer zweifarbigen Titelseite.

November 1999
Akademie im Internet: Zeitgleich mit dem neuen Halbjahresprogramm 1/2000 präsentiert die Akademie unter www.apb-tutzing.de ihren Webauftritt. Alle Interessierten können dort ab sofort neueste Informationen aus der Akademiearbeit abrufen und den aktuellen Themen- und Terminkalender einsehen. Nennenswerte finanzielle Unterstützung zur Realisierung ihres Internetauftritts erhält die Akademie von ihrem Förderkreis.

28. Juli 2000
Der Erbpachtvertrag über das Anwesen "Haus Buchensee" wird vom Freistaat Bayern und der LVA Oberbayern unterzeichnet. Damit geht das Akademiegrundstück für weitere 99 Jahre rückwirkend zum 1. Juli an die Akademie über.

August 2000
Rund acht Kilometer Netzkabel werden während der Sommerpause in der Akademie verlegt, um alle Büros und Tagungsräume untereinander zu vernetzen und das Internet bis in den letzten Winkel der Gebäude zu bringen. Von nun an sind auch alle Dozenten per E-Mail erreichbar. Der Computerraum wird zudem mit zehn internetfähigen PCs ausgestattet, die seither für den laufenden Tagungsbetrieb zur Verfügung stehen. Ermöglicht wurde die Investition unter anderem durch eine großzügige Zuwendung des Förderkreises der Akademie und des Instituts für Journalistenausbildung und Kommunikationsforschung an der Universität Passau (Dr.-Hans-Kapfinger-Stiftung).

13. Dezember 2001
Die Akademie wird mittels einer Anordnung des Landratsamtes Starnberg zur Durchführung von Brandschutzmaßnahmen verpflichtet, die erhebliche Eingriffe in die bestehende Bausubstanz, insbesondere des Gästehauses nötig machen. Bei Nichtbeachtung wird die Schließung der Akademie zum 28. Februar 2003 angedroht. Nach vorläufigen Ermittlungen und Planungen des Hochbauamtes beläuft sich der Umfang der erforderlichen Maßnahmen auf einen Betrag von 1,7 bis 1,8 Millionen Euro.

April-September 2003
Der Tagungsbetrieb muss aufgrund der Brandschutz-Baumaßnahmen erheblich reduziert werden. Zwischen April und September bleibt das Bettenhaus geschlossen. Interessierte wie Gäste müssen Absagen, Verlegungen und auswärtige Unterbringung in Kauf nehmen.

April 2004
Die Sparpolitik der Bayerischen Staatsregierung nimmt auch die Akademie nicht aus, obgleich die anfänglich geplante Kürzung des Akademiehaushalts um 30 Prozent abgewendet werden konnte. Entstehende Deckungslücken können nicht allein durch weitere Einsparungen geschlossen werden, weshalb zum einen eine moderate Erhöhung der Tagungsgebühren unausweichlich wird. Zum anderen müssen Reisekostenzuschüsse komplett gestrichen werden.

Juni 2005
Hell, freundlich, transparent und modern - so präsentiert sich das neue Foyer der Akademie. Nach über einem halben Jahr Bauzeit und vielen Wochen mit Lärm, Staub und umständlichen Wegen durch den lange Zeit tief verschneiten Akademiepark können die Gäste nun wieder trockenen Fußes von ihrem Zimmer zu Seminarräumen oder zum Speisesaal gelangen.

19. April 2006
Ein weiterer Schritt in Richtung Behindertenfreundlichkeit: Der große Hörsaal im 1. Obergeschoss (Saal B) ist nunmehr über einen elektrischen Treppenlift zugänglich. Die mobile Plattform mit Platz für einen Rollstuhl oder zwei Personen kann per Fernbedienung oder vom Steuerpult direkt am Lift gefahren werden.

Januar 2007
Die Akademie begeht ihr 50. Jubiläumsjahr mit einer Reihe herausgehobener Veranstaltungen, die sich um die Frage ranken: "Was hält die Gesellschaft zusammen?" Den Auftakt bildet die Jubiläumspressekonferenz am 18. Januar im Münchner PresseClub. Im Anschluss findet am 26. und 27. Januar in der Akademie die Tagung "Kraftzentrum der Demokratie" statt, bei der unter anderem die Zeitzeugen Wilhelm Ebert, Hildegard Hamm-Brücher und Hans-Jochen Vogel über Gründungsgeschichte, Gründungsintentionen sowie Zukunftsperspektiven der Akademie reflektieren.

