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Fit für den Weltmarkt der Zukunft

Politik und Unternehmen gestalten den Wandel

Wie viel Freiheit brauchen regionale Unternehmen? Wo muss die Politik gestaltend in die Wirtschaft eingreifen? Und welche staatlichen Rahmenbedingungen fördern den Wohlstand in der Region? Über diese Fragen haben wir in der Abendveranstaltung "Politik und Unternehmen gestalten die Zukunft" mit Unternehmern, Politikern und Wissenschaftlern disktutiert. Der Fokus lag dabei auf dem Landkreis Starnberg und dem Großraum München.

Politik und Unternehmen gestalten die Zukunft

Flickr-Galerie © Akademie für Politische Bildung Tutzing. Bitte klicken Sie auf das Foto, falls die Galerie nicht lädt. Sie werden zu Flickr weitergeleitet.

Das Vertrauen der Bürger in Politiker und staatliche Institutionen sinkt. Gleichzeitig gewinnt eine andere Institution an Vertrauen: der eigene Arbeitgeber. 73 Prozent der Deutschen gaben im aktuellen Edelman Trust Barometer an, ihrem Arbeitgeber zu vertrauen. "Das Vertrauen Ihrer Mitarbeiter ist ein wichtiger Grundstock für die Gesellschaft. Sie als Unternehmer tragen dazu bei, dass das Vertrauen der Bevölkerung nicht weiter erodiert", sagte Akademiedirektorin Ursula Münch in ihrem Vortrag vor den Mitgliedern der gwt Starnberg. Was das Edelman Trust Barometer auch zeigt: Wer gut informiert ist, schätzt die eigene Zukunft optimistischer ein und vertraut stärker in Politik und Medien. Um die Sorgen der Bürger ernst zu nehmen und Vertrauen zurückzugewinnen, empfiehlt Münch deshalb, mit politischer Bildung dort anzusetzen, wo weiterhin großes Vertrauen besteht: bei den Unternehmen. "Spätestens in Zeiten der digitalen Transformation reicht es nicht mehr, politische Bildung den Schulen zu überlassen", glaubt Münch.

Schwellenländer rücken auf

Doch auch die bayerischen Unternehmer blicken nicht nur optimistisch in die Zukunft. Bis 2050 wächst die Weltbevölkerung Schätzungen zufolge auf rund 10 Milliarden Menschen. Asien und vor allem Afrika gewinnen an Bedeutung. Schon jetzt gibt es einen Investitionsboom in aufstrebenden Volkswirtschaften. "Die Welt wächst ein Stück zusammen", folgert Michael Grömling vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln.

Um Bayern als wichtigen Wirtschaftsstandort zu erhalten, will Franz Josef Pschierer, ehemaliger Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Energie und Technologie, dort Staatsgeld anlegen, wo sich privatwirtschaftliche Investionen nicht lohnen: beispielsweise beim Breitband- und Mobilfunkausbau auf dem Land. Michael Kerkloh, Vorsitzender der Geschäftsführung und Arbeitsdirektor der Flughafen München GmbH, kritisierte die Blockadehaltung vieler Bürger bei Innovationen, vor allem im Bereich des Infrastrukturausbaus. "Für eine stabile Zukunft müssen wir uns ab und an was zumuten", appellierte er an das Publikum.

Als Unternehmer die Mitarbeiter einbinden

Volkswirt Grömling sieht vor allem ein Kommunikationsproblem: "In der Art und Weise, wie wir Erfolge kommunizieren, läuft grundsätzlich etwas falsch." In diesem Punkt stimmt ihm Dagmar M. Schuller zu. Mit audEERING leitet sie ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich der intelligenten Audioanalysen und emotionaler künstlicher Intelligenz. "Die bahnbrechenden Entwicklungen in diesem Bereich kommen nicht aus den USA oder aus China - wie viele denken - sondern von der TU München", sagt die Gründerin. Für ihr Unternehmen kann sie sich kaum einen besseren Standort vorstellen als Gilching. Einzig die Wohnungsnot ihrer Mitarbeiter bereitet der Unternehmerin Sorgen. Kerkloh wittert aber auch dort Chancen für Unternehmen: "Wir müssen unsere Mitarbeiter einbinden. Nach dem Motto: Lasst uns zusammen Wohnraum schaffen."

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