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11.12.2019 - 13.12.2019 / Tagung Nr. 50-5-19

Alltag nach dem Holocaust?

Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945

In Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie mit der Akademie für Lehrkräftefortbildung und Personalführung Dillingen

Leitung: Michael Mayer / Gregor Pelger / Gisela Becker

Sekretariat: Antonia Kreitner, Tel.: 08158 / 256-58

Um ein differenziertes Wissen über die jüdische Geschichte im Schulunterricht zu vermitteln, ohne einer einseitigen, rein opferzentrierten geschichtspolitischen Erzählung zu folgen, ist es wichtig, diese als Teil der allgemeinen Geschichte darzustellen. Dabei bietet es sich an, in enger Bezugnahme auf den Lehrplan schlaglichtartig bestimmte Thematiken herauszugreifen, um an ihnen zu veranschaulichen, dass Juden nicht nur passive Opfer, sondern vor allem Akteure der Geschichte waren. Idealerweise kann diese Vermittlungsleistung anhand scheinbar ganz "unjüdischer" Themen vollzogen werden, um damit eine allzu enge Fokussierung auf eine "jüdische Sondergeschichte" zu vermeiden. So wichtig hierbei die Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Herrschaft und der Shoah nach wie vor ist, und so sehr es darauf ankommt, auch diese Geschichte nicht nur als Geschichte der Täter zu schreiben, sondern multiperspektivisch vorzugehen und die Erfahrungen der Verfolgten dezidiert einzubeziehen, so bedeutsam ist es auch, jüdisches Leben vor und nach der Shoah zu berücksichtigen - nicht zuletzt das der jüdischen Gemeinden nach 1945 in Deutschland und Europa. Neben Fachvortrag und Diskussion ist eine Reflexion der Unterrichtspraxis unter didaktischen und methodischen Gesichtspunkten beabsichtigt. Erwartet wird eine aktive Mitarbeit bei der Vorbereitung einer schulinternen Multiplikation der Lehrgangsergebnisse.