20 Positionen
Jahresausstellung der GEDOK München bis Juni 2017 / Collagen und Fotografie, Malerei und Textil
Tutzing / Kultur / Online seit: 27.06.2016
Von: Sebastian Haas und Christine Petrus
# Kultur, Globalisierung, Migration
Bereits zum 27. Mal präsentiert die Künstlerinnen-Vereinigung GEDOK München e.V. ihre Werke in der Akademie für Politische Bildung. Die Kooperation verfolgt das gemeinsame Ziel, kultur- und gesellschaftspolitische Themen auf einer künstlerischen Ebene erlebbar zu machen. Die aktuelle Ausstellung kann bis Juni 2017 besucht werden.
Bildergalerie
Flickr-Galerie © Akademie für Politische Bildung Tutzing
Wieder sind die Künstlerinnen der GEDOK in der Akademie mit 20 sehr unterschiedlichen Positionen vertreten: Collagen, Fotografie, Malerei, Textilarbeiten, Zeichnung und Skulptur. Gezeigt wird Abstraktes und Figuratives, Scherenschnitte, Arbeiten auf Alu und Metall. Auch das Themenspektrum ist weit, wie Kuratorin Inge Kurtz in der Folge erläutert:
„Der Mensch steht im Mittelpunkt. Katja Fischer erzählt in ihren Bildern vom Musikeralltag. Die assoziativen Porträts von Rosa Maria Krinner oder Ludowika Huber zeigen Menschen mit ihren Verletzungen, Ängsten und Obsessionen. Ganz anders die Kohlezeichnungen und Acrylbilder von Renate Gehrcke oder Ursula Steglich-Schaupp: Sie vermitteln ein Gefühl von Energie, Kraft und Konzentration. Oft gibt es Bezüge zu politischen Ereignissen, wie in Heidrun Eskens Hommage an Georges Wolinski – der ermordete Satirezeichner von Charlie Hebdo. Die fragilen Zeichnungen von Anna Pfanzelt zeigen, was Menschen auf sich nehmen, wenn sie als Flüchtlinge in die Fremde ziehen müssen. Ina Loitzl blickt zurück in die Vergangenheit: In ihren Hairytales setzt sie der aus Bayern stammenden – in Wien oft sehr unglücklichen – Kaiserin Sisi ein Denkmal. Als politische Botschaft sind diese Arbeiten aber nicht gedacht. Der Bezug zu Politik oder Geschichte erschließt sich oft nur über den Titel oder auf den zweiten Blick. Wenn Du eine einfache Botschaft hast, schreib eine Postkarte, wusste Groucho Marx. Auch für Daniel Richter ist das gelungene Kunstwerk unabhängig von seinem Inhalt oder der richtigen moralischen Position ein Versprechen auf ein besseres Leben. So soll die Ausstellung bilden, indem sie Werte vermittelt: Toleranz, Aufgeschlossenheit und Ehrfurcht vor Mensch und Natur. Die Politische Bildung bedient sich anderer Mittel, hier geht es vor allem auch um Fakten und Daten, die einer Realitätsprüfung standhalten müssen. Doch schon Adorno wusste: Kunst ist Magie, befreit von der Lüge Wahrheit zu sein.“
Eine beständige Kooperation
Die Vernissage zur Ausstellung am 23. Juni 2016 eröffnete Akademiedirektorin Ursula Münch mit einer herzlichen Gratulation zum 90jährigen Bestehen der GEDOK und dem Dank an alle Mitwirkenden für die beständige und angenehme Kooperation. Gerade in der Zusammenarbeit von Kunst und Kultur ergeben sich viele Schnittmengen mit der Politik - was sich auch ein einigen der ausgestellten Kunstwerke zeigt. Zum Beispiel hat Ina Loitzl mit „Dem gemeinsamen Volke“ einen Brückenschlag zwischen Wien und Bayern zur Zeit des Vielvölkerstaates geschaffen und auf eine Entwurzelung der Menschen hingedeutet, die sich auf der Flucht befinden. Frau Münch betonte im Gleichklang mit der zweiten Vorsitzenden der GEDOK München, Waltraud Waldherr, dass die Akademie für Politische Bildung explizit auch ein Ort der Begegnung für Multiplikatoren und Künstler sei.
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Der #Mensch im Mittelpunkt - @SZ_Starnberg berichtet über unsere 27. #Ausstellung von und mit der @gedok_muenchen: https://t.co/J224qsPJVB
— APB Tutzing (@APBTutzing) 4. Juli 2016
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