20. Juni 2007
Mit einem Festakt im Münchner Maximilianeum feiert die Akademie ihr 50-jähriges Bestehen. Nach den Grußworten von Landtagspräsident Alois Glück, Ministerpräsident Edmund Stoiber, vom Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion Franz Maget, der Staatsministerin a.D. Hildegard Hamm-Brücher sowie dem Kuratoriumsvorsitzenden Hans Maier hält Joachim Gauck den Festvortrag zum Thema "Freiheit".

März 2010
Beginn der Erdarbeiten für den neuen Hörsaalkomplex im früheren Rosengarten und Aushub einer gewaltigen Baugrube zwischen den alten Gebäuden. Die Stabilisierung an der Hanglage erfordert umfangreiche Ankermaßnahmen mit fast 300 Betonpfählen. Der etwa sechs Meter tief in die Erde versenkte, 220 Quadratmeter große Saal bietet Platz für bis zu 200 Veranstaltungsgäste.

21. bis 24. Juni 2011
Gemeinsam mit dem "Förderprogramm Demokratisch Handeln" veranstaltet die Akademie die "21. Lernstatt Demokratie", mit der zugleich der neue Hörsaal eingeweiht wird. Rund 180 Schüler, Lehrer, Politiker und Wissenschaftler diskutieren über Demokratie, vitale Bürgergesellschaft und das Engagement in Pädagogik und Bildungspolitik. Aus den Händen von Hildegard Hamm-Brücher erhält der Berliner Bezirksbürgermeister von Neukölln Heinz Buschkowsky den von der großen alten Dame des Liberalismus gestifteten "Hildegard-Hamm-Brücher-Förderpreis für Demokratie lernen und erfahren 2011". Die "Lernstatt Demokratie" findet seither im Abstand von zwei bis drei Jahren in Tutzing statt.

17. Oktober 2011
Abschiedsempfang für Akademiedirektor Heinrich Oberreuter: Neben der Würdigung durch den Vizepräsidenten des Bayerischen Landtags Reinhold Bocklet, Ministerpräsident Horst Seehofer, Münchens Oberbürgermeister Christian Ude und Bundesminister a.D. Hans-Jochen Vogel erfährt der scheidende Direktor eine besondere Ehrung in Gestalt der Festschrift "Demokratie unter Druck".

V. Im Zeichen des Wandels: Die Amtszeit von Akademiedirektorin Ursula Münch (seit 2011)

21. November 2011
Festakt aus Anlass der Amtseinführung von Ursula Münch als neuer Akademiedirektorin: Im Anschluss an die Grußworte des Landtagsvizepräsidenten Reinhold Bocklet, von Kultusminister Ludwig Spaenle, Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch sowie Altdirektor Heinrich Oberreuter hält der Kuratoriumsvorsitzende Hans Maier den Festvortrag unter dem Titel "Demokratie braucht politische Bildung". In ihrer Ansprache skizziert die neue Direktorin Ursula Münch Schwerpunkte und Ausrichtung der künftigen Akademiearbeit. In Würdigung seiner Verdienste um die Akademie wird das neue Auditorium nach dem früheren Direktor "Heinrich-Oberreuter-Saal" benannt.

11. Februar 2012
Rund 600 Besucher nutzen die Gelegenheit, um sich an einem "Tag der offenen Tür" beim Tanz der Münchner Schäffler vor Ort über die Akademie und ihre Arbeit zu informieren.

Mai 2012
Die Akademie treibt's noch bunter: Pünktlich zum 55. Geburtstag der Akademie erscheint der Akademie-Report erstmalig komplett in Farbe.

Mai 2012
Das Tutzinger Diskurs-Projekt "Gute Wissenschaft", finanziert vom Bundesbildungs- und Forschungsministerium, wird mit einer Laufzeit von zwölf Monaten gestartet. Die Akademie hat Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen, Praktiker und Journalisten dazu eingeladen, sich im Tutzinger Diskurs mit den ethischen, rechtlichen und sozialen Bedingungen und Maßstäben guter Wissenschaft auseinanderzusetzen. Die Ergebnisse werden im März 2013 im Rahmen eines Memorandums vorgestellt.

