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Was Wähler wollen
Wahlsysteme aus der Perspektive der Wahlberechtigten
Leitung: Jörg Siegmund
Sekretariat: Antonia Kreitner, Tel.: 08158 / 256-58
Das Wahlsystem für den Deutschen Bundestag befindet sich seit mehr als einem Jahrzehnt in einer Reformdauerschleife, und auch auf Landesebene gibt es immer wieder wahlrechtliche Reformen oder Bestrebungen, die entsprechenden Regelungen neu zu justieren. In den politischen und medialen Diskussionen, die diese Veränderungsprozesse begleiten, wird dabei häufig auf die – unterstellten – Erwartungen der Wahlberechtigten verwiesen. Dieser vermutete Wählerwille dient dann gerne als Argument in Diskussionen, bei denen es zum Beispiel um die Bedeutung von Wahlkreisen mit direkt gewählten Abgeordneten, um die Öffnung von Kandidatenlisten, um geschlechterparitätische Regelungen oder um die Einhaltung der Regelgröße des Parlaments geht. Empirische Belege für diese Vermutungen aber sind eher rar. Hier setzen wir mit unserer Tagung an, auf der wir mit Wahlberechtigten über deren Erwartungen an ein Wahlsystem auf Bundesebene diskutieren werden, und zwar strukturiert nach verschiedenen Gestaltungsoptionen und angeleitet durch Impulsvorträge von Expertinnen und Experten. Insbesondere interessiert uns dabei, welche Einstellungen Wählerinnen und Wähler zu bestimmten Eigenschaften und Elementen des Wahlsystems haben, mit welchen Gründen sie diese Einstellungen erklären und wie sehr diese Einstellungen von Informationen über die Wirkungsweisen bestimmter Elemente abhängen. Wir freuen uns, Sie zu dieser explorativen Veranstaltung in Tutzing am Ufer des Starnberger Sees zu begrüßen, und sind gespannt auf Ihre Erwartungen an ein zeitgemäßes Wahlsystem.