Planetary Health und internationale (Sicherheits-)Politik
Vom Wissen zum Handeln
Leitung: Giulia Mennillo / Anja Opitz
Sekretariat: Iryna Bielefeld, Tel.: 08158 / 256-53
Der 28. Juli 2022, der Earth Overshoot Day, markiert den Tag, an dem die Menschheit alle biologischen Ressourcen verbraucht hat, die die Erde im Laufe eines Jahres eigenständig regenerieren kann. Unsere Lebensweise hat nicht nur einen negativen Einfluss auf die Ökosysteme, sondern auch auf die Gesundheit des Menschen selbst: „Wenn die Erde krank ist, kann der Mensch nicht gesund sein.“ Das Konzept der Planetaren Gesundheit (Planetary Health) beleuchtet diese Zusammenhänge zwischen menschlicher Gesundheit und den natürlichen sowie den politischen, ökonomischen und sozialen Systemen der Erde. Ohne ein Funktionieren dieser Subsysteme kann die menschliche Zivilisation nicht überleben. Sicherheitsorganisationen wie die NATO haben den Klimawandel als Bedrohungsmultiplikator für zunehmende Risiken in fragilen, aber auch in stabilen Regionen erkannt. Als große Energieverbraucher müssen Streitkräfte Klimaschutzmaßnahmen priorisieren. Bei der Dekarbonisierung kann der Verteidigungssektor eine führende globale Rolle einnehmen. Auch der strukturelle Wandel hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft ist keine Frage der Wahl, sondern unausweichlich. Bislang basieren unser Wirtschaftssystem und damit unser materieller Wohlstand jedoch auf einer nicht-nachhaltigen Produktions- und Konsumweise. Über die Notwendigkeit der sozio-ökologischen Transformation und der Dekarbonisierung herrscht weitestgehend Konsens. Wie diese Transformation im Konkreten vonstattengehen soll, spaltet allerdings die Gemüter.