29. Juni 2012
Der frühere Bundesminister und Schlichter beim Streit um den neuen Stuttgarter Bahnhof Heiner Geißler eröffnet die neue Veranstaltungsreihe "Akademiegespräche am See", die die bestens etablierten "Akademiegespräche im Bayerischen Landtag" in München ergänzen. Die neue Reihe greift überwiegend aktuelle Themen aus Politik und Gesellschaft wie etwa jüngst den Brexit oder die Entwicklung der transatlantischen Beziehungen seit der Wahl von Donald Trump auf.

Juli 2012
Europapolitik praktisch erfahren: Das neue Planspiel der Akademie "EuropaPolitik erleben!" lässt junge Menschen anhand eines europäischen Gesetzgebungsverfahrens erproben, wie europäische Politikgestaltung in der Praxis funktioniert. Das Planspiel ist geeignet für Gruppen mit bis zu 60 Teilnehmern.

2. Juli 2012
Die Akademie wird Ökoprofit-Partner: Ökoprofit ist ein Kooperationsprojekt der Landkreise Starnberg und Weilheim-Schongau zur Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes in den teilnehmenden Unternehmen. Aufgrund von vielen Ideen der Akademiemitarbeiter ist es gelungen, ein Umweltmanagementsystem im Haus einzuführen, das nicht nur Kosten reduziert, sondern auch die Umwelt schont und in den Folgejahren mehrfach ausgezeichnet wurde. So konnte beispielsweise 2015 eine Photovoltaikanlage zur Grundversorgung der Akademie mit Strom und 2017 eine Ladestation für Elektroautos, -motorroller und -bikes in Betrieb genommen werden.

6. Juli 2012
Anton Glupsch hält Einzug in die Akademie: Eröffnung der Ausstellung mit 100 Cartoons von Erik Liebermann, die im Foyer des neuen Auditoriums gezeigt werden. Mit dieser und anderen Ausstellungen - unter anderem einer Sammlung historischer Postkarten von Tutzing und der Region aus den letzten 120 Jahren oder einer Präsentation zur Energiewende - spricht die Akademie Interessenten auch jenseits der Tagungsgäste an und präsentiert sich als offenes Haus am Starnberger See.

November 2012
Die Akademie wird von der Mitgliederversammlung des Arbeitskreises deutscher Bildungsstätten (AdB) in den Verband aufgenommen und ist damit ein wichtiger Teil dieses bundesweiten Netzwerkes außerschulischer Bildungseinrichtungen.

13. April 2013
Musikkabarett mit den Wellbappn: Der Ex-Biermösl Hans Well und seine Kinder Tabea und Jonas gastieren mit ihrem Programm "Über Unterbayern" gewohnt bissig und spitzzüngig in der Akademie, die sich auch anderweitig kulturell engagiert, sei es im Rahmen des Fünf-Seen-Filmfestivals oder der Tutzinger Kulturnacht.

9. September 2013
Neue Form der Zusammenarbeit zwischen Akademie und BR-alpha: In der ab dem 9. September ausgestrahlten Sendereihe "Einigkeit und Recht und Freiheit" fungieren die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Akademie als Berater. Alle zehn Folgen sind bei ARD-alpha abrufbar. Der Sender zeichnet zudem regelmäßig Diskussionen und Akademieveranstaltungen auf, die im Rahmen der Reihe "Denkzeit" ausgestrahlt werden.

17.-18. November 2013
Mit dem "Parlament der Generationen" wagt die Akademie in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung etwas wirklich Einzigartiges: Eine Politiksimulation mit über 220 Teilnehmern, die die Auswirkungen des demografischen Wandels untersucht. Und zwar nicht die Auswirkungen auf einzelne Politikfelder, sondern die Folgen des demografischen Wandels auf den politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozess. Im Juni 2016 fand eine Neuauflage der Politiksimulation in Kooperation mit dem Bayerischen Landtag statt.

