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Bergpredigt am Starnberger See

Wolfgang Krebs zeigt sein Programm "Geh zu, bleib da!"

Wo Wolfgang Krebs ist, sind Edmund Stoiber, Horst Seehofer und Markus Söder meist nicht weit. In die Akademie für Politische Bildung brachte der Chef-Imitator der Bayerischen Ministerpräsidenten außerdem sein Programm "Geh zu, bleib da!", Schorsch Scheberl aus Untergamskobenzeißgrubengernhaferlverdimmering und Möchtegerne-Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger mit.

Tutzing / Tagungsbericht / Online seit: 03.08.2020

Von: Beate Winterer / Foto: Beate Winterer

Programm: Kultur: Geh zu, bleib da!

Geh zu, bleib da! Kabarett mit Wolfgang Krebs

Flickr-Galerie © Akademie für Politische Bildung Tutzing. Bitte klicken Sie auf das Foto, falls die Galerie nicht lädt. Sie werden zu Flickr weitergeleitet.

"Aus Ratswolfhausen, Hausratswolfen, Hauswolf... Ach Sie wissen schon. Von drüben, übers Wasser..." Wenn Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber der Akademie für Politische Bildung in Person von Wolfgang Krebs einen Besuch abstattet, fliegen die Silben durcheinander und Direktorin "Frau Dings", also Ursula Münch, krümmt sich in der ersten Reihe vor Lachen über die "gloderne Flut". Vor einer fast schon kitschigen Alpenkulisse und 100 Zuschauern zeigte der Kabarettist sein Programm "Geh zu, bleib da!".

Das ursprüngliche Thema Landflucht ist zwar immer noch präsent, wenn Schorsch Scheberl, Vorsitzender aller 30 Ortsvereine von Untergamskobenzeißgrubengernhaferlverdimmering, ins Wirtshaus "Zur Toten Hose" lädt und die Jugend unter anderem mit einem Ganzjahresbierzelt im Dorf zu halten versucht. Die Coronakrise hat aber nicht nur die Rahmenbedingungen seines Programms verändert, sondern auch den Inhalt. So stolpert Stoiber über "Grüngutwerthöfe" und "Nasenschmutz", fuchtelt mit dem Zeigefinger durch die Luft und bedauert seinen Nachfolger Markus Söder, der "die Kosten der Schließmuskeln schultern" muss.

Der Krebs-Söder philosophiert in seinem Auftritt vor allem über einen: sich selbst. "In den Straßen von Nürnberg gratulieren mir die Menschen und klatschen jeden Abend von den Balkonen", ist er sich sicher. Schließlich werde er "überall gelobt". Er atmet die "Aerosole der Macht", plant ein Einreiseverbot für Laschet-Wähler nach Bayern und verabschiedet sich schließlich zum "Benefiz-Saurüssel-Essen" auf den Hof von Hubert Aiwanger.

Der "Gschaftlhubert" (unter niederbayerischen Bauern liegt der Titel irgendwo zwischen Ehrbekundung und Beleidigung) unterhält das Publikum mit modernen Bauernregeln ("Ist dein Leben dir zu blass, iss ein Kilo Ananas."). Außerdem träumt der Möchtegern-Ministerpräsident von einem bayerischen Mittel gegen COVID-19. Getreu dem Motto: "Great Bavaria Make Again!"

Ex-Ministerpräsident und Bundesinnenminister Horst Seehofer blieb mit seiner Skepsis gegenüber Virologen inhaltlich etwas blass. Seine blecherne Lache dürfte dem Publikum aber noch auf dem Weg zum Auto in den Ohren geklungen haben. Krebs selbst verließ nach der Stoiber'schen "Bergpredigt am Starnberger See" den "Hotspot der guten Gefühle" und hat versprochen, bald wiederzukommen - natürlich in Begleitung der Ministerpräsidenten.

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