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25.10.2017 - 01.11.2017 / Tagung Nr. 43-3-17

Philosophie vor Ort

Studienreise nach Kampanien

In Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Institut der Landeshauptstadt München

Leitung: Michael Spieker / Peter Schmidbauer

Sekretariat: Alexandra Tatum-Nickolay, Tel.: 08158 / 256-17

Als Fußnoten zu Platon hatte der britische Philosoph Whitehead einst die Geschichte der Philosophie bezeichnet. Doch auch die klassische griechische Philosophie steht wiederum auf den Schultern großer Vorgänger, weshalb David Gallop formulierte, dass man mit wenig mehr Übertreibung von Platons Philosophie als einer Reihe von Fußnoten zu Parmenides von Elea sprechen könnte. An diesen Quell der Philosophie, zu Parmenides und nach Elea (dem heutigen Velia), führt das Seminar heran. Im sogenannten Lehrgedicht des Parmenides ist dem heutigen Leser wohl zunächst fast alles unverständlich: Da wird ein wissender Mann von einem Wagen abgeholt und über die Himmel zu einem Ort jenseits der menschlichen Wohnstätten gebracht. Dort begrüßt ihn eine Göttin, um ihm eine Einsicht zu schenken, die den meisten verborgen bleiben muss. Sie wird eröffnet durch die Unterscheidung der Wahrheit von den Schein-Meinungen der Sterblichen. Im Seminar wird in minutiöser Lektüre der Gedanke des Parmenides ausgelegt. Schon mit der Unterscheidung von Wahrheit und Schein-Wahrheit wird klar, dass es hier um Gedanken von andauernder Brisanz geht, auch ohne dass wir die Schein-Wahrheit als "fake" bezeichnen. Mit dieser prinzipiellen Unterscheidung steht Parmenides am Anfang der europäischen Philosophie. Das Seminar wird zudem in die Auseinandersetzungen einführen, die sich um die Gedanken des Parmenides bis in die Gegenwart hinein anschließen. Auch archäologische Erkundungen (Paestum, Herculaneum, Villa Oplontis), die Bedeutung des Reisens für die Bildung (Goethe) und Einblicke in die aktuellen sozialen Probleme Kampaniens (Jugendarbeitslosigkeit und organisiertes Verbrechen) werden ein Thema sein.