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Servus Michael Wrase

Unser Hausmeister geht nach 38 Akademie-Jahren in den Ruhestand

Seele des Hauses, MacGuyver der Akademie, Ansprechpartner für alle: Ende des Jahres geht Hausmeister Michael Wrase in den Ruhestand. Während seiner 38 Jahre an der Akademie reparierte er Wasserrohre, unterstützte den Tagungsbetrieb und brachte auch mal eine schwangere Teilnehmerin in den Kreißsaal. Direktorin Ursula Münch und seine Kolleginnen und Kollegen wünschen ihm alles Gute und danken ihm für seinen Einsatz.

Tutzing / Aus der Akademie / Online seit: 23.12.2020

Von: Franziska Pohlmann / Foto: Franziska Pohlmann

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Am selben Tag, an dem Michael Wrase Hausmeister der Akademie für Politische Bildung wurde, hat der Bundestag Helmut Kohl zum Kanzler gewählt, Karl Carstens war Bundespräsident und Manfred Hättich Akademiedirektor, der Vorvorgänger von Ursula Münch. Am 1. Oktober 1982 war das. Seitdem hat Michael Wrase unzählige Male die Hörsäle neu bestuhlt, Leitungen repariert und mehrere Baustellen begleitet. Dass er Probleme oft mit einfachen Mitteln lösen konnte, wie der Held der gleichnamigen Fernsehserie, hat ihm den Ruf des MacGuyers der Akademie eingebracht. Nach 38 Jahren geht Wrase nun in den Ruhestand.

Er verlässt nicht nur seine Arbeitsstätte, sondern auch seine "zweite Heimat", wie er selbst sagt. Über die Jahre hat er die Akademie mitgeprägt, seit 1997 als erster Hausmeister und seit 1998 als Mitglied des Personalrats. Dabei kamen Wrase seine Kontakte zur "Lokalmafia" zugute, wie der Personalratsvorsitzende Andreas Kalina bei der Verabschiedung scherzte. Gemeint ist das Netzwerk aus Wasserwacht, Bayerischem Rotem Kreuz und anderen Einrichtungen im Landkreis Starnberg, in denen Wrase sich ehrenamtlich engagiert. Als eine Tagungsteilnehmerin plötzlich Wehen bekam, fuhr Rettungssanitäter Wrase die Schwangere in eine Frauenklinik, wo sie ihr Kind gesund zur Welt brachte.

Bevor Wrase an die Akademie wechselte, war er Hausmeister in einem Altenheim in Garatshausen. Als gelernter Gas- und Wasserinstallateur war auch ein Rohrbruch an der Hauptwasserleitung an einem Wochenende kein unlösbares Problem. Er organisierte über Bekannte in der Gemeinde eine Wasserrohrbruchschelle und reparierte den Schaden. "Die hat als Provisorium dann noch 15 Jahre gehalten", erzählt er lachend. "Es ist halt immer wieder was Kleineres, was Größeres, bei dem der Hausmeister gefragt ist."

Akademiedirektorin Münch bedankte sich bei Michael Wrase und seiner Ehefrau für seine vielen - zum Teil spontanen - Wochenendeinsätze, die sie nicht für selbstverständlich hält. "Wenn ich am Wochenende frei hatte und ich bin aus Tutzing rausmarschiert, bin ich nicht über die Hauptstraße gegangen, sondern über das Akademiegelände und habe geschaut, ob alle Türen und Fenster zu sind. Und wenn sie es nicht waren, bin ich rein und habe zugesperrt. Das war halt einfach so", sagt Wrase. In Zukunft übernehmen seine Kollegen Martin Pfänder und Steffen Lehmann die Hausmeisterei der Akademie. In einige Bereiche, wie den der Lokalmafia, werden sie sich aber erst einarbeiten müssen.

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