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14.09.2018 - 16.09.2018 / Tagung Nr. 37-2-18

Verblasstes Vertrauen

Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft in der Glaubwürdigkeitskrise

Leitung: Andreas Kalina

Sekretariat: Antonia Kreitner, Tel.: 08158 / 256-58

Eine demokratische Gesellschaftsordnung lässt sich ohne Vertrauen in die rechtlichen und politischen Institutionen, ohne einen Vertrauensvorschuss in Amts- und Mandatsträger, in die mediale Berichterstattung sowie in Funktionseliten im Bildungs- und Wissenschaftsbereich oder auch im Wirtschaftssektor nicht aufrechterhalten. Die heute von vielen beschworenen Krisenanzeichen von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft liegen zum Teil darin begründet, dass dieses Vertrauen zunehmend schwindet, zumindest nicht (mehr) selbstverständlich ist, und dass sich etablierte Institutionen zunehmend in einer Glaubwürdigkeitskrise wähnen. Zugleich scheint es immer mehr an einer am Allgemeinwohl orientierten Verantwortungskultur des sog. Establishments zu mangeln - sei es in der Politik, in der Ökonomie oder in der medialen Welt. Wie ist es aber tatsächlich um Vertrauen und Misstrauen im Spiegel aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen bestellt? Was macht die mutmaßlichen Krisen der repräsentativen Demokratien aus? Welche Folgen birgt die zurückgehende Vertrauenswürdigkeit von Politik und Politikern für ausgewählte Staaten? Welche vertrauensbildenden Maßnahmen sind denkbar, welche machbar und zielführend? Was bedeutet das für die Idee der Demokratie insgesamt? Wieso transzendiert die (Vertrauens-)Krise des Politischen in alle Bereiche des menschlichen Zusammenlebens? Welche Herausforderungen ergeben sich für den Bildungs- und Wissenschaftsbereich? Wie kommt es, dass traditionelle Medien und Journalismus an Glaubwürdigkeit einbüßen, dass öffentlich-rechtliche Medien oft als indoktrinierendes Sprachrohr des Establishments gesehen werden und sich zugleich Kommunikation in den Sozialen Medien einer gewissen Vertrauensnaivität erfreut, die letztlich zur Polarisierung und Verrohung des öffentlichen Diskurses beiträgt - und damit ihrerseits die Vertrauensbasis der demokratischen Gesellschaft untergräbt?