3. bis 5. Februar 2014
Tutzinger Schülerforum zur Nahost-Region: Mit den "Tutzinger Schülerforen" wendet sich die Akademie mit einem besonderen Format an Schüler verschiedener Schularten und Klassenstufen. Die Schüler können dabei politische Themen und Konflikte, unter anderem in Planspielen, erarbeiten und erfahren. Darüber hinaus werden auch spezifische Seminare zur "Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten" (Wissenschaftliche Propädeutik) angeboten.

15. Mai 2014
Mit der Festveranstaltung "Das große Wagnis. Politische Bildung als Fundament freiheitlicher Politik" wird Hans Maier, früherer bayerischer Kultusminister, Politikwissenschaftler und langjähriger Vorsitzender des Kuratoriums nach fast einem halben Jahrhundert Zugehörigkeit aus diesem Gremium verabschiedet.

14. Juli 2014
Zum Abschluss der Filmreihe "Akademien - Die philosophischen Gärten der Neuzeit" zeigt ARD-alpha einen 15-minütigen Beitrag über unsere Tutzinger Bildungsstätte.

9. August 2014
Mit Beginn der Sommerpause wird die neue Homepage der Akademie freigeschaltet (www.apb-tutzing.de). Damit wird zugleich ein umfassender Überarbeitungsprozess des Corporate Designs angestoßen, der die gesamte Konzeption und Gestaltung der Außendarstellung der Akademie umfasst.

1. September 2014
Durch die Teilabordnung einer Gymnasiallehrerin an die Akademie - befristet bis zum 31. August 2017 - können schulbezogene Bildungsangebote ausgebaut werden: So führt die Akademie zum Beispiel erstmals Tagungen für die Leitungen verschiedener Schularten durch, um diese für die Belange der politischen Bildung zu sensibilisieren.

3. Oktober 2014
Auch der zweite "Tag der offenen Tür" mit einem Konzert der Unterbiberger Hofmusik ist ein großer Erfolg. Neben Führungen durch die Akademie können sich Besucher auch an Themenstationen über einzelne Tätigkeitsbereiche der Akademie informieren. Die jüngeren Gäste haben die Möglichkeit, eine "Tagesschau für Kinder" zu produzieren.

10. März 2015
50. Akademiegespräch im Bayerischen Landtag: Im Zentrum steht der Vortrag des Münchner Soziologen Armin Nassehi unter dem Titel "Misstrauendes Volk - unverstandene Politik. Wie gefährdet ist unsere Demokratie?", über den er im Anschluss mit Altdirektor Heinrich Oberreuter und Frank Richter, Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, im prall gefüllten Senatssaal des Bayerischen Landtags angeregt diskutiert.

1. Mai 2015
Start des 2. Tutzinger Diskurses, diesmal zum Thema "Pränataldiagnostik", der bis Mai 2016 läuft und erneut vom Bundesbildungs- und Forschungsministerium gefördert wird.

29. bis 30. Juni 2015
Erstmals auf der Fraueninsel im Chiemsee veranstaltet die Akademie eine Tagung unter dem Titel "Entfremdet vereint? Das Vereinigte Königreich und Europa". Mit dieser und anderen Außenveranstaltungen stärkt die Akademie ihre Präsenz in ganz Bayern, um die politische Bildung in allen Regionen zu fördern.

28. April 2016
Eröffnung des neuen "Seestüberls": Die Eröffnung des neuen Schmuckstücks der Akademie wird mit der Vernissage zur Ausstellung "Fliehkräfte" von Gloria Gans verbunden.

Sommer 2016
Im weitläufigen Akademiepark werden zwei Flächen gezielt als Wildblumenwiese angelegt. Vor der Einbringung des Saatgutes rückten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Akademie mehrmals zum Ampferstechen aus. Die Wildblumenwiese dient auch als Nahrungsquelle für die 2018 im Park erstmals angesiedelten Bienenvölker. Mit Unterstützung fachkundiger Imker produziert die Akademie inzwischen ihr eigenes "flüssiges Gold".

21. September 2016
Die Akademie wird als neues Mitglied in das Wertebündnis Bayern aufgenommen. Dieses setzt sich für die Förderung der Werteorientierung und -bildung bei jungen Menschen ein. Es will Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zum Nachdenken über Wertefragen anregen und sie zu verantwortungsvollem Handeln ermuntern.

