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Sorgearbeit als Teil von Wirtschaft denken! Wege in eine resiliente Gesellschaft
In Kooperation mit dem KAB-Bildungswerk
Leitung: Giulia Mennillo / Uta Meier-Gräwe / Gerhard Endres
Sekretariat: Viktoria Aratsch, Tel.: 08158 / 256-47
ONLINE-Veranstaltung
Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht neue Vorschläge zur Überwindung des Fach- und Arbeitskräftemangels in Deutschland auf den Tisch kommen: 40 Wochenstunden für alle, fordert der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer. Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, Michael Hüther, bringt 42 Wochenstunden Erwerbsarbeit ins Spiel. Münchener Rück CEO Joachim Wenning empfiehlt, einige Feiertage zu streichen und das Renteneintrittsalter zu erhöhen. Dem steht gegenüber, dass die Verhandlungsmacht der Beschäftigten steigt angesichts des Arbeits- und Fachkräftemangels. Ungefähr 5 Millionen Frauen im erwerbsfähigen Alter sind derzeit nicht berufstätig und auch nicht auf Jobsuche. Es ist jedoch keineswegs so, dass diese Frauen nicht „arbeiten“: Sie übernehmen in Vollzeit die fundamentale Care-Arbeit für Kinder und Partner, kümmern sich um den Haushalt und hilfebedürftige Angehörige – allerdings unbezahlt. Welche Ansätze braucht es also, damit sich Menschen jeden Geschlechts und unterschiedlicher sozialökonomischer Herkunft eine sinnstiftende eigenständige Erwerbsbiographie sowie armutsfeste Renten aufbauen können, ohne auf Kinder, Selbstsorge und ein gutes Leben zu verzichten? Warum ist diese Frage gleichstellungs-, aber auch wirtschaftspolitisch so außerordentlich relevant? Wir stellen neue Studienergebnisse der Zeitforschung vor und das in Belgien bereits seit 2004 erprobte Gutscheinmodell für haushaltsnahe Dienstleistungen. Im Anschluss möchten wir mit Ihnen über Perspektiven für eine resiliente Gesellschaft diskutieren, welche die Sorgearbeit als Grundlage des Wirtschaftens begreift.