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13.09.2024 - 15.09.2024 / Tagung Nr. 37-2-24
iStock/francescoch

© iStock/francescoch

Vorurteil - Projektion - Ressentiment

Eine Einladung ins Philosophieren

In Kooperation mit der Universität Heidelberg, dem Berufsverband für Philosophische Praxis e.V. und der Internationalen Gesellschaft für Philosophische Praxis e.V.

Leitung: Laura Martena / Thomas Arnold / Michael Niehaus / Jirko Krauß

Sekretariat: Antonia Kreitner, Tel.: 08158 / 256-58

Die Veranstaltung ist ausgebucht.

Im Alltag und den Sozialwissenschaften versteht man unter „Vorurteilen“ meist stabile negative Einstellungen gegenüber Menschengruppen wie Rassismus, Sexismus oder Antisemitismus. Vorurteile unterscheiden sich demnach von anderen Urteilen durch ihren spezifischen, menschenverachtenden Inhalt, der sie besonders problematisch macht. Fragt man demgegenüber philosophisch nach Vorurteilen, kann man zunächst vom Ausdruck ausgehen. Vor-Urteile erscheinen dann allgemeiner als feste Überzeugungen, zu denen wir vor einer genaueren Befassung mit ihrem Gegenstand und ihrer kritischen Prüfung gelangt sind. Das Problem mit ihnen ist zunächst weniger ihr Inhalt als vielmehr das Auseinanderklaffen von Anspruch und Leistung. Denn ihre fehlende Begründung macht Vorurteile ungeeignet, uns verlässlich und gut zu leiten. Zugleich können wir andere damit nicht rational überzeugen. Umso lauter werden sie oft vertreten. Bei Kritik können sie sich verhärten. Die Eskalation kann in Gewalt münden. Das gilt umso mehr für menschenverachtende Vorurteile, die nie einer Prüfung standhalten werden. Gegen Vorurteile kann Nach-Denken helfen – etwa über das Wesen von Vorurteilen. Diese Reflexion ist Kerngeschäft der Philosophie. Auch über sie gibt es viele Vorurteile: Sie sei lebensfremd, langweilig und nutzlos. Die Tagung will das Gegenteil beweisen. Dazu gibt sie eine praktische Einführung ins gemeinsame Philosophieren in verschiedenen Formaten. Ziel ist es, eigene Vorurteile zu überprüfen und Nachdenklichkeit zu üben.