Hörbar glaubwürdig
13. Tutzinger Radiotage: Wie der Hörfunk auch in Zukunft relevant bleibt
Tutzing / Tagungsbericht / Online seit: 13.09.2017
Von: Sebastian Haas
Foto: APB Tutzing
# Medien, Medienethik
Download: Tutzinger Journalistenakademie: Hörbar glaubwürdig
Die Grenzen zwischen den Mediengattungen verwischen. Nach dem Motto: „Wir müssen überall sein, wo die Hörer sind", mischen auch die Radiosender längst kräftig auf den neuen Plattformen mit, die durch Social Media und das Internet entstanden sind. Doch auch Musikstreamingdienste experimentieren mit Wortformaten, neue Podcastformen entstehen, Facebook bietet Live-Audio an, selbst traditionelle Printmedien drängen in den Audiomarkt. Sie alle buhlen um die Gunst unserer Ohren. Was tun? Wie Relevanz und Glaubwürdigkeit des Radios verteidigen? Möglicherweise durch die Besinnung auf seine traditionellen Stärken.
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Flickr-Galerie © Akademie für Politische Bildung Tutzing
Bei den 13. Tutzinger Radiotagen kamen 50 Journalistinnen und Journalisten zur Qualitätskontrolle zusammen und diskutierten diese Fragen: Wie ehrlich kommunizieren wir? Wie gründlich recherchieren wir? Wie reagieren wir angemessen in Krisensituationen und auf populistische Phrasen? Wie spannend erzählen wir? Wo setzen wir noch Themen? Wie nah sind wir der Lebenswirklichkeit unserer Hörer? Die Chefredakteurin des Deutschlandradios Birgit Wentzien, brachte es folgendermaßen auf den Punkt: „Geschichten richtig erzählen, Geschichten zu Ende erzählen, Geschichten umfassend erzählen: Damit haben wir noch genügend zu tun."
Dominik Born, Fachexperte für Online-Innovation beim Schweizer Radio und Fernsehen SRF in Zürich, empfahl den Hörfunkern, neue Ausspielwege mit Alexa, Google Home oder Amazon Echo auszuprobieren. Während einer Podiumsdiskussion zum Umgang mit Breaking News erläuterte der Presseprecher der Münchner Polizei Marcus da Gloria Martins die genauen Vorgaben für die Information von Medien und Bürgern. Die stellvertretende Leiterin von BR24, Gudrun Riedl, hält es für besonders wichtig, "auch zu kommunizieren, was nicht ist". So sollten Journalisten regelmäßig Trainings für den Umgang mit Krisensituationen angeboten werden, wenn nicht sogar Teil der Ausbildung sein.
In drei Workshops haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tutzinger Radiotage zu den folgenden Themenfeldern diskutiert und geübt:
- Wie Populisten knacken? Ein Interviewtraining
- Ohren aufbohren! Neue Erzähler im Radio
- Machen, was geht? Neue Techniken – neue Verantwortung
Die Veranstaltung wurde von der Bundeszentrale für politische Bildung finanziell gefördert.
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— Tobias Gasser (@TobGass) 12. September 2017
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