© Quelle: Wikimedia Commons / United States Library of Congress / Prints and Photographs Division / Digital ID Fsac.1a55001
Vom Krieg zum Bürgerkrieg?
Die Befreiung Frankreichs 1944/45
In Zusammenarbeit mit dem Institut francais, München
Leitung: Michael Mayer / Thibaut de Champris / Julien Acquatella
Sekretariat: Antonia Kreitner, Tel.: 08158 / 256-58
Veranstaltung in deutscher und französischer Sprache in München
„Lieber Gott, befreie uns von unseren Beschützern und beschütze uns vor unseren Befreiern“. Dieses Stoßgebet schickten Französinnen und Franzosen 1944 häufig gen Himmel. Daran zeigt sich gut die Komplexität der Befreiung Frankreichs 1944/45. Die gängige Interpretation einer homogenen französischen Bevölkerung im Widerstand gegen die deutsche Besatzungsmacht, die sehnsüchtig den Einmarsch der Alliierten erwartete, ist deutlich zu unterkomplex. Wir wollen deshalb in dieser Veranstaltung gemeinsam mit Professor Claire Andrieu von Sciences Po, Paris, und Dr. Peter Lieb vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Potsdam, die politischen und militärischen Hintergründe für die Befreiung Frankreichs diskutieren. Dabei möchten wir insbesondere der Frage nachgehen, weshalb Frankreich im Kontext der Befreiung eine Welle der Gewalt von Französinnen und Franzosen gegen eigene Landsleute erlebte. Manche Beobachter sahen darin sogar bürgerkriegsähnliche Zustände. Diese Entwicklung interpretieren wir zudem mit Blick auf die französische Kollaboration mit der deutschen Besatzungsmacht 1940 bis 1944 einerseits und die politische und gesellschaftliche Neuordnung Frankreichs nach 1944 andererseits.