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26.07.2019 - 27.07.2019 / Tagung Nr. 30-5-19

China und Nordkorea

Asiens Autoritarismus auf dem Vormarsch?

Leitung: Saskia Hieber

Sekretariat: Antonia Kreitner, Tel.: 08158 / 256-58

Die Volksrepublik China und die Demokratische Volksrepublik Korea entstanden jeweils aus bürgerkriegs- und kriegsbedingten Umbrüchen, haben einen sozialistischen und revolutionären Gestaltungsanspruch und entwickelten dennoch unterschiedliche politische Systeme. China und Nordkorea stehen aber auch für die Unverrückbarkeit autoritärer Strukturen in Asien und für die Missachtung von Menschenrechten - in unterschiedlicher Ausprägung. Besonders Chinas wirtschaftlicher Erfolg scheint die starren politischen Strukturen und den Mangel an partizipatorischen Reformen zu rechtfertigen und für Legitimität zu sorgen. Bemerkenswert ist, dass Chinas Präsident durch seine Machtstellung, seine Kampagnen und nach der Aufhebung seiner Amtszeitbeschränkung Instrumente der politischen Kontrolle, etwa das Prinzip der Kollektiven Führung, de facto aushebelte und so in die Riege der autoritären Alleinherrscher aufrückte. Währenddessen zementierte Kim Jong-un in Pjöngjang seine Macht: innenpolitisch durch Repression und leichte Verbesserung der Lebensbedingungen in der Hauptstadt, außenpolitisch durch geschicktes Taktieren. Die Welt rätselt über Nordkoreas Raketen und sein Atomprogramm - die Aufgabe auch nur einer dieser Instrumente der Herrschaftssicherung, die auch das politische Überleben der Familie Kim absichern, scheint in weiter Ferne.