3. bis 5. Oktober 2016
Ein Personalseminar führt in die Pfalz zur Wiege der deutschen Demokratie: Vor 200 Jahren kam die Pfalz zum Königreich Bayern und vor 60 Jahren stimmten die Pfälzer gegen die Wiedereingliederung in den Freistaat. Die Akademie setzte mit dieser Studienreise an die Weinstraße die gute Tradition ihrer Personalseminare fort, um so allen Mitarbeitern die Gelegenheit zu geben, regelmäßig an einer Veranstaltung der politischen bzw. historischen Bildung teilzunehmen. Ein Ziel war das Hambacher Schloss, das seit den revolutionären Versammlungen 1832 als "Wiege der deutschen Demokratie" bezeichnet wird.

6. bis 7. Oktober 2016
Tutzing-Camp für Medienscouts: Über 80 Medienscouts aus 16 Schulen treffen sich in der Akademie. Ziel dieser Jugendtagung ist es, die zahlreichen Projekte aus ganz Bayern zu versammeln, um Erfahrungen auszutauschen und neue Impulse zu vermitteln. Nach dem Konzept von Medienscouts werden Schülergruppen zu jungen Medienexperten ausgebildet, die ihr Wissen an jüngere Schüler weitergeben. Ein Ausschnitt aus der breiten Themenpalette der Workshops: Datenschutz und -sicherheit, Cyber-Mobbing, Urheber- und Persönlichkeitsrechte, digitale Jugendbeteiligung, Aktionen gegen Hate-Speech, Respekt im Netz und Netiquette, Smartphone-Rallyes und Verschlüsselungstechniken.

26.-30. September 2016
Diese Veranstaltung hat eine besonders lange Tradition: Bereits zum 55. Mal findet die Internationale Hochschulwoche in Zusammenarbeit mit der Südosteuropa-Gesellschaft München in der Akademie statt. In diesem Jahr zum Thema "Der Islam auf dem Balkan".

25. November 2016
"Fast ein bisserl wie Ostern": Im Herbst 2015 werden auf dem Akademiegelände über zwanzig Nistkästen angebracht. Knapp ein Jahr später findet die erste Bestandsaufnahme statt. In elf Kästen wird ein Nestbau festgestellt, größtenteils von Blaumeisen. Die Behausungen werden seither regelmäßig beobachtet und gereinigt.

1. Januar 2017
Das Jubiläumsjahr 2017 der Akademie ist dem Schwerpunktthema "Mobilisierung der Demokratie" (Waldemar von Knoeringen) gewidmet.

31. März 2017
Vernissage für die Ausstellung "Andreasstraße unterwegs" im Foyer des Auditoriums: Darin werden der Alltag in der SED-Diktatur, die politische Haft im Erfurter Stasi-Gefängnis und die Friedliche Revolution in Thüringen künstlerisch aufgearbeitet. Besonders interessant ist die Ausstellung für Schüler, denn Bilder, Comics und so manche Originalstücke aus der Zeit erleichtern den Zugang zum Thema - quasi Geschichte zum Anfassen und Erleben.

31. Mai 2017
Festakt zum Akademiejubiläum: Den Festvortrag zum 60. Jahrestag der Akademiegründung hält der renommierte britische Historiker und Publizist Timothy Garton Ash. Garton Ash ist 2017 Träger des Internationalen Karlspreises zu Aachen, unter anderem wegen seines Engagements gegen den erstarkenden Populismus und das Eintreten für Demokratie und offenen Diskurs. Der Festakt findet erneut unter reger Beteiligung von Repräsentanten aus Politik und Gesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und den Medien im Maximilianeum, dem Sitz des Bayerischen Landtags, statt.

9. Juli 2017
20. Jubiläum des Passauer Tetralogs: Am 21. Juni 1998 hatte der damalige Akademiedirektor Heinrich Oberreuter im Rahmen der Festspiele Europäische Wochen den 1. Passauer Tetralog im neuen Hörsaalgebäude der Universität in der niederbayerischen Dreiflüssestadt Passau eröffnet. Das neuartige Gesprächsforum stand unter dem Thema "Europa und die Deutsch-Französische Freundschaft". Auch der 20. Passauer Tetralog leuchtet die Rolle und Zukunft der Europäischen Union aus. Auf dem Podium diskutieren Zdzisław Krasnodebski, Henri Ménudier, Martin Selmayr und Manfred Weber.
Sommer 2017 Verbesserte Barrierefreiheit: Während der Hausschließungszeit kann die erste Umbauphase für die rollstuhlgerechte Verbindung zwischen dem Eingangs- und dem Hörsaalbereich der Akademie realisiert werden. Inzwischen ist die Rampe fertiggestellt.

