Mein Bildungsideal
Individuelle Werte im Praxistest
Tutzing / Tagungsbericht / Online seit: 12.05.2015
Von: Melanie Gerlach und Miriam Zerbel
# Bildung und Wissenschaft
Download: Mein Bildungsideal: Individuelle Werte im Praxistest
Welche Bildungsziele motivieren Lehrer in ihrem täglichen Einsatz an der Schule? Was begeistert und befähigt sie mit jungen Menschen als Lehrkraft zu arbeiten? Für diese grundsätzlichen Fragen des Lehrerberufs bleibt im Schulalltag oft keine Zeit.
In der Tagung „Bildungsideale“ im Rahmen der Tutzinger Nachwuchsakademie haben sich angehende Lehrkräfte diese Zeit genommen. Gemeinsam diskutierten sie wissenschaftliche Vorstellungen zum Thema und besprachen gelungene Beispiele, wie Bildungsideale an Schulen realisiert werden können. In einer Podiumsdiskussion erörterten Experten, welche Bildung wir brauchen und wollen.
Laut Jörg Eyrainer vom Staatsinstitut für Schulqualität, ist ein gebildeter Mensch derjenige, der in der Lage ist, ein gelungenes und erfülltes Leben zu führen. Für den Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern, Peter Driessen, sind dabei vor allem die erworbenen Fähigkeiten entscheidend, die einen jungen Menschen dazu befähigen, eine für ihn passende Ausbildung zu ergreifen. Wichtig sei vor allem, sich entlang der heutigen schnelllebigen Entwicklungen mit zu entwickeln, sie sogar selbst voran zu treiben.
Die Vermittlung solcher Fähigkeiten stehen auch bei Professor Krassimir Stojanov von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt im Vordergrund seines Ideals von Bildung. Bildung dürfe dabei aber nicht ihre intrinsischen Werte verlieren. Es sei vor allem wichtig, dass Bildungsvermittlung als Tätigkeit mit Spaß betrieben werde, damit sich die intrinsischen Werte verfestigen und sich somit auch die extrinsischen Werte erfüllen können. Diesem Ansatz folgt auch Martin Güll, Vorsitzender im Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags. Er vertritt einen ganzheitlichen Ansatz von Bildung, wonach es nicht ausreicht, Bildung auf kognitive Fähigkeiten zu reduzieren. Vielmehr sei es wichtig, den ganzen Menschen zu betrachten, der aus mehr als nur dem Verstand bestehe.
In einem Punkt waren sich alle Beteiligten der Diskussion einig: Bei Bildung geht es um mehr als nur darum, Kenntnisse zu verschaffen, weshalb die reine Konzentration auf Wissensvermittlung nicht mehr ausreiche.
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