Frische Akzente, zukunftsträchtige Werte
Werte-Botschafter, eine Staatssekretärin und ein Rapper mit Geschichte(n) in der Akademie
Tutzing / Tagungsbericht / Online seit: 10.12.2018
Von: Sebastian Haas und David Wolf
Foto: Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus
# Bayern, Bildung und Wissenschaft
„Schulen in ganz Bayern haben in den letzten zehn Jahren zahlreiche Projekte zur Werteerziehung auf die Beine gestellt und so auf diese Weise die Entwicklung junger Menschen zu starken Persönlichkeiten unterstützt. Unsere engagierten Lehrkräfte leisten in der Werteerziehung nicht zuletzt einen wichtigen Beitrag für gegenseitigen Respekt und Demokratie in unserem Land", betonte (die damalige) Kultusstaatssekretärin Carolina Trautner im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung „Werte in pluralistischen Gesellschaften" an der Akademie für Politische Bildung.
Anlass war das 10-jährige Bestehen der Werte-Multiplikatoren. Insgesamt 120 Lehrkräfte haben sich seit dem Jahr 2007 als Experten der Werteerziehung qualifiziert. Sie unterstützen Schulen in ganz Bayern dabei, Werte nachhaltig in der Schulentwicklung und im Schulleben zu verankern. Staatssekretärin Trautner dankte den Werte-Multiplikatoren für ihren vorbildlichen Einsatz an den Schulen vor Ort und überreichte ihnen als äußeres Zeichen der Anerkennung eine Urkunde.
Initiative „Werte machen Schule"
und jugendliche Werte-Botschafter
Wertebildung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Im Mittelpunkt der neuen Initiative „Werte machen Schule" stehen die Schülerinnen und Schüler. Sie gestalten – unterstützt von der gesamten Schulfamilie sowie externen Partnern wie Elternverbänden, Jugendorganisation oder Religionsgemeinschaften – die Wertebildung an den Schulen aktiv mit und bestimmen die Themen, die ihnen am Herzen liegen. Dazu werden jährlich neue Schwerpunkte gesetzt. Im Schuljahr 2018/2019 geht es um „Wertebildung 4.0", also Wertebildung in der digitalen Welt. Schülerinnen und Schüler erwerben in ihrer Ausbildung Basiskompetenzen zur Wertebildung, zur Kommunikationsfähigkeit und zur Teamführung.
Den festlichen Abend an der Akademie begleitete der Künstler Martin Rietsch alias „2schneidig" mit seiner Band (Fotos oben), deren Musik nach Pop, Funk, R'n'B, Soul, und (Gospel-)Rap klingt. Doch mitnichten lässt sich der Auftritt der Gruppe rein auf musikalische Beiträge verengen: Frontmann Martin Rietsch erzählte aus seinem bewegten Leben – eines, das von Zurückweisung, Kriminalität, Drogenmissbrauch und vielen Schicksalsschlägen geprägt war, ehe er zu einem neuen Lebenssinn fand. Eine fürsorgliche Frau, Witwe eines evangelischen Pastors, hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit abseits der Norm verlaufenden Biografien zurück ins Leben zu helfen. Durch sie und ihr bedingungsloses Engagement fand Rietsch zum Glauben als Grundlage seines Schaffens. Diese schicksalhafte Begegnung wendete sein Leben „von der Dunkelheit ins Licht".
Rappen für ein funktionierendes Miteinander
Trotz seiner zahlreichen Verfehlungen brachte ihm eine ältere Dame Liebe und Wertschätzung entgegen – und das inspirierte den Künstler dazu, insbesondere Kindern und Jugendlichen nahezubringen, dass Respekt, Freundschaft, Anstand, Vertrauen und Loyalität die Grundlage für ein erfülltes Leben und ein funktionierendes Miteinander sind. Rietsch untermalte seine Erzählungen mit eigens komponierter Musik, die seine Lebensgefühle, Wünsche und Hoffnungen hör- und fühlbar machte. Der bewegende Auftritt von 2schneidig wurde außerordentlich positiv aufgenommen – tanzende Gäste, Sprechgesang und beiseite geschobene Stühle gibt es in der Akademie für Politische Bildung nicht alle Tage.
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