1. Oktober 2017
Tutzinger Diskurs etabliert sich als dauerhaftes Format: Gleich zwei erfolgreiche Forschungsanträge ermöglichen, dass rund 30 Experten in zwei Projekten aktuelle und kontroverse Themen angehen können. Interdisziplinarität, Pluralismus und Freiheit im Diskurs sowie die Suche nach philosophischer Begründung prägen die Projekte. Damit geht der Tutzinger Diskurs nun in die 3. und 4. Runde. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert für zwei Jahre das Projekt "Big Data im Diskurs" und das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration finanziert über 15 Monate den Diskurs "Wege der Integration".

6. bis 8. Oktober 2017
Analyse der Bundestagswahl 2017: Die gemeinsame Tagung mit der Deutschen Vereinigung für Parlamentsfragen e.V. zur Analyse der Bundestagswahl folgt einer langen Tradition. Neben dem Wahlverhalten werden diesmal insbesondere der Wahlkampf sowie die Folgen dieser Wahl für das bundesdeutsche Parteiensystem in den Blick genommen. Einen Höhepunkt bildet der Festvortrag des ehemaligen Ministerpräsidenten von Thüringen und Rheinland-Pfalz, Bernhard Vogel, der sich den Mühen der Gestaltung unserer Demokratie widmet.

24. Oktober 2017
Ursula Münch für zweite Amtszeit ernannt: Aus den Händen von Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle erhält Akademiedirektorin Ursula Münch die Urkunde für ihre zweite Amtsperiode (bis 2023) überreicht.

Oktober/November 2017
Philosophie vor Ort in Kampanien: Antike Texte am Ort ihrer Entstehung zu studieren, ihre bleibende Aktualität zu erkunden und im Zusammenhang mit der heutigen sozialen Realität vor Ort zu befragen, das ist das Konzept unserer Reihe "Philosophie vor Ort". Erstmals findet dieses Seminar in Kampanien statt, das die Römer einst "felix campania" tauften, wegen seiner Fruchtbarkeit und seines natürlichen Reichtums. Das Seminar ist eine Kooperation mit dem Pädagogischen Institut der Landeshauptstadt München.

23. November 2017
Kooperationsvertrag für Lehrkräftefortbildung unterzeichnet: Die Direktorin der Akademie für Politische Bildung und der Direktor der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung in Dillingen Christoph Henzler unterzeichnen einen Vertrag über die künftige Kooperation. Beide betonen, dass damit keineswegs die jahrzehntelange Tradition der Zusammenarbeit beider Akademien neu erfunden werde. Vielmehr gehe es darum, die erfolgreiche Arbeit in die Zukunft fortzuschreiben und sie auf eine geregelte Basis zu stellen.

1. Dezember 2017
Verfassungsmedaille für Ursula Münch: Der Bayerische Landtag zeichnet Akademiedirektorin Ursula Münch mit der Verfassungsmedaille in Silber aus. Das Parlament ehrt damit seit 1961 Bürgerinnen und Bürger, die in herausragender Weise zum Zusammenhalt der Menschen in Bayern beitragen, sich aktiv für die Werte der Bayerischen Verfassung einsetzen und diese mit Leben erfüllen.

29. bis 30. Juni 2018
5. Forum Verfassungspolitik zum Thema "Grundrechte in Zeiten der Digitalisierung": Mit Blick auf die Tätigkeit ausländischer Nachrichtendienste und vor allem privater und weltweit operierender Anbieter digitaler Dienste existieren ganz erhebliche und neuartige Gefährdungen für die Wirkkraft der Grundrechte. Hans-Jürgen Papier, vormaliger Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, erörtert die zentralen Fragen nach den Folgen der digitalen Revolution für Freiheitsrechte und Rechtsstaatlichkeit unter anderem mit der ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger sowie Konstantin von Notz, dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Bundestagsfraktion der Grünen.

