„If they are happy - I am in favour of it"
Sommerakademie zu den transatlantischen Beziehungen unter Präsident Trump
Tutzing / Tagungsbericht / Online seit: 14.08.2017
Von: Sara Borasio
# USA, Sicherheitspolitik und Terrorismus, Populismus und Extremismus
Download: Tutzinger Sommerakademie: "If they're happy - I'm in favor of it.
Im Frühjahr dieses Jahres absolvierte US-Präsident Donald Trump seine erste Auslandsreise: Neun Tage für den Nahen Osten und Europa. Insbesondere seine Rede im neuen NATO-Hauptquartier und das Ausbleiben eines Bekenntnisses zur Beistandsgarantie werden zu einem Sinnbild für seine Haltung gegenüber der transatlantischen Partnerschaft. „Der hat uns den Stinkefinger gezeigt", resümierten NATO-Kreise.
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In unserem YouTube-Kanal www.youtube.com/apbtutzing finden Sie eine sechsteilige Videoserie aus unserer Sommerakademie zu den transatlantischen Beziehungen unter Donald Trump.
Mit Blick auf die internationale Politik stellt sich die Frage, inwiefern die USA unter Präsident Trump global agieren, gestalten und vor allem, welche Folgen dieses Handeln nach sich zieht. Die Sommerakademie Internationale Politik 2017 zog eine erste Bilanz der Präsidentschaft Trumps sowie mögliche Rückschlüsse auf das transatlantische Verhältnis. In den Vorträgen und anschließenden Diskussionen kristallisierte sich das Bild eines populistischen Präsidenten heraus; ein Populismus, der keine Ideologie, sondern eine vor-ideologische Identität ist. Die Präsidentschaft ist bis jetzt von Widersprüchen geprägt; es lässt sich jedoch eine national orientierte Außenpolitik erkennen sowie eine Abkehr vom multilateralem Handeln. Gegenüber der NATO wurde die sehr starke Rhetorik zur Kenntnis genommen, allerdings positiv angemerkt, dass die Realpolitik dann doch etwas gemäßigtere Formen annimmt.
Generell wird die Maxime America First sichtbar, auch im Bezug auf Handels- und Klimapolitik. Andere Märkte sollten nach dem Wunsch Trumps stärker in die USA investieren; im Bereich Energie soll eine Unabhängigkeit von Importen erreicht und Arbeitsplätze geschaffen werden, wobei die Umwelt hinten angestellt wird. Das zentrale Element der transatlantischen Beziehungen, nämlich das Vertrauen, ist durch die Inkonsistenz in der amerikanischen Politik geschwächt. Europa muss sowohl in Militär als auch in Institutionen für Zusammenarbeit investieren, um souveräner als Akteur auftreten zu können.
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Kurzanalyse: »Every Second Counts«. Postmoderne #Propaganda & kreativer #Protest im Zeitalter von #Trump. https://t.co/r7sj80ELyc
— APB Tutzing (@APBTutzing) 28. August 2017
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