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Warum ist Gesundheit auch ein Sicherheitsthema?

Globale Risiken und deren Verhütung

Wie steht es um die globale Gesundheitssicherheit? Wie ist die Welt auf Epidemien/Pandemien, antimikrobielle Resistenzen und Bioterrorismus vorbereitet? Und welche Rolle spielt Deutschland bei der Kriseneindämmung? Über Gesundheit und Sicherheit haben in einem Workshop der Akademie für Politische Bildung und der Konrad-Adenauer-Stiftung Wissenschaftler, Vertreter der Bundeswehr und der Bundesministerien diskutiert.

Berlin / Tagungsbericht / Online seit: 13.02.2020

Von: Dr. Anja Opitz, Daniela Braun, Toni Michel / Foto: Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

Programm: Workshop: Der Nexus von Gesundheit und Sicherheit

Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

Der Nexus von Gesundheit und Sicherheit

Flickr-Galerie © Akademie für Politische Bildung Tutzing. Bitte klicken Sie auf das Foto, falls die Galerie nicht lädt. Sie werden zu Flickr weitergeleitet.

"Die Gesundheit aller Völker hat fundamentale Bedeutung, um Frieden und Sicherheit zu erreichen", heißt es bereits in der Präambel der 1948 verabschiedeten Satzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die explizit die Verbindung zwischen Gesundheit und Sicherheit nennt. Der aktuelle Ausbruch des neuartigen Coronavirus ruft diesen Nexus zwischen Gesundheit und Sicherheit in Erinnerung.

Gesundheitsrisiken als Herausforderung für Politik und Gesellschaft

Politik und Gesellschaften werden in einer immer schnelleren und mobileren Welt künftig mit Problemkonstellationen wie Epidemien/Pandemien, antimikrobiellen Resistenzen und auch Bioterrorismus konfrontiert sein. Vor diesem Hintergrund hat die Akademie für Politische Bildung in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin einen Workshop zum Thema Nexus Gesundheit und Sicherheit veranstaltet. Vertreter der Bundeswehr, zivilgesellschaftlicher Organisationen, Wissenschaft und Think-Tanks sowie der zuständigen Bundesministerien diskutierten die globale Lage im Bereich der Gesundheitssicherheit, Deutschlands Rolle und Beitrag bei der Kriseneindämmung sowie aktuelle Bedrohungen wie Bioterrorismus und multiresistente Keime.

Die Expertendiskussion zielte insbesondere auf drei Aspekte ab: Ein erster Schwerpunkt lag auf der Sicherheit und Resilienz lokaler Gesundheitssysteme, insbesondere in Afrika und Asien. Zweitens verglich die Gruppe die Begrifflichkeiten und Verständnisse von Sicherheit und Gesundheit. Drittens wurden die konkreten Auswirkungen größerer Gesundheitskrisen auf die staatliche Ordnung und Stabilität vor Ort im Kontext fragiler Staatlichkeit analysiert.

Weltweite Stärkung von Gesundheitssystemen und staatlicher Stabilität

Ein ganzheitlicher Ansatz mit Blick auf good-governance-Maßnahmen, Entwicklung und den nachhaltigen Aufbau lokaler Gesundheitsinfrastruktur sind wichtig, um Krankheitsausbrüche weltweit verlässlich zu bekämpfen. Deutschland leistet bei der Bekämpfung von Seuchen und ansteckenden Krankheiten in Drittländern bereits politische, finanzielle und praktische Unterstützung in durchaus beachtlichem Umfang. Außerdem arbeitet die Bundesregierung an der Etablierung eines "Global Health Protection Programme", um auch im Zeitalter zurückkehrender nationaler Egoismen multilaterale Impulse zu setzen und zur Institutionalisierung sowie Verrechtlichung des Politikfeldes beizutragen. Internationale Organisationen wie die WHO, UN und EU spielen hier aufgrund ihres hohen und diversen Erfahrungsschatzes und völkerrechtlicher Legitimität eine besondere Rolle.

Im Workshop wurde deutlich, dass es zur langfristigen Verhütung von Epidemien nicht nur um die Stärkung von Gesundheitssystemen geht, sondern auch um den Aufbau von funktionierenden staatlichen Strukturen, Stabilität, Sicherheit und Entwicklung. Dazu ist die Beteiligung unterschiedlicher Disziplinen und Ressorts notwendig. Mit Blick auf Deutschland wurden ebenfalls Lücken im Bereich Bevölkerungsschutz identifiziert. Hier gilt es, sich besser auf zukünftige Krankheitsausbrüche und den Einsatz von Biowaffen vorzubereiten.

 

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