9. September 2018
Filmgespräch am See: Informativ und zugleich unterhaltsam ist der Blick hinter die Kulissen erfolgreicher Filmemacher beim 5. Filmgespräch am See im Rahmen des Starnberger Fünf-Seen-Filmfestivals. Mit der Moderatorin Sylvia Griss vom Bayerischen Fernsehen ("Capriccio") unterhalten sich im voll besetzten Auditorium der Akademie die Regisseure Josef Bierbichler ("Zwei Herren im Anzug") und Dominik Graf (jüngst "Hanne").

10.-12. September 2018
14. Tutzinger Radiotage: Fast 30 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer und der Öffnung der DDR-Grenze entstehen neue gesellschaftliche Grenzen. Missstimmung und politische Polarisierung machen sich breit. Angst vor dem Verlust des gesellschaftlichen Zusammenhalts geht um und Journalisten sind mit einem bisher nie gekannten Vertrauensverlust konfrontiert. Bei den diesjährigen Tutzinger Radiotagen treffen sich rund 60 Radioprofis von öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern aus ganz Deutschland und der Schweiz, um ihre Rolle in diesem Prozess zu diskutieren und nach Antworten zu suchen, wie sie mit der zunehmend größeren Gereiztheit im Publikum umgehen können.

5. November 2018
Rap in der Akademie: Insgesamt 120 Lehrkräfte hatten sich seit dem Jahr 2007 als Experten der Werteerziehung qualifiziert. Sie unterstützen Schulen in ganz Bayern dabei, Werte nachhaltig in der Schulentwicklung und im Schulleben zu verankern. Aus Anlass des 10-jährigen Bestehens dankt Kultusstaatssekretärin Carolina Trautner den Wertemultiplikatoren im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung "Werte in pluralistischen Gesellschaften" für ihren vorbildlichen Einsatz an den Schulen vor Ort. Den festlichen Abend an der Akademie begleitet 2schneidig. Frontmann Martin Rietsch erzählt aus seinem bewegten Leben und rappt live im Auditorium - tanzende Gäste, Sprechgesang und beiseite geschobene Stühle gibt es in der Akademie für Politische Bildung wahrlich nicht alle Tage.

29. November 2018
Akademie surft ab sofort über Glasfaser: Nachdem sich die Akademie seit Jahren um eine leistungsfähige Internetanbindung bemüht hatte, erfolgt nun endlich die Inbetriebnahme der neuen Glasfaserleitung. Als nächstes steht die Umstellung der Telefonie auf Voice over IP (VOIP) an.

14. Januar 2019
Großer Erfolg der Ringvorlesung zu "Technik und Medieninnovationen": Im Schnitt kamen mehr als 100 Interessierte zu vier Terminen an der Technischen Hochschule Nürnberg, um sich beispielsweise über Social Robotics, Künstliche Intelligenz und die Blockchain-Technologie zu informieren. Die Ringvorlesung des Bachelorstudiengangs Technikjournalismus/Technik-PR der TH Nürnberg geschieht in Kooperation mit den Nürnberger Nachrichten und dem Nürnberg Digital Festival. Sie wird im Sommersemester 2019 zum Thema "Medien und Marken" fortgesetzt.

18. bis 19. Januar 2019
Gestaltung als Mittel für Humanität und Demokratisierung: Im Jahr 2019 wird das 100-jährige Gründungsjubiläum des Staatlichen Bauhauses durch Walter Gropius in Weimar gefeiert. Dessen westdeutsches Nachfolgeinstitut, die Hochschule für Gestaltung Ulm (hfg), wurde vor 50 Jahren aus politischen Gründen geschlossen. Das Symposion in Zusammenarbeit mit dem club off ulm, erinnert daran und zeigt Perspektiven für die Zukunft des Gestaltens einer nachhaltigen Umwelt auf.

14. Februar 2019
Memorandum zur digitalen Bildung verabschiedet: Digitale Bildung ist mehr als Laptops, Programmierkurse und Breitbandanschlüsse. Eine zeitgemäße Medienerziehung umfasst auch die gesellschaftspolitischen, ökonomischen und ethischen Aspekte der Digitalisierung - also politische Bildung. Die Akademie hat deshalb ein Memorandum initiiert, in dem wichtige Institutionen und Verbände die Bayerische Staatsregierung auffordern, diese Aspekte fächerübergreifend in den neuen Lehrplänen zu verankern. Dem war ein Runder Tisch vorausgegangen, der sich mit Anforderungen und Möglichkeiten einer zeitgemäßen schulischen Medienerziehung beschäftigt hatte.

