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Das Gymnasium der Zukunft

Eine Diskussion mit bayerischen Schuldirektorinnen und -direktoren


Ursula Münch steht am Rednerpult auf dem Podium des Hörsaals der Akademie für Politische Bildung und redet. Vor ihr sitzen mehrere Personen an Tischen und hören ihr zu

Akademiedirektorin Ursula Münch erklärte den Direktorinnen und Direktoren, wie die Akademie die bayerischen Gymnasien als Partner unterstützen kann. (Foto: Korn)


Tutzing / Tagungsbericht / Online seit: 24.11.2015

Von: Corinna Korn

# Bildung und Wissenschaft

Download: Das bayerische Gymnasium der Zukunft


Wie soll das Gymnasium der Zukunft aussehen? Welchen Beitrag kann es zur Bildung der mündigen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger von morgen leisten? Wie diese Fragen beantwortet werden können, war Gegenstand einer Direktorentagung in der Akademie.

Renommierte Wissenschaftler aus den Bereichen Sozialpsychologie, Bildungswissenschaften sowie Lehrerinnenbildung und Schulforschung gaben Antworten und trugen so dazu bei, die Eigenschaften zu konkretisieren, die das Gymnasium der Zukunft haben sollte. Prof. Dr. Dieter Frey von der Ludwig-Maximilians-Universität München glaubt, dass man dafür das Rad nicht neu erfinden muss, sondern sich auf traditionelle Werte und Vorbilder berufen kann.

Qualität und Wertschätzung als Basis ethikorientierter Führung

Er sprach zum Thema ethikorientierte Führung, die sowohl die eigene Führung, die Motivation von Mitarbeitern und im Team, als auch Verantwortung für den Vorgesetzten beinhaltet: „Die Aufgabe von Führung ist es, immer das Beste aus allem zu machen“, sagt Frey. Er plädiert daher für Hoffnung und Optimismus, auch wenn die Bedingungen suboptimal sind. Wichtig sei dabei, eine offene Feedback- und Reflexionskultur in der Schule zu etablieren, Lob auszusprechen und Probleme früh zu thematisieren. Von besonderer Wichtigkeit ist für Frey auch eine Wertschätzungskultur:

„Schüler und auch Lehrer, die sich nicht wertgeschätzt fühlen, aktivieren ihr Potenzial nicht.“
Dieter Frey

Um eine Umgebung zu schaffen, in der sich alle Beteiligten wohl fühlen können, schlägt Frey für die Schule der Zukunft mehr Führungscontrolling vor. Denn erst wer über eigenes Verhalten reflektiert, könne Weisheit, Reife und Persönlichkeit entwickeln.

Freiräume für Innovationen nutzen

In Workshops hatten die Teilnehmenden schließlich die Möglichkeit, sich unter Anleitung von Prof. Dr. Michael Schratz von der Universität Innsbruck und Prof. Dr. Ulrike Stadler-Altmann von der Freien Universität Bozen weiter mit wirksamer Leitung von Gymnasien zu befassen. Wichtig sei, so Schratz, offen zu sein für Neues und mehr Zukunftsgeist in die Gymnasien zu bringen. Eifrig wurde diskutiert, welche Möglichkeiten für Innovationen es gebe und wie diese implementiert werden können. Ulrike Stadler-Altmann ermutigte die Direktoren, Freiräume zu nutzen, die das System lässt und sich an guten Beispielen anderer Schulen zu orientieren, auch wenn diese nie 1:1 kopiert werden können.

Einig war man sich schließlich darin, dass auch in Zukunft viel Mut, Phantasie und Geduld nötig sein werden - nicht nur um Innovationen voranzutreiben, sondern auch um mündige Staatsbürger auszubilden, die unserer Demokratie und dem deutschen Rechtsstaat positiv gegenüberstehen, selbst wenn sie aus anderen Regionen der Welt zu uns kommen. Dieser aktuellen Herausforderung den nötigen Stellenwert beizumessen sei nicht nur Aufgabe der Sozialkundelehrer, sondern vor allem auch der Direktorinnen und Direktoren.

Die Tagung fand in Zusammenarbeit mit der Regionalen Lehrerfortbildung Oberbayern-West statt.


Weitere Informationen

Vortrag des langjährigen Kultusministers Prof. Dr. Olbertz über "Bildungsdebatten in Deutschland"

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