"Frau Abgeordnete, Sie haben das Wort!"
Ausstellung noch bis 9. Mai in der Akademie zu sehen
Tutzing / Kultur / Online seit: 28.04.2018
Von: Sebastian Haas
Foto: Bayerischer Landtag / eigene Collage
# Gesellschaftlicher Wandel, Bayern, Politische Bildung, Kultur, Zeitgeschichte
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Wir haben die Ausstellung eröffnet mit einer Podiumsdiskussion zum politischen Wirken von Parlamentarierinnen. Zu Gast in der Akademie für Politische Bildung waren dafür die Landtagsabgeordneten Ute Eiling-Hütig (CSU), Eva Gottstein (Freie Wähler), Katharina Schulze (Grüne) sowie Renate Schmidt (SPD), ehemalige Bundes-Familienministerin.
Mut machen! Trotz der Schwierigkeiten
Egal ob beim erstmaligen Einzug Renate Schmidts in den Bundestag 1980 oder bei Katharina Schulzes Landtags-Premiere 2013 - an den offensichtlichen Problemen von Frauen in der Politik hat sich seit Jahrzehnten nichts geändert: Sprechen Sie über Themen, die eher Männer für sich beanspruchen, werden sie konfrontiert mit unqualifizierten oder sexistischen Zwischenrufen, Unterbrechungen, Beleidigungen - oder ignoriert. "Fängt eine Frau in großer Runde an zu reden, wird es unruhig", stellt Ute Eiling-Hütig fest, arbeitet daher an ihrer eigenen Rhetorik und macht Murmler und Meckerer auf ihr Fehlverhalten aufmerksam.
Wie weit geht die Solidarität?
Vor diesem Hintergrund erscheint es nicht verwunderlich, der Anteil weiblicher Mitglieder vor allem der konservativeren Parteien kaum über ein Viertel hinausgeht. Immerhin: "Sobald eine kritische Masse an Frauen dabei ist, verändert sich die Atmosphäre", bemerkt Katharina Schulze. Wie bekommt man diese Frauen aber in wichtige Funktionen und in die Parlamente? Über Mentoring, Bündnisse und Freundschaften. Indem man fähigen, aber zweifelnden Frauen immer wieder Mut macht und sagt: Du kannst das! Und indem man auch mal ungewöhnliche Netzwerke aufbaut, wie Renate Schmidt erklärt: "Ältere Männer sind die besten Verbündeten für uns, weil sie erwachsene Töchter haben, deren Belange kennen und schätzen."
Wie weit die Solidarität untereinander geht, wird die Zeit bis zur Landtagswahl in Bayern zeigen. Die Aussagen der Politikerinnen lassen da aber wenig Gutes vermuten: "Im Wahlkampf geht es ums politische Überleben von Partei, Fraktion, Mandatsträgern. Dann kämpft jede(r) für sich allein", meint Eva Gottstein. Und Katharina Schulze ergänzt: "Wenn mich in meiner Partei eine Frau wegboxt, die ich zuvor in die Politik geholt habe, dann hat sie meinen Posten wohl verdient." 2018 wird das zumindest nicht der Fall sein, da ist sie die Spitzenkandidatin ihrer Partei.
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