
© Bayerischer Landtag
Akademiegespräch im Bayerischen Landtag: Vertrauen als Wagnis und als Ressource
Erodiert ein Grundpfeiler unserer Demokratie?
In Kooperation mit dem Bayerischen Landtag
Leitung: Ursula Münch / Ilse Aigner / Jörg Siegmund
Sekretariat: Viktoria Aratsch, Tel.: 08158 / 256-47
Veranstaltung im Maximilianeum, München
* Fester Teilnehmerkreis. Zusätzliche Anmeldungen sind daher leider nicht möglich.
Moderne Gesellschaften sind ohne Vertrauen weder denkbar noch lebenswert. Es hilft uns, die Komplexität der Gegenwart und die mit ihr verbundenen Unsicherheiten zu reduzieren und gleichzeitig unsere Erwartungen an das Verhalten anderer zu stabilisieren. Vertrauen erleichtert soziale Kooperation und erschließt so jedem von uns immer wieder neue Handlungsmöglichkeiten. Gerade auch im Bereich der Politik ist Vertrauen als unterstützende Ressource von überragender Bedeutung: Jedes politische System benötigt für seinen Fortbestand die grundsätzliche Zustimmung und damit auch das Vertrauen der Bevölkerung. Dies gilt besonders für repräsentative Demokratien, in denen Vertrauen den gewählten Repräsentantinnen und Repräsentanten auf Zeit verliehen wird. Das spart uns Bürgern die Dauerbeteiligung und die permanente Kontrolle und eröffnet gleichzeitig den politischen Akteuren die Handlungsspielräume, die sie zur Lösung hochkomplexer Probleme benötigen. Wird den politisch Verantwortlichen jedoch das Vertrauen entzogen, reduziert das ihre Gestaltungsmöglichkeiten und damit ihre Problemlösungsfähigkeit. Die Unzufriedenheit wächst. Dieser Effekt wird noch verstärkt, wenn auch das Vertrauen in die für die politische Kommunikation in Demokratien so wichtigen Medien abnimmt. Was ist zu tun, damit hier kein Teufelskreis entsteht, der das sinkende Vertrauen womöglich zu einer existentiellen Bedrohung für Demokratien werden lässt?