Dialog mit dem "Dagegenbürger"?
Herausforderungen und Strategien der politischen Kommunikation
In Zusammenarbeit mit der Vertretung der Europäischen Kommission in München
Leitung: Andreas Kalina / Joachim Menze
Sekretariat: Alexandra Tatum-Nickolay, Tel.: 08158 / 256-17
Ist politische Kommunikation zur Sisyphosarbeit des 21. Jahrhunderts geworden? Egal, ob es um das europäische Integrationsprojekt oder die nationale Flüchtlingspolitik, um internationale Handelsabkommen oder um regionale Infrastrukturprojekte geht: mehr Emotionen denn Argumente scheinen die Debatten und den Austausch zu dominieren. Politische Entscheidungsträger glauben zunehmend rückwärtsorientierten Dagegenbürgern entgegenzustehen. Doch auch umgekehrt: Bürger fühlen sich in ihren Belangen von den Führungseliten in Politik und Wirtschaft nicht ernst genommen oder gar ignoriert. Sie sind oft überzeugt, gegen eine Wand anzureden. Mehr noch: Neue Medien und Plattformen potenzieren diese Entwicklung und verändern nochmals den Charakter und die Qualität der Kommunikation: Sie wird kurzlebiger, oft verkürzt, Hauptsache pointiert. Differenzierte Informationsvermittlung scheint immer weniger zu verfangen, umso mehr hingegen Inhalte mit Potenzial zur Aufwiegelung und Entrüstung. Weniger der Dialog denn vielmehr das einseitige, plakative Statement avanciert zum Grundpfeiler der (post)modernen 'Kommunikation'.