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14.10.2022 - 15.10.2022 / Tagung Nr. 41-4-22

Die herausgeforderte Demokratie

Symposion anlässlich des 80. Geburtstags von Prof. Dr. Dr. h.c. Heinrich Oberreuter

Leitung: Ursula Münch / Andreas Kalina

Sekretariat: Viktoria Aratsch, Tel.: 08158 / 256-47

Die Tagung ist ausgebucht! Eine Anmeldung ist nur noch auf Warteliste möglich.

Während die Demokratie noch kurz vor der Jahrtausendwende einen Siegeszug zu erleben schien, steht sie heute vor vielfältigen Herausforderungen: als faktische Herrschaftsform, aber auch als normatives Konzept. Umfragen, Medienberichte und Kommentare offenbaren eine klaffende Distanz zwischen politischen Eliten und Parteien einerseits und Bürgern andererseits. Populistische Argumentationen untergraben das öffentliche Vertrauen in politische Führung und demokratische Institutionen. Ungewissheiten und Verlustängste angesichts der großen Transformationen und Umbrüche in der Weltordnung vertiefen den gesellschaftlichen Zwiespalt zwischen individuellem Freiheitsbedürfnis und allgemeinen Sicherheitserwartungen. Egal ob Digitalisierung, Pandemie, Klimakrise, Energiewende oder russischer Angriffskrieg gegen die Ukraine: Für viele Bürger versagt der liberaldemokratische Staat beim erhofften Krisenmanagement wie bei der eingeforderten Orientierungsleistung. Leitideen, die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit als unbestreitbare Prinzipen verankerten, verlieren merklich an Bindekraft. Stattdessen lässt der Entscheidungsdruck eingeübte parlamentarische Verfahren zusehends zur Makulatur werden – und entwertet dadurch noch einmal die demokratische Idee. Aus Anlass des 80. Geburtstags ihres ehemaligen Direktors, Heinrich Oberreuter, wendet sich die Akademie für Politische Bildung diesen drängenden Herausforderungen unserer freiheitlichen Demokratie zu: Wo liegen ihre Wurzeln, wo und welcher Reformbedarf besteht und welche Perspektiven ergeben sich?