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14.06.2022 - 15.06.2022 / Tagung Nr. 24-2-22

Panama, Paradise, Pandora

Vom Steuerwettbewerb zur Steuerhinterziehung

Leitung: Giulia Mennillo

Sekretariat: Antonia Kreitner, Tel.: 08158 / 256-58

Die investigativen Recherchen um die Panama, Paradise und Pandora Papers haben gezeigt, dass das globale „offshore“-Finanzsystem und die Industrienationen eng miteinander verstrickt sind. Die vertraulichen Dokumente „lassen in eine Welt blicken, die speziell für die Bedürfnisse der Großkonzerne, der Reichen und Superreichen zugeschnitten wurde“, kommentiert die SZ die Enthüllungen. Mehr als 600 Milliarden Euro werden jährlich von multinationalen Konzernen über Steueroasen verschoben. Auch Privatpersonen sind Nutznießer dieser Steueroptimierungspraktiken, ein Geschäft, in das sowohl Großbanken, Beratungsfirmen, Anwaltskanzleien sowie Wirtschaftsprüfungsgesellschaften involviert sind. Laut den Pandora Papers sind 1 Billion USD russischen Vermögens in Offshore-Firmen angelegt. Die Effektivität von Sanktionen ist begrenzt, wenn russische Oligarchen über Jahre Kapital in Steueroasen transferieren konnten. Von der Steuervermeidung zur Steuerhinterziehung ist es oft nur ein schmaler Grat. Leidtragende sind die öffentlichen Haushalte weltweit. Vermögens- und Einkommensungleichheiten werden innerhalb und zwischen den Ländern dieser Welt nicht nur zementiert, sondern auch vergrößert. Wie weit sind wir mit der Bekämpfung von Steuerparadiesen? Wie erfolgsversprechend sind Initiativen wie die globale Mindeststeuer für Unternehmen, die von der OECD ins Leben gerufen wurde?