Mit Europa in die Zukunft?
Leitideen der europäischen Einigung im Widerstreit
In Zusammenarbeit mit der Europa-Union Deutschland e.V.
Leitung: Andreas Kalina / Ralf Bingel / Walter Brinkmann
Sekretariat: HSCHENCK, Tel.: 08158 / 256-0
Die Tagung ist ausgebucht
Die europäische Einigung wird häufig von westlichen Politikern als die beste Vorsorge für das 21. Jahrhundert bezeichnet, da jeder einzelne europäische Staat im globalen Maßstab nicht hinreichend relevant ist. Trotzdem scheint der europäische Integrationsprozess an einem kritischen Punkt angelangt zu sein. Das britische Votum zugunsten eines Austritts aus der Union ist lediglich Anzeichen einer tiefergreifenden Krise. Im Hintergrund schwelen verhärtete binneneuropäische Konfliktlinien. Hinzu kommt eine – in den Augen vieler Beobachter – defizitäre Problemlösungsfähigkeit der europäischen Mehrebenengovernance. Folge ist nicht nur eine steigende Reserviertheit der Bürgerinnen und Bürger gegenüber der Europäischen Union, sondern ein zunehmend offenes Hinterfragen dieses europäischen Projekts insgesamt. Angesichts dieser Situation ist die Frage nach den Motiven und Zielen, die Mitgliedstaaten mit der europäischen Integration verbinden, aktueller denn je. Dabei fällt auf, dass das Projekt von Anfang an vonseiten seiner alten und neuen Mitglieder aus verschiedenen, unterschiedlich gewichteten Beweggründen und mit durchaus abweichenden Leitideen und Narrativen begleitet und getragen worden ist: Neben wertorientierten Motiven, die sich aus den Gräueln der Kriege im 20. Jahrhundert speisen, sind es sehr oft interessengeleitete Kalküle, die sich aus den jeweiligen nationalen Kontexten ableiten. Für Europas Zukunft ist es erforderlich, sich der verschiedenen Blickwinkel bewusst zu werden, ohne sie aber zu werten, Widersprüche aufzuklären und nach Gemeinsamkeiten und Schnittmengen der nationalen Europaideen zu suchen. Dazu gehört auch ein Abgleich der Vorstellungen in Bezug auf die zukünftige Gestalt der Europäischen Union und das Zusammenspiel der europäischen Institutionen. Einen Beitrag zur Diskussion dieser grundlegenden Fragen möchten wir mit unserer Tagung leisten, zu der wir Sie herzlichst einladen.