Menu

Artenvielfalt im eigenen Garten

Mitarbeiter lernen beim Infotag den Akademiepark besser kennen

32.000 Quadratmeter ist der Park der Akademie für Politische Bildung groß - und Lebensraum für viele Tiere. Schmetterlinge, Igel und acht Bienenvölker leben hier. Am Infotag Artenvielfalt haben die Mitarbeiter der Akademie für Politische Bildung das Ökosystem rund um ihren Arbeitsplatz in Vorträgen von Gärtner, Imker und Naturschützern besser kennengelernt.

Tutzing / Aus der Akademie / Online seit: 07.08.2019

Von: Beate Winterer / Foto: Beate Winterer

Infotag Artenvielfalt

Flickr-Galerie © Akademie für Politische Bildung Tutzing. Bitte klicken Sie auf das Foto, falls die Galerie nicht lädt. Sie werden zu Flickr weitergeleitet.

"Früher war hier alles zugewachsen. Der See war überhaupt nicht zu sehen", sagt Akademie-Gärtner Fridolin Baur und deutet über die Wiese auf den glitzernden Starnberger See. Die Wende kam mit dem Parkpflegekonzept, das die Akademie für Politische Bildung 2001 aufstellte. Das Ziel: die Baumreihen lichten und mehr Grünflächen schaffen. Inzwischen ist in Tutzing ein Vorzeigepark mit drei Zonen entstanden, den die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Infotag Artenvielfalt besser kennenlernten.

Drei Zonen für mehr Artenvielfalt

Um Pflanzen genug Zeit zum Aussamen und Insekten Lebensraum zu bieten, wird die erste Zone des Parks erst Ende Mai, die zweite im September gemäht. "Im Herbst kommt der Maschinenring extra mit einem Mähbalken", erklärt Baur. Mit dem Bau des Hörsaals entstand auf dessen Dach ein neuer Rosengarten als Ausgleichsfläche und dritte Zone - zwar mit kurzem Rasen, dafür größer als das Wiesenstück, das für das Gebäude wegfiel. Im Frühling wollte sich hier der Buchsbaumzünsler, der sich gerade durch bayerische Gärten frisst, breit machen. Fridolin Baur und seine Kollegen haben ihn vorerst vertrieben - durch das Absammeln der Tiere und Wasser aus dem Hochdruckreiniger. "Insektizide und Pestizide verwenden wir überhaupt nicht", betont er.

280 Kilo Akademie-Honig pro Jahr

Das kommt auch Imker Philipp Bruder zugute, der im vergangenen Jahr acht Bienenvölker im Akademiepark ansiedelte. Jedes von ihnen hat in diesem Jahr 35 Kilogramm Honig produziert, der auch in der Akademie verkauft wird. "Ein gutes Imkerjahr", sagt Bruder. Mit ihm schauten die Akademie-Mitarbeiter in die Bienenstöcke, die sie sonst nur von Weitem beobachteten und hörten von Schwänzeltanz, Hochzeitsflug und Schwarmtrieb.

Winterdomizil für Wasservögel

Der Infotag Artenvielfalt endete nicht am Gartenzaun der Akademie. Günther Schorn vom BUND Naturschutz zeigte, dass die Tutzinger Hauptstraße mehr als die vorhandenen "Alibi-Bäume" vertragen könnte. Petra Gansneder, Landschaftspflegeberaterin beim Landratsamt Starnberg, erklärte in ihrem Vortrag, wie der Landkreis versucht, Quellmoore zu renaturieren und Neophyten, also nicht heimische Pflanzen wie das Springkraut, zu bekämpfen. Und Andrea Gehrold vom Landesbund für Vogelschutz nahm das Akademie-Team mit auf eine Reise mit den Zugvögeln. Weil der Starnberger See selten zufriert, ist er ein Winterdomizil für Wasservögel aus Skandinavien, dem Baltikum, Weißrussland und der Eismeerküste Russlands. Manche Reiherenten fliegen sogar aus Sibirien ein. Das haben Markierungen an den Beinen und GPS-Daten nachgewiesen. Mehr als 20.000 Wasservögel leben im Winter am und auf dem See - rund zehnmal so viele wie im Sommer. "Jetzt ist es den Vögeln hier zu laut", sagt Gehrold.

Kontakt

Josef Hammerschmid
Tel.: 08158 / 256-12
j.hammerschmid@apb-tutzing.de

Weitere News

Was können Einzelne zur Energiewende beitragen?
Workshops zu Erneuerbaren Energien und ökologischem Lebensstil


Boden als Schlüssel zur ökologischen Nachhaltigkeit
Tagung über Bodengesundheit und Klimawandel


Die Energiewende in Deutschland und in der Region
So steht es um den Ausbau von Solarenergie und Windkraft


Klimagerechtigkeit - noch ein weiter Weg
Wie der Klimawandel Ungleichheiten schafft und verstärkt


Neue Konzepte für nachhaltiges Bauen und Wohnen
Workshops suchen Ideen für die Immobilien der Zukunft


Das Krisenszenario eines Blackouts
Wie sicher sind Stromversorgung und Gasversorgung in Deutschland?