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16.11.2015 - 18.11.2015 / Tagung Nr. 47-1-15*

Tutzinger Schülerforum: Nahost-Region

Leitung: Michael Ingber / Manfred Schwarzmeier

Sekretariat: HSCHENCK, Tel.: 08158 / 256-0

* Fester Teilnehmerkreis. Zusätzliche Anmeldungen nur nach Rücksprache mit dem Tagungssekretariat.

Die Nahost-Region, von Nord-Afrika bis zum Iran, von der Türkei bis Jemen, ist in Aufruhr - und das nicht zum ersten Mal. Kriege, oft im Namen der Religion geführt, aber auch durch soziale und politische Unterdrückung durch despotische Regierungen und äußere, interessengeleitete Einmischungen verursacht, führen zu verheerenden Situationen mit Zusammenbrüchen von Staaten und Gesellschaften, mit Hunderttausenden von Opfern, Millionen von Flüchtlingen, und unvorstellbaren Zerstörungen. Die Reaktionen der Weltgemeinschaft reichen von Nichtstun bis zu massiven Militärinterventionen. Eng verbunden mit diesen Auseinandersetzungen ist der längste andauernde Konflikt in der Region - die mehr als hundert Jahre alte Israel-Palästina-Frage mit Streit um Jerusalem und den Gaza-Streifen, Besetzung von Territorien, Siedlungspolitik und Mauerbau; Unterdrückung und Widerstand, gescheiterten Friedensgesprächen durch Fehldiplomatie der Weltgemeinschaft, der UNO und des Gerichtshofes in Den Haag u.v.m. Aber was weiß man eigentlich über die Entwick-lungsgeschichte des Konflikts, die Gründe für seine Fortset-zung, seine heutigen Auswirkungen und die Aussichten für eine Lösung? Welche Rolle spielt der Streit um Boden und Religionen? Wie wirken die gesellschaftlich-kulturellen, politischen und insbesondere die psychologischen Faktoren? Und wie beeinflussen die Medien selbst das Verständnis der Ereignisse und ihrer Hintergründe? Informieren sie mit ihren fast täglichen Berichten zu diesen Themen die Menschen im Konfliktgebiet und außerhalb in objektiver Weise, oder sind auch sie ein Teil der "Konflikt-Dynamik"? In diesem dreitägigen Schülerprojekt informieren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Konflikte in der Region im Allgemeinen und insbesondere über die Israel-Palästina-Frage. Sie werden ein umfassendes und ausgewogenes Bild dieses "Kern-Konflikts" erarbeiten - durch Vorträge, Videofilme, Textarbeit und Diskussion sowie durch selbstständiges Forschen. Im Rahmen des Projekts werden auch Fragen nach der Bedeutung dieses Konflikts für die Menschen in Europa wie auch das, was wir über die Dynamik der Verletzung der Menschenrechte - besonders in einer Kriegssituation - lernen, behandelt. Durch dieses Projekt sollen junge Menschen in die Lage versetzt werden, komplexe Situationen zu durch-schauen. Ziel ist es auch, sie zu ermutigen, sich mit politischen und ethischen Fragen in ihrer eigenen und auch in fremden Kulturen auseinander zu setzen sowie die Haltung der jeweiligen Akteure - einschließlich der Medien - zu verstehen und kritisch zu beurteilen.