1. April 2019
Bundesfinanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) sprach beim Jahresempfang über die Herausforderungen für Deutschland und Europa angesichts der internationalen Entwicklungen und forderte mehr Mut zu Mehrheitsbeschlüssen, um die EU handlungs- und entscheidungsfähiger zu machen. Der Empfang in den Räumlichkeiten der Münchner Giesecke+Devrient GmbH war eine Zusammenarbeit mit der Europa-Union München, der Griechischen Akademie, der Europäischen Akademie Bayern, den Jungen Europäischen Föderalisten München und der Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung.

9. April 2019
Digitale Dörfer als Chance für den ländlichen Raum: Für Landtagspräsidentin Ilse Aigner sind die bayerischen Dörfer "die Seele des Landes". Doch der demografische Wandel und die Abwanderung junger, gut ausgebildeter Menschen gefährden die Existenz vieler Gemeinden - und führen gleichzeitig zu Verkehrs- und Wohnungsproblemen in der Stadt. Die Digitalisierung bietet Möglichkeiten, um die Lebensqualität auf dem Land zu erhöhen. Im Rahmen der Akademiegespräche im Bayerischen Landtag diskutierten die Expertinnen Diane Ahrens (TH Deggendorf) und Anne Margarian (Thünen-Institut für Ländliche Räume) über Rathaus-Apps, Co-Working-Spaces und Online-Sprechstunden.

7. August 2019
Tag der Artenvielfalt im Akademiepark: 32.000 Quadratmeter umfasst der Park der Akademie und ist Lebensraum für viele Tiere. Am Informationstag zur Artenvielfalt haben die Mitarbeiter der Akademie das Ökosystem rund um ihren Arbeitsplatz besser kennengelernt. Neben dem Imker Philipp Bruder erläuterten Günther Schorn (BUND Naturschutz), Petra Gansneder (Landratsamt Starnberg) sowie Andrea Gehrold (Landesbund für Vogelschutz) viele interessante Details zur heimischen Flora und Fauna.

27. September 2019
"Wir Deutschen können Freiheit!" Altbundespräsident Joachim Gauck erinnerte beim Akademiegespräch am See an die Friedliche Revolution in der DDR vor 30 Jahren. Für ihn sei "Wir sind das Volk" der schönste Satz in der deutschen Geschichte. "Aber wir dürfen ihn nicht Volksverführern am rechten Rand überlassen. Wir müssen hier ein Stoppschild setzen. Ihr nicht! Niemals!" Gauck wandte sich gegen "Retro-Politiker", die die Parolen der Friedlichen Revolution "versuchen zu kapern". Er war im Herbst 1989 Pastor und Sprecher des Neuen Forums in Rostock.

20. Oktober 2019
Seit dem 20. Oktober ist Akademiedirektorin Ursula Münch neuer Stammgast am "Sonntags-Stammtisch" des Bayerischen Fernsehens. Künftig wird sie regelmäßig sonntags um 11 Uhr live im Brunnerwirt zu sehen sein. Zur Stammbesetzung gehören neben Moderator Hans-Werner Kilz bereits die Wissenschaftler Klaus Bogenberger und Evelyn Ehrenberger sowie der ehemalige Skirennläufer Christian Neureuther. Dazu kommen jeweils zwei aktuelle Gesprächspartner aus Politik und Gesellschaft, die die Themen der Woche diskutieren.

26.-27. November 2019
Transformationen - Die Welt befindet sich in einem fundamentalen und dauerhaften Wandel: Digitalisierung, Klimakrise, globale Migration und Re-Nationalisierung mit zunehmendem Populismus sind die Stichworte. Diese Prozesse fordern auch die Politische Bildung heraus. Unter diese Thematik stellt der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB) seine Jubiläumstagung zum 60-jährigen Bestehen an seinem Geburtsort Tutzing und unternimmt eine Neuvermessung der Politischen Bildung.


Geschichte & Ehemalige der Akademie für Politische Bildung